Freitag, 24. Dezember 2010

Existenz des Weihnachtsmannes

Warnung: Dieser Blogeintrag ist NICHT für Leute/Kinder gedacht, die auf den Weihnachtsmann warten!!!! Und er ist auch eher als amüsante Unterhaltung gedacht!

Gibt es einen Weihnachtsmann / Santa Claus?

Irgendwo auf einem verschneiten Campus in den Weiten der amerikanischen Uni-Landschaft sind findige Studenten der zur Weihnachtszeit alles bewegenden Frage nachgegangen: Gibt es den vielbeschriebenen, vielbesungenen und vielerwarteten Herren nahmens Santa Claus?

Das hochwissenschaftliche Ergebnis liegt nun vor, und ein wohlmeinender Engel hat an die unwissenden Studis in deutschen Breitengraden gedacht und die Erkenntnisse in die UNICOM- Redaktion (Studentenzeitung) gesandt: Hier sind sie:

1.
Bis jetzt ist keine Rentier-Gattung bekannt, die fliegen kann. Aber es existieren 300.000 Gattungen lebender Organismen, die noch klassifiziert werden müssen. Obwohl die meisten davon Insekten und Bakterien sind, schließt das nicht völlig aus, daß es darunter fliegende Rentiere gibt, die nur Santa jemals gesehen hat.
2.
Auf der Welt gibt es zwei Milliarden Kinder (Personen unter 18). Da Santa (anscheindend) nicht die muslimischen, hinduistischen, jüdischen und buddhistischen Kinder betreut, reduziert das sein Arbeitsaufkommen auf 15 Prozent der Gesamtzzahl - bleiben, nach Zählung der UNO, 378 Millionen Kinder. Bei einem (bewußt hoch) geschätzten Durchschnitt von 3,5 Kindern pro Haushalt, ergeben sich 91,8 Millionen Haushalte. Anzunehmen ist, daß zumindest ein "artiges" Kind in jedem Haushalt gibt, dem Santa einen Besuch abstatten muß.
3.
Santa hat Heiligabend dank der verschiedenen Zeitzonen und der Erdrotation 31 Stunden Zeit, sofern man annimmt, daß er von Osten nach Westen reist (was logisch erscheint). Dies ergibt 822,6 Besuche pro Sekunde. Das bedeutet, daß Santa für jeden christlichen Haushalt mit "artigen" Kindern gut 1/1000 Sekunden zur Verfügung hat, um zu parken, aus dem Schlitten zu springen, den Kamin hinabzurutschen, die Strümpfe zu füllen, die verbleibenden Geschenke unter dem Tannenbaum zu verteilen, die hingestellten Snacks zu essen, den Kamin wieder raufzuklettern, in den Schlitten zurückzukommen und sich zum nächsten Haus aufzumachen. Nimmt man an, daß jede dieser 91,8 Millionen Anlaufstellen gleichmäßig über die gesamte Erde verteilt sind (was natürlich eine falsche Annahme ist, die wir aber für die Zwecke unserer Kalkulation akzeptieren), sprechen wir von 1,25 Kilometer pro Haushalt, einer gesamten Strecke von 120 Millionen Kilometern, nicht die kurzen Stops mitgerechnet, um das zu tun, was jeder von uns mindestens einmal alle 31 Stunden tun muß, plus Füttern der Rentiere, etc.

Das bedeutet, daß sich Santas Schlitten mit 1045 Kilometern pro Sekunde fortbewegt, 3.000 mal schneller als die Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich, das schnellste vom Menschen entwickelte Vehikel auf der Erde, die Raumsonde Ulysses, bewegt sich mit knappen 44 Kilometern pro Sekunde - ein gewöhnliches Rentier schafft maximal 25 Kilometer pro Stunde.
4.
Die Packlast des Schlittens stellt ein weiteres interessantes Problem dar. Nimmt man an, daß jedes Kind nicht mehr erhält als Lego-Set von mittlerer Größe (900 Gramm), trägt der Schlitten knapp 340.000 Tonnen, Santa nicht eingerechnet, der übereinstimmend als übergewichtig beschrieben wird. Auf dem Land kann jedes gewöhnliche Rentier nicht mehr als 150 Kilogramm ziehen. Sogar, wenn man einem "fliegenden Rentier" (siehe Punkt 1) zugesteht, eine zehnmal größere Last ziehen zu können, ist es uns unmöglich, die Aufgabe mit acht oder sogar neun Tieren zu bewältigen. Wir brauchen ca. 226.000 Rentiere. Das erhöht die Gesamtlast - das Gewicht des Schlittens immer noch außer acht lassend - auf rund 353.000 Tonnen. Noch einmal zum Vergleich - das ist das Gewicht des Luxusdampfers "Queen Elizabeth" mal vier.
5.
353.000 Tonnen, die sich mit mehr als 1.000 Kilometern pro Sekunde fortbewegen, schaffen einen enormen Luftwiderstand - dabei wird ein Rentier auf die gleiche Weise erhitzt wie ein Raumschiff beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Das führende Rentier-Pärchen absorbiert 14,3 Quintillionen Joules an Energie. Pro Sekunde. Jedes Rentier. Um es kurz zu machen: Die ersten beiden werden so gut wie augenblich in Flammen aufgehen, das Rentier hinter ihnen der Hitze aussetzen und während ihrer Totenwache ohrenbetäubende Knaller wie beim Durchbrechen der Schallmauer bewirken. Das gesamte Rentier-Gespann wird innerhalb einer 4,26 Tausendstel Sekunde verdampft sein.

Durch die Zentrifugalkräfte wird Santa unterdessen 17.500 mal schwerer als normal. Ein 150-Kilo schwerer Santa (was lächerlich schlank erscheint) würde von einer Kraft von rund 2.600 in den hinteren Teil des Schlittens gepreßt. Zusammengefaßt: Wenn Santa tatsächlich jemals Geschenke am Heiligabend ausgetragen hat, ist er jetzt tot.

Fröhliche Weihnachten!

Noch ein Kommentar meinerseits: im Buch "Hogfather" ("Schweinsgalopp") hat Terry Pratchett eine nette Erklärung für die Möglichkeit einer Existenz gefunden. Demzufolge liegt die Zeit, in der sich der Weihnachtsmann bewegt, außerhalb unseres Zeitempfindens und das Gewicht wird ebenfalls magisch erklärt. Allerdings sollte man dann auch tatsächlich auf einer magischen Scheibenwelt leben.

Auf die obigen Punkte gab es noch eine Antwort, in der Heisenbergs Unschärferelation und der Vergleich von Santa mit Tachyonen erwähnt wird, was jedoch für diesen Blog zu weit führt.

Quelle: u.a. UNICOM, Weihnachten 1996,
www.fiction.net/tidbits/christmas/does_santa_exist.html

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Wintersonnenwende

Jul / Wintersonnenwende / Weihnachten

(2010: 22.12., 00:38 Uhr in Dtl.)

Es ist der Beginn der kalten Jahreszeit. Die Wintersonnenwende kennzeichnet den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Von nun an werden die Tage wieder länger. Gefeiert wird die wiederkehrende Sonne und die Rückkehr von Licht und Wärme. Dieses Fest hat neben Ostern (Ostara) im christlichen Glauben mit die größte Bedeutung erlangt, nicht zuletzt aufgrund der ähnlichen Wiedergeburtsbedeutungen (siehe nächster Absatz) zwischen keltischem und germanischem Glauben und der verlegten Geburt des angeblichen christlichen Messias (Jesus Christus).
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als ein
er der "Niedrigen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganismus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Die meisten religiösen Feiertage in dieser Zeit sind irgendwie mit dem Wechsel der Länge von Tag und Nacht verbunden. Angesichts der Bedeutung von Jul als Erneuerungsfest und der Tatsache, daß es die längste Nacht des Jahres ist, wird in den meisten Religionen ein Opfer dargebracht. In vielen Kulturen auf der Welt ranken sich die gefeierten Themen an diesem Tag um Wiedergeburt.

Einbindung und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben

So wie viele heidnische Feste umgewandelt und der neuen Religion angepaßt wurden, ist auch dieses Fest im Mittelalter mit einem neuen Namen und neuen Traditionen ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich keltischen Europa voranzutreiben. Aufgrund der ansässigen "heidnischen" Traditionen und Überlieferungen (das Neujahrskind wird geboren) war es sehr einfach, die Feiern der Geburt von Jesus im Sommer auf dieses Datum zu verlegen, um so die Akzeptanz der neuen Religion zu erhöhen. -> siehe auch im nächsten Absatz unter Ursprung die Missionierung von Bonifacius und erstes Weihnachtsfest 336 u.Z.
Im Christentum nennt man Jul nun "Weihnachten". Es gibt jedoch immer noch genügend europäische Tradtionen, Völker und Sprachen - v.a. in Skandinavien -, die das Weihnachten tatsächlich noch offiziell als das "Jul"-Fest bezeichnen. Bei einigen wird es jedoch nicht am 21.12., sondern am 25.12. gefeiert. Im Gegenzug zu beispielsweise Mabon (Michaelsmesse) lehnen kirchliche Gruppen und auch viele Individuen die Festlichkeiten nicht ab, obwohl der Ursprung der Feier im "Heidentum" bekannt ist. Die Anpassung des Geburtsdatums von Jesus Christus scheint eine völlig legitime Begründung dafür zu sein. Von vielen wird der Ursprung der Verbindung zu heidnischen Wintertraditionen jedoch ignoriert oder verleumdet.
Heiligabend am 24.12. hat seinen Ursprung in der Tatsache, daß wie bei den Juden auch bei den Kelten der Tag nicht mit Sonnenaufgang (oder Mitternacht) beginnt, sondern bei Sonnenuntergang des Vortages. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht beginnt auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit.

Ursprung

Zunächst galt der 6. Januar, Epiphanias, als der Weihnachtstermin. Auch hat man in den Anfängen des Christentums verschiedene andere Tage wie den 20. April, den 20. Mai oder den 18. November als den Tag der Geburt des Herrn gefeiert. In Anlehnung an die Feier des spätrömischen Sol Invictus bzw. Mithras am 25. Dezember hat die Kirche (zunächst in Rom) eine Ersetzung des römischen Sonnengottes durch Christus als dem "Licht der Welt" vollzogen. Die erste Kalendernotiz, die die Geburt Jesu auf den 25. Dezember festlegt, findet sich beim Kopisten Furius Dionysius Filocalus aus dem Jahre 354 u.Z. Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 u.Z. in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht. Mit einer Weihnachtspredigt des Johannes Chrysostomos am 25. Dezember 386 u.Z. beginnt dann die schriftliche Überlieferung des Datums als christliches Weihnachtsfest. Die etwas obskure offizielle Begründung für das Datum war, dass die Empfängnis exakt am Jahresanfang stattgefunden haben soll, damals also am 25. März. Addiert man 9 Monate, ergibt sich der 25. Dezember. Die Festlegung auf den Heiligabend geschah erst, seit unter Bonifatius das heidnische Germanien missioniert wurde. Weil der 24. Dezember der erste Tag ist, der wieder länger wird, feierten die Germanen das Fest der Sonnenwende (Solstitium). Bonifatius wollte diesen Umstand nutzen und genau an diesem Termin die Geburt Jesu feiern.
Diejenigen orthodoxen Kirchen (hauptsächlich in Osteuropa und Sibirien), die liturgisch am julianischen Kalender festhalten (Altkalendarier), feiern Weihnachten derzeit an unserem 7. Januar (dem 25. Dezember des julianischen Kalenders) und Epiphanias an unserem 19. Januar (dem julianischen 6. Januar). Die armenisch-orthodoxe Kirche feiert Epiphanias am 18. Januar. Die übrigen orthodoxen Kirchen, die Neukalendarier, die sich liturgisch am gregorianischen bzw. weltlichen Kalender orientieren, feiern Weihnachten auch an unserem 25. Dezember.
Nichtchristen und das Weihnachtsfest: Die weihnachtlichen Bräuche werden auch von Angehörigen nichtchristlicher Religionen oder Atheisten begangen und sind auch in weitgehend unkirchlichen Regionen und Ländern Europas und darüber hinaus verbreitet. Weihnachten wird also oft primär als Folklore (und kommerziellen Feiertag) und nicht mehr als christliches Fest gefeiert.

Traditionen:

Andere Namen Winterbeginn, Sonnenrückkehr, Fionn's Tag, Winterritus, Alban Arthuan
Farben grün, weiß, gold, silber
Götter neugeborene Götter, dreifache Göttinen, jungfräuliche Göttinen, Lucinda, Freia, Attis, Dionysus, Woden, Kris Kringle (paganistischer Yule-Gott)
Incense Lorbeeren, Zeder, Tanne, Rosmarin
Steine Cat's Eye
Speisen gebratener Truthahn, Nüsse, Obstkuchen, Eierpunsch (Eggnog), Glühwein, Caraway Rolls
Blumen/Kräuter Arborvitae, Esche, Maronen, Lorbeeren, Distel, Zeder, Kamille, Immergrün, Weihrauch, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Moos, Eiche, Tanne, Rosemarin, Salbei
Symbole Immergrüner Kranz , Julklotz (Holzklotz), Stechpalme, Spinnräder
Keywords Zeit der Göttin der Kalten Dunkelheit und der Geburt des heiligen Kindes, der Wiedergeborene Sonnengott, Zeit von Wiedergeburt und Das Drehen der Erdzeiten

Weihnachtsmann und Geschenke:

Inzwischen dürfte allgemein bekannt sein, daß die rote Farbe des heutigen Weihnachtsmannes in westlichen Kulturen einem spektakulären Werbefeldzug von Coca-Cola in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zu verdanken ist. Ursprünglich war die Mantelfarbe blau oder weiß (am Anfang zeigten auch die Coca-Cola-Werbungen einen blaugekleideten alten Mann). In Rußland beispielsweise hat "Väterchen Frost" (Djed Moros) immer noch seine Originalfarben.

Rußland: Väterchen Frost ("Djed Moroz" mit blauem oder weißem Mantel) mit Szeschka (Snegurotschka - "Schneeflocke") in einer geschenkbeladenen Troika (Pferdeschlitten, Dreiergespann) am 31.12., bei orthodoxen Familien kommen die Geschenke erst am 6.1.
Deutschland: der Weihnachtsmann (roter, nur vereinzelt blauer Mantel) am Nachmittag bzw. Abend, 24.12. (Heiligabend)
Großbritannien, USA: Father Christmas (Weihnachtsvater, roter Mantel) kommt in der Nacht vom 24. zum 25.12. durch den Kamin und hinterläßt Geschenke in aufgehängten Socken; Hier wird die deutsche Abstammung der britischen Königin deutlich: sie öffnet ihre Geschenke nämlich am Heiligabend und nicht wie "ihr" Volk am darauffolgenden Morgen.
Spanien, Mexiko: Nikolaus am 6.12.
Schweden: Der Julbock (Thors Ziegenbock) war Gabenbringer in der Vergangenheit. Heute beschert Jultompte die schwedischen Kinder..
Island: Gledilig Jol: Im 17. Jahrhundert sorgte (die Hexe) Gryla, ihr Mann Leppaludi und deren 13 Söhne (Kobolde) für Angst und Schrecken. Sie verschleppten unartige Kinder in die Berge. Mit den Jahren wurde diese Familie erzogen. Heute macht sich der erste "Jólasweinar" dreizehn Tage vor Weihnachten auf, um die isländischen Kindern zu beschenken. Der zweite Sohn schließt sich 12 Tage vor dem Fest an - der dritte 11 Tage usw. Wenn die Kobolde ihre Pflicht erfüllt haben, sorgt Gryla für die Rückkehr ihrer Kinder..
Norwegen Julenissen wirkt optisch als lustige Gestalt. Er ist eine Mischung aus den norwegischen Nissen (Gnom) und dem türkischen St. Nikolaus. Etwas spöttisch könnte man ihn als "Zwergbischof" bezeichnen.
Niederlande: Sint Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Sinterklaas reitet auf seinem Schimmel von Dach zu Dach und wirft Naschereien und kleine Gaben durch die Kamine. Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen für das Pferd bedanken sich die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas.
Frankreich: Père Noël in Frankreich wird von Père Fouttard begleitet und füllt in der Nacht zum 25. Dezember die blankgeputzten Schuhe der Kinder. Im Elsaß wird St. Nikolaus von Hans Trapp begleitet.

Festlichkeiten in verschiedenen Kulturen:

Es gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden sollen. Im Internet lassen sich jedoch jede Menge zusätzlicher Informationen finden.

Finnland: Im angeblichen Wohnsitz des Weihnachtsmannes feiern über 95% der Finnen den Heiligabend in der Sauna.
Rußland: In Ländern mit orthodoxem Glauben, gilt noch der julianische Kalender. Der 25. Dezember bedeutet für strenggläubige Menschen das Ende der Fastenzeit. Es ist ein normaler Arbeitstag. Der 31. Dezember ist der wichtigste Festtag. Bunte Lichterketten erhellen die Straßen. Auf großen Plätzen werden die Tannenbäume geschmückt. Wenn sich der Feierabend nähert, beginnt man im Kollegenkreis mit kleinen Betriebsfeiern. Im Anschluß fährt man nach Hause oder zu seiner Datscha (russ. Holzhaus). Hartgesottene feiern im Freien. Hier schmücken sie den Christbaum, genießen die Natur und zelten im Schnee.
Väterchen Frost bringt den Kindern die Geschenke. Er wird von einem Mädchen (der Schneeflocke) und in einigen Gegenden auch von einem Jungen (Neujahr) begleitet. Wie in Deutschland, verdienen sich die Kinder durch Gedichte, Geschichten und Lieder die Gaben.
Im Winter freut man sich auf die phantasievollen Märchen aus alter Zeit. Bis 1990 wurde zum Frühstück im DDR-Fernsehen zwischen Weihnachten und Neujahr jeden Tag ein anderes Schneemärchen ausgestrahlt. Auf Videokassette oder DVD kann man sich jetzt die russischen Filme vom Väterchen Frost oder der schönen Warwara kaufen. Die tägliche Märchenstunde im Fernsehen fiel der Wende zum Opfer. Mit Märchen aus aller Welt jetzt alle Bundesbürger zu erfreuen, wäre die sinnvollere Umkehr gewesen. Der aufgehende Morgenstern am 7. Januar läutet das eigentliche Weihnachtsfest ein. Diesen Feiertag gestaltet man besinnlich im Kreise der Familie. Vier Tage später, am 11. Januar beginnt das Neue Jahr. Als Filmtitel würde man hier "Neujahr II" sagen. Mit diesem Tag endet die russische Weihnachtszeit und die Tannenbäume erhalten ihr natürliches grünes Kleid zurück..

Niederlande: Sint Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Mit dem Schiff fährt Sinterklaas, begleitet von seinen Helfern, den Zwarten Pieten (Schwarze Peter), von Spanien zur holländischen Küste. Das Schiff ist beladen mit vielen Geschenken für die lieben niederländischen Kinder. Auch für die Mädchen und Jungen, denen Achtung vor den Mitmenschen fehlte, haben die Zwarten Pieten etwas dabei: "De Roe" (die Rute) fühlt sich wohl in jedem Land gleich an; zum Glück wird dieses edle Gehölz sehr selten überreicht. Tausende stehen diese Woche am Pier und begrüßen Sinterklaas, der auf seinem Schimmel holländischen Boden betritt. Dieses gesellschaftliche Ereignis wird live vom niederländischen Fernsehen übertragen. Überall finden Umzüge und Feierlichkeiten zu Ehren von Sinterklaas statt. Stimmungsvolle Lieder untermalen die Festlichkeit (besonders wenn die Zwarte Pieten Band aufspielt). Die Fröhlichkeit der Niederländer wird die gesamte Weihnachtszeit prägen. Harte Arbeit erwartet Sinterklaas und seine Helfer in den nächsten Wochen. Sinterklaas reitet auf seinem Schimmel von Dach zu Dach und wirft Naschereien und kleine Gaben durch die Kamine. Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen für das Pferd bedanken sich die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas. Am Abend des 5. Dezember (Pakjesavond) folgt die "Stunde der Wahrheit". Banket - Letters (Buchstaben aus Marzipan) weisen jedem seinen Platz an der Festtafel zu. Die eigentlichen Geschenke wechseln in dieser Nacht ihre Besitzer. Jede Zuwendung ist mit einem sehr persönlichen Gedicht verbunden. Über die spöttischen Verse darf man sich selbstverständlich nicht ärgern; man hat sich zu bedanken. Gelegentlich werden die Gaben, die mit Liebe und Humor verpackt werden, auch in der Wohnung versteckt. Bischofswein (Glühwein) verstärkt den ausgelassen Sinterklaas - Abend..
Dänemark: Tanz um den Weihnachtsbaum: Zum Lillejulaften (kleiner Weihnachtsabend) trifft man sich am Nachmittag des 23. Dezember mit Familie und Freunden. Bei einer gemütlichen Tasse Tee werden die Braunen Kuchen und die Äpfelküchlein probiert. Tanz um den WeihnachtsbaumBesonderes Glück im kommenden Jahr (und ein Extrageschenk) ist demjenigen beschieden, der am Heiligen Abend in seinem Reisbrei (Ris a la mande) die versteckte Mandel findet. Gegessen wird der Brei in speziellen Tellern und mit Silberlöffeln. Der erste Weihnachtslöffel wurde 1898 zum 80. Geburtstag von König Christian IX. hergestellt. Aus diesem wunderbaren Weihnachtsgeschenk entwickelte sich der Brauch, jedes Jahr einen Löffel zu verschenken. Nachdem man sich mit Speis und Trank gelabt hat, werden Weihnachtslieder gesungen. Man wünscht sich "Glädelig Jul" und tanzt um den Weihnachtsbaum bevor die Geheimnisse der Weihnachtspäckchen gelüftet werden. Am ersten und zweiten Feiertag besucht man Freunde und Verwandte, um beim Mittag- oder Abendessen die weihnachtliche Stimmung zu genießen.
Griechenland: In Griechenland ist Epiphania (der 6. Januar) der eigentliche Höhepunkt der Weihnachtszeit. Bis zu diesem Tag prägen die griechischen Kinder die Weihnachtsstimmung. Kinder singenAm Morgen des 24. Dezember hört man in den Straßen die Klänge von Triangeln, Glocken und Trommeln. Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen die Kalanda. Diese Lobgesänge, gelten als Segen für das Haus. Deshalb werden die Kinder, die das Glück überbringen, auch belohnt. Wer als erster das Haus betritt verläßt es mit den meisten Gaben. Durch die griechischen Schornsteine steigt der Duft des Christopsomo (Weihnachtsbrot). Das Brot wird mit einem "A" (steht für den Pflug) und einem "B" (steht für das Joch der Ochsen, die den Pflug ziehen) verziert. Diese Symbole begegnen uns auch bei anderen Gebäcksorten. Von den Christokouloura, die in Form des Pfluges oder des Jochs gebacken werden, wird mindestens ein Stück vor die Ikonen des Hauses gelegt. KoboldeIn den kommenden zwölf Nächten treiben die Kalikanzari (Kobolde) ihr Unwesen. Als Schutz vor diesen lästigen Dämonen, werden Weihnachtsfeuer entfacht. Die Feuer haben noch eine weitere Bedeutung. Das beste und größte Holzscheit, das man während des Jahres findet, wird als Christoxylo (Weihnachtsscheit) aufbewahrt. Es wird in der Heiligen Nacht eingesetzt, um das Christuskind zu wärmen. Meist darf ein Glückskind (ein Kind dessen Eltern noch leben) das Scheit in das Feuer werfen. Der Wunsch, den dieses Kind hierbei ausspricht, soll in Erfüllung gehen. Silvester Die Kalanda ertönen erneut am Tag des Heiligen Bassilios (1. Januar). Mit einer Rute ausgestattet tippen die Kinder dem Hausherren und seiner Frau auf den Rücken. Auch diesmal werden die Glücksbringer mit Kuchen, Nüssen oder Geldstücken belohnt. Eine bedeutende Tradition ist die Wahl der Person, die im neuen Jahr als erste das Haus betritt. In manchen Gegenden Griechenlands glaubt man, der Hausherr, sein ältester Sohn oder ein "glückliches Kind" (ein Kind dessen Eltern noch leben) sollten als erste das Haus betreten. Im orthodoxen Kirchenjahr wird der 6. Januar, der Tag an dem Jesus von Johannes dem Täufer getauft worden sein soll, besonders gewürdigt. Wasser wird gesegnet, damit die bösen Geister die Erde verlassen. Und das tun die Kalikanzari auch. Nach dem Gottesdienst segnet der Priester jedes Haus des Ortes und besprengt alle Räume mit einem in Weihwasser getauchten Basilikumzweig.
Norwegen:

Wer in der Weihnachtsnacht nicht "leer ausgehen" will, sollte es sich mit dem "Julenissen", dem norwegischen Weihnachtsmann, nicht verderben. Die Kinder stellen ihm deshalb eine Schüssel mit Grütze ans Fenster. Der Weihnachtsmann ist ein Tierfreund. In Norwegen erhalten die Hoftiere zu Weihnachten Extraportionen. Für die Vögel stellt man eine Garbe Hafer auf. Sind unsere "vierbeinigen Mitbürger" gut versorgt können die Feierlichkeiten beginnen. Minutenlang ertönen Glockenklänge über das Land. Die hellen Töne verkünden den Weihnachtsfrieden. Jeder versucht jetzt pünktlich zum gemeinsamen Festessen zu kommen.Julol Beim Julebord feiert die Familie mit einem reichhaltigen Mahl. Bis zu 60 verschiedene Speisen werden serviert. Meist versüßen sieben verschiedene Kekssorten die Tafel. Die magische Zahl "7" hängt auch hier im engen Zusammenhang mit den Nissen (Kobolde). Getrunken wird Juløl, ein dunkles Weihnachtsbier. Der Jule - Aquavit rundet den Geschmack ab. Nach Speis und Trank stellt sich die Familie im Kreis um den Weihnachtsbaum und singt Weihnachtslieder. Die Gedanken der Kinder sind bei den letzten Strophen schon unter dem Tannenbaum angekommen, wo die Geschenke von Julenissen auf ihren Empfänger warten. Bis zum 6. Januar wird das Weihnachtsfest (Jul) intensiv gefeiert. .
Indien: Etwa 7% der Bevölkerung sind christlich. Als Weihnachtsbaum dienen Mangobäume oder ähnliches. In Goa werden die Palmen zu Weihnachten und Sylvester mit Lichterketten verziert. In Südindien Öllampen ums Haus und aufs Dach - ähnlich dem hinduistischen Lichterfest Diwali. In manchen Teilen Indiens wird am Weihnachtsmorgen dem "Haushaltsoberhaupt" eine Zitrone als Symbol der "Verehrung" mit Glücks- und Erfolgswünschen überreicht. Eine Art Mitternachtsmesse, die manchmal 2 oder 3 Stunden dauert und bei der viel gesungen wird, feiert man in der Kirche.

Quellen:
www.religioustolerance.org
www.engelchen.de

Montag, 20. Dezember 2010

Alternative zu Schneeketten

Nachdem beide Glühweinwanderung letztes Wochenende mit schönem Wetter gesegnet waren - vor allem Samstag war traumhaftes Winterwetter, haben wir letzte Nacht wieder ca. 20 cm Neuschnee im Hof.
Noch kurz etwas zu unserer Anfahrt: wir liegen nur 2 km von der Autobahnabfahrt entfernt und es wird bei uns geräumt - sie kommen also auf jeden Fall zu uns durch .....

Mein Schwager aus Schottland hat uns gestern nach einem längeren Familienanruf ein nettes youtube-Video geschickt: wie man eine billige und effektive Alternative zu Schneeketten "bastelt" - aus 10 mm Nylon-Schnur. Das Video enthält eine Anleitung und auch eine Testfahrt - ist allerdings alles in englisch. Dem Akzent nach würde ich auf Irland tippen (habe aber meinen diesbezüglich weitaus kompetenteren Mann noch nicht gefragt). Die Straßenbeschilderung auf der anderen Straßenseite würde es aber bestätigen.
Angesichts der vielen, vielen, vielen Regeln und Vorschriften in Deutschland weiß ich nicht, ob dies nicht doch bei uns irgendwo verboten ist - ich übernehme also weder Haftung noch Verantwortung, wenn Sie dies selbst ausprobieren. Es ist einfach eine Weitergabe einer innovativen Idee. Oder Sie fragen einfach mal bei der zuständigen Behörde (Polizei?) nach (lassen Sie sich den Namen des Menschen geben, mit dem Sie telefonieren, damit Sie notfalls auf ihn/sie zurückverweisen können, falls Sie doch einem kontrollierenden und diskussionsfreudigem Menschen über den Weg laufen).

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Geschenkgutscheine

Der Countdown läuft - nur noch wenige Tage bis zur Geschenkeübergabe am Weihnachtsabend. Sie haben noch keine wirklich gute Idee? Wie wäre es mal mit etwas ganz Besonderem? Schenken Sie doch eine Lama- oder Alpakawanderung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten - ganz auf Ihre Bedürfnisse bzw. die der Beschenkten ausgerichtet: Wanderungen für 2 Stunden, Saisonale Touren (z.B. Glühweinwanderung, Frühlingswanderung), eine Halbtagswanderung oder etwas völlig Individuelles. Was hätten Sie gern? Zusätzliche Informationen unter diesem Link hier. Der Gutschein ist ein Jahr lang gültig und problemlos übertragbar.
Wir können den Gutschein per Post schicken - meist gleich am nächsten Tag. Oder wir bieten Ihnen folgende Möglichkeit, damit der Gutschein auch wirklich pünktlich ankommt. Wir schicken Ihnen nach Nachweis der Überweisung (Screenshot reicht z.B.) bis 21 Uhr den Gutschein auch sofort am gleichen Abend - das geht auch noch am 23.12. oder am 24.12. früh bis ca. 13 Uhr zum Ausdrucken per e-mail. Rufen Sie uns an und fragen Sie - wir machen es möglich: ein einzigartiges, originelles und besonderes Geschenk, welches der Beschenkte sicher nicht doppelt bekommt!

Montag, 13. Dezember 2010

Zeitungsbericht

Der Zeitungsbericht für das vergangene Wochenende. Wir werden in den letzten beiden Absätzen erwähnt. http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11961195/62129/Mit-vielen-Aktionen-lockte-der-Markt-das-Publikum.html

Wie wir Weihnachten verbringen? Wir sind uns - wie jedes Jahr seit einigen Jahren - immer noch nicht absolut einig. Wahrscheinlich aber mal wieder völlig heidnisch: wir zelebrieren die Wintersonnenwende in der Nacht vom 21. zum 22. Dezember dieses Jahr und fahren - völlig unheidnisch - für ein paar Tage ins Erzgebirge. Zum einen ist dort meine Familie, zum anderen darf ich auf keinen Fall den heimatlichen Chemnitzer Weihnachtsmarkt verpassen - DER "Geheimtipp". Wobei ja immer bekannter wird, daß dies einer der besten Märkte ist.
Für die Sonnenwende haben wir ein paar Schwedenfackeln gesägt ...... Wir hoffen, daß wir nächstes Jahr soweit sind, eine entsprechende größere Feier auszurichten und ein paar mehr Leute einzuladen.
Für die Tiere wird natürlich gesorgt werden.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Weihnachtsmarkt und Internet

Irgendwie habe ich gerade Schlafprobleme - was erklären würde, warum ich so müde bin. Aber dann eben ein ganz zeitiger Post. Spotty-Nose, unser Maikätzchen, ist auf jeden Fall ganz begeistert über meine morgendliche Teetrinkerei und schnurrt auf meinem Schoß als lebendiges Wärmekissen vor sich hin.
Habe vergessen zu erwähnen: wir befinden uns derzeitig (seit Freitag und noch einschließlich bis heute von 14 bis ca. 18 Uhr) auf dem Weihnachtsmarkt am Kirchplatz in Königs Wusterhausen, falls Sie uns besuchen wollen. Und ich habe eine neue kleine Seite in das Lamakunde-Lexikon auf meiner Internetseite eingefügt: Tränke und Wasserleitung.

Freitag, 10. Dezember 2010

Termine für Glühweinwanderung

Ich muß leider darauf hinweisen, daß die Glühweinwanderung am 19.12. ausgebucht ist. Es sind aber noch einige wenige Plätze für den 18.12., 11 Uhr und die beiden Weihnachtsfeiertage (25./26.12) jeweils 13 Uhr noch frei. Ebenso sind (noch) bei der Neujahrswanderung am 1.1.11 einige wenige Plätze zu vergeben. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, wenn Sie teilnehmen möchten. Wir gehen an allen Tagen nur einmal!

p.s. Der Weihnachtsbaum vor dem Bahnhof in Königs Wusterhausen wird wohl dieses Jahr schief bleiben .....

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Winter

Hatte ziemlich Pech am Morgen. Kaum geschlafen, ging es - mit dem Landrover hinter auf die größere Weide, um die dortigen Lamas zu versorgen. Dort habe ich es geschafft, die Metallpumpe zu zerstören. Ich wußte gar nicht, daß man diese überhaupt kaputtmachen kann! Ich verbuche das mal unter Materialmüdigkeit. Irgendwo hatten wir aber noch eine zweite ....
Voller Ärger über meine eigene Ungeschicklichkeit schaffte ich es dann beim Rückwärtssetzen, den Landrover festzufahren. Und leider wußte ich nicht so genau, wo man den Allradantrieb einstellt. Bzw. - nach einer Weile Suchen fand ich den, aber ich sollte die Vorderräder feststellen. Nur wo??? *seufz*
Und dann hatte ich etwas, das man wohl "Glück im Unglück" nennt. Einmal pro Jahr (Anfang Dezember) mäht der Dahme-Wasserverband die Uferböschung ab. Um das auch auf meinem Land machen zu können, mußte aber erst mein Auto weg. Aus purem Zufall waren sie heute um die Uhrzeit vor Ort, als ich dort festhing und gerade überlegte, meinen Landnachbarn mitsamt Traktor um Hilfe zu bitten. Er zog mich dann heraus und ich konnte wieder wegfahren. Vielen Dank dafür!

Für die Leute, die englisch verstehen: anatomy-of-snowbirds
Als ich in den U.S.A. gewohnt habe, ging es mir ähnlich: im Winter war es so kalt, daß gelernt habe, sogar Bücher mit dicken, gefütterten Handschuhen zu lesen und die dünnen Seite umzublättern. Warum? Weil es einfach nur Wahnsinn war, etwas ohne Handschuhe zu unternehmen. Ganz so schlimm ist es hier ja nicht ....

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Wintergedanken eines Lamas

Aus der Rubrik Lamageschichten etwas, das mir heute beim wiederholten Ausmisten eingefallen ist:

Was denkt ein Lama oder Alpaka im Winter bezüglich seiner Verdauung?
"Oh, Schnee! Schön weiß! Mal vorsichtig die Schnute hinausstrecken. Brr - kalt. Schnell wieder ins Warme zurück. Aber eigentlich muß ich aufs Klo .... und zwar dringend. Und das Klo ist draußen. Vielleicht doch noch mal probieren? ... Nein, lieber doch nicht. Und Frauchen hat hier so schön mit Stroh eingestreut - das ist ganz wundervoll warm. Warum kann ich eigentlich nicht hier gehen? Vielleicht direkt vor die Tür? Dann ist es nicht so weit von draußen entfernt ....... Und Frauchen kommt ja sowieso jeden Tag vorbei und macht alles sauber. Morgen gibt es dann wieder frisches Stroh. Also kann ich ja ...... ", dachte das Lama, stellte sich innen vor den Eingang und entspannte sich.
Das nächste Lama ging zum Eingang: "Ich muß ganz dringend. Hmmm, hier riecht es so komisch .... oh, ist jetzt hier unser Kothaufen? Das ist aber bequem ....."
Lamafohlen: "Mutti hat ins Stroh gemacht. Sicher ist das richtig und das gelbe Zeug auf dem Grund bedeutet bestimmt, daß ich überall hinmachen darf ...."
Frauchen kam tatsächlich am nächsten Morgen und fluchte auf den Schnee und die Kälte, die zusätzliche Arbeit im Stall verursachten und mehrere Gänge mit der Schubkarre voller Mist und schmutziges Stroh bedeuteten. Warum sind die Tiere bei Kälte nur so faul und können nicht vor die Stalltür gehen? Sobald Stroh als wärmende Unterlage liegt, bedeutet dies nicht nur zusätzliche Bürstarbeit, sondern auch den Beginn des Hineinköteln der Tiere in den Unterstand.
Und das ist der Grund, warum alle Lama- und Alpakahalter im Winter den Kot nicht nur vom Platz räumen, sondern auch im Stall misten müssen - inkl. dem Abfahren von zusätzlichem verdreckten Stroh, welches ganz schnell die Schubkarren füllt und doppelt oder dreifach so viele Gänge wie sonst verursacht.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Schnee zuhauf

Kurze Nachricht: heute knapp 4 Tonnen Heu für die nächsten Wochen geliefert bekommen. Dazu mußten 17 schwere Paletten nicht nur kurzfristig besorgt, sondern auch durch die Gegend geschleppt werden. Und dank des zentimeterhohen Schnees von letzter Nacht (15 cm auf dieser Weide) durfte ich gleich auch noch vorher 50 qm freischaufeln. Zumindest ist mir dabei warm geworden und als das Heu kam, lugte sogar die Sonne kurz mal heraus.
Dafür ist bei meiner Freundin in der Straße nicht geräumt worden und ich kam mit meinem Auto kaum durch. Versorge gerade zweimal täglich ihre Hunde und Katzen. Habe mir kurzerhand ihren Landrover ausgeliehen und bin damit besser auf den Staßen unterwegs als vorher. Und komme auch in ihre Straße hinein.

Jetzt muß noch der Unterstand bei der Stutenherde abgedichtet werden. Das habe ich vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr geschafft. Ohne Tageslicht will ich eigentlich nicht wirklich auf einer Leiter mit glatten Untergrund herumturnen. Und ich werde wahrscheinlich wieder Planen vor die Eingänge spannen - einige der Tiere frieren. Der kleine Eldor kuschelt sich ganz nah entweder an seine Mami Emily oder an Ayla an.
Ares im Gegenzug verbringt seine Zeit lieber im Schnee. Die weiße Decke auf seinem sonst braunen Vlies stört mich nicht sehr - daß er genau vor der Tür allerdings den Schnee anschmilzt und zu Eis verwandelt dagegen mehr.
Inti hatte vor ein paar Tagen ein paar Vergiftungserscheinungen, die aber glücklicherweise ausgestanden sind. Eigentlich sollte er es besser wissen, als den Geschmack eines für Lamas giftigen Rhododendrons zu kosten, nachdem er durch den Zaun gegangen ist. Ihm geht es wieder gut und er ist mit Billi in seinem Unterstand ganz zufrieden.

Unser kleiner Kater erlebt gerade den ersten Schnee seines Lebens und ist ganz aufgeregt und begeistert. Er springt und spielt in der weißen Pracht und scheint die Kälte nicht zu spüren. Schön, daß er Spaß hat und herumtobt.

Freitag, 26. November 2010

Frohe Adventszeit und Glühweinwanderungen

Pünktlich zur weißen Schneedecke heute morgen draußen, beginnt an diesem Wochenende die Adventszeit. Und mit dieser auch unsere jährlichen Glühweinwanderungen. Sollten Sie Interesse haben, rufen Sie doch einfach an. Noch sind Termine frei. Die Touren sind teilnehmerbegrenzt.

Glühweinwanderung zur Adventszeit und zu Weihnachten
Zeit: ca. 2-3 Stunden, 1. Termin: 1. Advent, Sonntag, 28.11.2010
Aufgrund der großen Nachfrage finden unsere Glühweintouren im Advent und im anschließenden Winter diese Saison natürlich auch wieder statt.
Eine Wanderung, bei der die Lamas Glühwein, Tee (mit und ohne) Schuß und heißen Saft für die jüngeren Leute mit einem kleinen Snack für Sie durch die Gegend tragen. Wir wandern durch den Wald und am Wasser entlang und halten für eine Pause zur Stärkung. Alle Utensilien werden gestellt und die Touren sind auch für jeden zu schaffen. Sollte der See im Winter sicher zugefroren sein, können wir auch auf diesem Weg den See überqueren.
Termine an fast allen Adventswochenenden und auch an den Weihnachtsfeiertagen.
Preis: 25€ für ca. 2-3 Stunden inkl. 1x Getränk und Gebäck/Snack, 10€ Kinder 3-10 Jahre, Familien- und Gruppenrabatt möglich
Bitte unbedingt vorher anrufen und buchen!

Ansonsten wünsche ich allen eine
SCHÖNE ADVENTZEIT MIT VIEL RUHE UND FREUDE IM HERZEN!

Donnerstag, 25. November 2010

Herde schon wieder draußen unterwegs

Ich fange an, elektrischen Zaun wirklich zu verabscheuen. War heute den halben Tag zu verschiedenen Terminen in Berlin unterwegs. Als ich noch vor Dunkelwerden nach Hause kam, um die Tiere auszumisten und zu füttern, fand ich nur Cassandra außerhalb der Umzäunung vor. Ihr Sohn war innen. Von den anderen Tiere waren konnte man nichts sehen. So besonders viel Sorgen machte ich mir nicht, da Cassandra relativ ruhig war.
Ich mistete also fix aus und füllte die Heutröge. Die Tränke hatte auch wieder eine Eisschicht, funktionierte aber glücklichweise noch. Mal sehen, wie es morgen früh aussieht.
Und dann stiefelte ich los. Auf der anderen Seite des Weihers fand ich sie dann. Auf meinen Ruf hin folgte mir die Herde und trabte brav mit mir als Leittier und Wegweiser wieder auf ihre Weide zurück. Bin ich froh, daß ich sie im Sommer alle darauf trainiert hatte. Allerdings zählte ich dann mal durch - und stellte fest, daß 6 fehlten. 2 sah ich: Pacari und Eldor schauten in die andere Richtung. Ich vermutete die 4 Vermißten also dort und ging nochmals los. Bonnie zu finden und in Richtung ihres mit der Herde mitgelaufenen Fohlens zu scheuchen war kein Problem. Blieben noch Emily, Käte und Sisal. Keine Spur von ihnen ......
Ich rief noch ein paar Mal und hörte dann ein Geräusch auf der anderen Seite des dichtes (und hohen) Gebüsches, welches mir folgte. Von der Größe konnte es sich nur um meine Lamas handeln. Inzwischen dämmerte es bereits sehr stark und ich versuchte, die Tiere durch die Hecke zu lotsen. Problem: 2 Drähte, die dort gespannt waren und wo die Tiere sich partout weigerten hindurchzugehen. Ich versuchte, sie ca. 1 Stunde lang zu lotsen. Inzwischen war es natürlich komplett dunkel geworden. Fast waren sie schon halb durch, dann gingen sie wieder zurück. Ein paar Mal versuchte ich, Käte einzufangen. Aber sie hatte offenbar dazu auch keine Lust. Ich gab auf und rief meinen Mann an. Mit dem Hinweis - bzw. eigentlich der Bitte, daß er mir heute abend noch beim Lama einfangen helfen sollte, ging ich erstmal ins Haus und fütterte die Katzen. Ein wenig war ich wegen Eldor besorgt, aber die anderen Lamas hatten das kleine wimmernd-rufende Fohlen in die Mitte genommen, wo er eingekuschelt saß und mich mit großen Augen herzzerreißend ansah. Mir blutete das Herz und ich erklärte dem Kleinen, daß ich dafür sorgen würde, seine Mutter heute abend wieder zu ihm zu bringen. Und wenn es mich die halbe Nacht kosten sollte.
C. kam für seine Verhältnisse relativ zeitig nach Hause. Zu dem Zeitpunkt hatte sich Emily durch die Drähte gekämpft und saß auf der anderen Seite des Zaunes sichtlich unglücklich allein. Wir bugsierten sie durch den Hintereingang zum Rest der Herde und ihrem Fohlen. Käte war ein wenig schwieriger. Aber sie zu zweit bei Dunkelheit einzufangen, ging erstaunlich gut und sehr fix. Ich glaube, sie wollte auch nicht allein sein. Sie beschwerte sich ständig und schien erst vertrauensvoll dankbar zu sein, als sie merkte, daß ich sie und ihren Sohn auch tatsächlich in Richtung Herde führte. Die beiden durch den Draht zu kriegen, erforderte ein wenig Überzeugung, aber es half, daß die beiden besorgt nach Hause wollten. Sisal ist noch nicht trainiert und so konnten wir ihn nicht ans Halfter nehmen. Der Sohn hinter Mami herrennend, brachte ich Käte zurück. Netterweise hatte der Rest der Herde auch noch genügend Heu für die Nachzügler übriggelassen.
Leichteren Herzens ging es dann unter Einsammeln sämtlicher Leinen, Halfter und Taschenlampen wieder in die warme Stube. Krüger hat eine neue Teesorte herausgebracht: Chai Latte, Fresh India, Typ Ingwer-Zitronengras. Eine heiße Tasse davon dampft beim Schreiben neben mir.
Und die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft hat mir wieder neue Papiere zum Ausfüllen geschickt. Ich glaube, ich muß Lamas und Alpakas unter "Wild, Strauße und sonstige Tiere" eintragen ... Sogar Schneckenzucht gibt es - aber keine Spalte für Neuweltkameliden? Obwohl sie seit 20.06.1996 als landwirtschaftliche Nutztiere gelten? Nach 14 Jahren wäre doch mal eine Überarbeitung des Formulars fällig, oder nicht? Ich beziehe mich jetzt auf das Formular für die Angaben zum Viehdurchschnittsbestand ... Naja, Papierkram eben.
Auf jeden Fall kann ich nicht klagen, daß Landwirtschaft langweilig wäre oder mir viel Zeit läßt. Jeden Tag kommen neue Überraschungen und Aufgaben dazu, die fix gelöst und abgearbeitet werden müssen. Das mit dem "von Früh bis Spät arbeiten" hat durchaus seine Berechtigung .......
p.s. Der Weihnachtsbaum vor dem Bahnhofsgebäude in Königs Wusterhausen ist immer noch schief!

Mittwoch, 24. November 2010

Schnee und Weihnachtsbaum

Es schneit! Und pünktlich zum ersten Schnee hat Königs Wusterhausen heute 9:15 Uhr den Weihnachtsbaum für den Bahnhofsvorplatz geliefert bekommen. Ein Kran stand schon da, um die Tanne vom Wagen zu heben.
Nachtrag: die Tanne steht schief!!! Ich hoffe, das wird vor dem endgültigen Dekorieren noch korrigiert.

Montag, 22. November 2010

Herde ausgebrochen

Daß allein elektrischer Zaun hier nicht ausreicht, hat der heutige Tag mal wieder bewiesen. Kurz vor Dunkelheit bekam ich einen Anruf vom Nachbarn: die Stutenherde ist ausgebrochen und läuft beim Weiher herum. Zu der Zeit befand ich mich allerdings auf dem ServiceQ-Lehrgang in Bad Saarow - 30 km östlich. Hmpf.
Ein paar Anrufe später hatte ich meinen kranken Mann aus dem Bett geworfen (der Arme!) und er lockte die Herde gemäß meinen Anweisungen wieder in die mit Wildschutzgatter versehene - und dadurch eher ausbruchsichere - Weide zurück. Die Stuten wären zwar nicht weggerannt, aber ich kam nicht mehr vor der Dunkelheit zurück. Und im Wald nebenan gibt es Wildschweine. Außerdem regnet es wieder. War dann wieder beruhigt.
Dann wurde mir mitgeteilt, daß jemand das Zauntor mit dem elektrischen Zaun geöffnet hat. Ich verdächtige zwar jemand, weiß aber nicht, ob es stimmt. Aber ärgerlich wäre es schon ....

Donnerstag, 18. November 2010

Zaun ignoriert

Leider ist Landwirtschaft auch mit viel Papierkram belegt. Und so saß ich heute über Zahlen gebeugt, als ein Nachbar vorbeikam: "Die Alpakas und das kleine braune Lama sind draußen unterwegs." Danke für die Nachricht!
Besonders beunruhigt war ich nicht, da die Straße auch noch weit entfernt ist. Da ich Sultan und Domino entsprechend trainiert hatte, war das Einfangen auch kein Problem. Ich rief und die Alpakas kamen angaloppiert - Dakota lief ihnen wie erwartet hinterher. Eine Sache von weniger als 5 Minuten und die Tiere waren wieder in ihrem entsprechenden Gehege.
Aber zumindest habe ich zwischendurch frische Luft schnappen können.

Mittwoch, 17. November 2010

Herzwärme

Vor einigen Tagen hatten sich trotz Regen einige meiner Tiere zur Nachtruhe draußen auf der Weide niedergelassen. Pacari, Emily und Käte mit ihrem Nachwuchs Eldor und Sisal. Gestern habe ich sie mit ein wenig Heu dann doch abends in den Unterstand lotsen können. Hatte ja schon erwähnt, daß ich mir wegen des zarten Alters von Eldor ein wenig Sorgen gemacht habe. Und als ich dann kurz nach Dunkelwerden noch einmal mit der Taschenlampe unter das Dach leuchtete, konnte ich Emily und ihren Eldor dann wohlbehütet hinten erkennen. Der Kleine hatte sich dicht an Mamis Seite gekuschelt uns sah mich mit vertrauensvoller Neugier an: "Was guckst du denn so?" Ein Bild, welches einem das Herz erwärmt und ein glückliches Lächeln auf die Lippen zaubert.

Und während ich hier schreibe, schnurrt der kleine Spotty-Nose neben mir und versucht ständig, seine Nase in meine Tasse Früchtetee hineinzustecken. Ich hatte ihn vor einigen Tagen mit einer toten Maus spielen sehen - wird sicher mal ein erfolgreicher Jäger werden. Die frischen Maulwurfhügel wurden aufgrund des Jagdinstinktes seiner Mutter schon tüchtig minimiert.

Samstag, 13. November 2010

Regen

Der Bentonit in der Auffahrt wurde zwei Tage später beseitigt. Jetzt ist da noch etwas lockere Erde. Das gibt sich aber bestimmt mit der Zeit.

Durch den anhaltenden Regen ist die Herde etwas naß. Die Tiere haben auch keine Lust mehr, ständig unter dem Dach zu hocken. Habe aber nachgesehen: die Grannenhaare meiner Classics schützen die Tiere und sie sind innen noch schön trocken und warm. Habe ein wenig Sorge um Eldor, den Jüngsten. Aber er scheint munter zu sein und auch nicht zu frieren. Die Kontrolle der Sohlen einiger Tiere ergab auch keine Probleme mit der Nässe. Bin also relativ ruhig.

Ansonsten fand gestern abend dann die jährliche Versammlung der Jagdgenossenschaft statt, zu der wir als Grundbesitzer im Außenbereich ebenfalls geladen wurden. Ich hatte ja schon in diesem Post hier erläutert, daß man als Landbesitzer gesetzlich zur Zwangsmitgliedschaft verpflichtet wird. Es war aber ein nettes Zusammentreffen. Wir wurden verpflegt (die Reh-Pilz-Suppe war sehr lecker) und unterhalten. Ein paar organisatorische Sachen waren auch dabei - hielten sich aber im Vergleich zu anderen Versammlungen sehr in Grenzen. Wie ich von einer Tischnachbarin erfuhr, geht es in anderen Gemeinden da wohl etwas rauher ab.
Ein Jäger erläuterte uns vor dem Essen mit Einsatz von Jagdhörnern, wie eine Gesellschaftsjagd abläuft und welche Signale was bedeuten. Ich fand diese Erklärung recht interessant. Aber aufgrund der zu dörflichen Struktur findet in unserer Gegend eher keine statt. Was ich nur begrüßen kann. Rotfarbene Lamas sehen von weitem wie große Rehe aus. Ich äußerte meine Befürchtungen diesbezüglich dem zuständigen Jäger, der mich aber beruhigte. Vor kurzem nämlich wurden im Norden von Berlin 2 Lamas von einem Jäger erschossen, der sie für Wild hielt.

Montag, 8. November 2010

Bentonit in der Auffahrt

Die Überschrift hätte auch "ungewollte Überraschungen" heißen können.
Als ich heute am frühen Nachmittag vor unser Hoftor trat, kam ich gerade rechtzeitig, um eine große "Pfütze" Bentonit direkt in unserer Auffahrt zu sehen. Es blubberte auch noch fleißig Nachschlag - ca. 3 m von der Straße entfernt direkt auf unserem Grundstück. Ich war etwas irritiert.
Nach der Mitteilung wurden die Horizontalbohrarbeiten an der Straße unterbrochen. Meine Antwort nach der Entfernung der Sauerei wurde bejaht. Angeblich bohren sie nur ein ganz kleines Loch (die mit der Hand angezeigten Abmessungen zeugten von ca. 20x20 cm) und würde es abpumpen. Als ich vom Füttern wiederkam, fand ich ein metergroßes Loch vor, aus dem es immer noch hochsprudelte. Mir wurde versichert, daß das beräumt wird. Da sie Profis sind, nahm ich sie beim Wort und ging. Freunde kamen und nach einigen Stunden verabschiedete ich sie dann. Und stellte fest, daß ich mich mit einem großen Loch halbgefüllt mit Bentonit alleingelassen wiederfand. Ich hoffe, sie räumen das noch weg. Und noch mehr hoffe ich, daß unsere Abwasserleitung, die direkt dort darunter entlanggeht, nicht beschädigt wurde. Das akzeptiere ich nämlich nicht als Nebeneffekt von fremden Straßenarbeiten .........
p.s. Ein Glück, daß ich das Auto nicht in die Einfahrt gestellt hatte ...
links: Das entdeckte ich als kleine unwillkommene Überraschung
rechts: Abpumpen aus dem "kleinen" Loch
unten: So sah es abends nach Abzug aller Arbeiter aus.

Freitag, 5. November 2010

Pressebericht in der Bauernzeitung

Kürzlich berichtete mir ein Bekannter vom anderen Ende Deutschlands (im Süden von Bayern), daß er in der Bauernzeitung einen Artikel über mich gelesen hätte. Davon war mir mal wieder gar nichts bekannt - ich verpasse ständig Presseartikel über mich. Meine Nachbarn stecken freundlicherweise (herzlichsten Dank dafür für die vergangenen und die zukünftigen Male) die entsprechenden Seite in meinen Briefkasten. Allerdings erinnerte ich mich, daß anfangs des Jahres ein sehr freundlicher Journalist bei mir gewesen war. Und so machte ich mich auf die Suche nach dem entsprechenden Heft. Mit Hilfe des Journalisten wurde ich dann auch fündig: Heft 37 vom 17.09.2010 in der Brandenburg-Auflage. Zwischendurch stellte ich fest, daß die Zeitschrift ja gar nicht so uninteressant ist, ich glaube, ich werde mir ein Probeabo besorgen und wenn es mir danach immer noch gefällt, auch abonnieren. Ist doch sicher interessant, was andere Zweige in der Landwirtschaft so treiben. Man sollte sich durchaus auf dem Laufenden halten. Wir gehören ja mit unserer Lamazucht auch dazu, auch wenn wir im Vergleich zu den benachbarten Landwirtschaften (alle mit mindestens dreistelligen Hektargrößen) winzig sind. Weswegen wir vom hiesigen Bauamt auch nicht wirklich für voll genommen werden - was wiederum ich auch nicht so ganz einsehe, da die Versorgung der Tiere mit allem drum und dran durchaus zeitlich aufwendig ist. Wobei wir mit 25 Tiere ja auch nicht soooo klein sind, wie mir der Amtstierarzt mitteilte, als er sich im Sommer unseren Bestand ansah.
Aber ich schweife vom Thema ab ... hier der Bericht, ich hoffe, ich darf das hier einstellen. Das copyright liegt natürlich vollständig beim Journalisten und der Bauernzeitung. Inwischen sind auch die Tierzahlen ein wenig verändert.
Für eine Vergrößerung bitte auf das Bild klicken, welches sich dann einem neuen Fenster oder Tab öffnet.

Mittwoch, 3. November 2010

Landwirtschaftskontrollen

Als landwirtschaftlicher Betrieb unterliegt man periodischen Kontrollen durch entsprechende Ämter. Heute waren die Abteilungen Futtermittelkontrolle und Lebensmittelkontrolle da und haben sich meine Bücher und Unterlagen angesehen.
Als Lama- und Alpakabesitzer ist man gesetzlich verpflichtet, ein Bestandsbuch zu führen: "Laut Viehverkehrsverordnung (VVVO) vom 18.April 2000 muß jeder Lama- und Alpakahalter (auch Hobbyhalter!) seine Tiere beim zuständigen Veterinäramt melden und ein Bestandsregister führen. Dies ist eine Pflicht und ergibt sich aus: § 24(l) „Halter von nicht in §24b Satz 1 genannten Klauentieren und Kameliden haben ihren Betrieb entsprechend §24b Satz 1 und 2 anzuzeigen und ein Bestandsregister nach §24c Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 zu führen.“ [.../Zadik-Lamas/Lexikon_Gesetze.htm]
Zum Glück führe ich seit Jahren für jedes Tier einzeln die entsprechenden Unterlagen, wo alles eingetragen wird. Das wollte vor allem die Lebensmittelkontrolle wissen, weil Lamas (und Alpakas) per Gesetz nicht von der Schlachtung und evtl. Verwertung für den menschlichen Konsum ausgeschlossen sind. Meine Tiere werden übrigens nicht für die Fleischgewinnung gehalten oder hergegeben. Ich habe seit Jahren eine Erklärung dafür unterschrieben. Und die meisten meiner Tiere sind auch nicht dafür geeignet, da ich ihnen regelmäßige Chlostridienimpfungen verpasse (da ist z.B. auch Tetanus mit drin). Dies schließt sie zur Lebensmittelgewinnung für den menschlichen Verzehr aus.
Die Futtermittelkontrolle wollte die Rückführbarkeit meiner verfütterten Mittel kontrollieren - auch dies konnte man aus meinen Unterlagen erkennen. Sowohl Heu als auch Mineralfutter hatten einen nachverfolgbaren Ursprung und andere Sachen verfüttere ich nicht. Gleichzeitig wurde mir auch meine Registriernummer als Primärfutterhersteller (Heu) in die Hand gedrückt.
Warum sie da waren? Periodische Kontrollen: ich war per Zufallsprinzip ausgewählt worden. Und weil es für die Agrarsubvention notwendig ist.
Nun, meine Bücher und Unterlagen sind in Ordnung - ich werde in spätestens 3 Jahren wieder von ihnen hören, wenn kein Verstoß vorher gemeldet wird - was ich mir allerdings derzeitig nicht vorstellen kann.

Sonntag, 31. Oktober 2010

All Hallows Eve

Halloween und Samhain

Neujahrsbeginn
Totenfest / Allerheiligen

Abend des 31.Oktober und 1.November

Es ist genau Herbstmitte.
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als einer der "Hohen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganis
mus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende (Christentum: Apokalypse und Jüngstes Gericht) in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Halloween hat seinen Namen von der alten keltischen Bezeichnung "All Hallows Eve". So wie im Jüdischen beginnt der Tag bei den Kelten nicht mit dem Sonnenaufgang (oder Mitternacht), sondern bei Sonnenuntergang des Vortages. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht, beginnt auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit. Hauptsächlich hängt dies auch mit der landwirtschaftlichen Nutzzeit zusammen: die Landwirtschaft war vorbei, also das Jahr ebenfalls - ein neues Jahr begann. Dieses Fest kennzeichnet den Neujahrsbeginn der Kelten.

Einbindung und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben

So wie z.B. das heidnische Fest zur Wintersonnenwende ("Jul") zum christlichen Weihnachten "umfunktioniert" wurde, ist dieses Fest im Mittelalter (von Papst Gregor III. im 9. Jh.) mit einem neuen Namen und neuen Traditionen ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich keltischen Europa voranzutreiben. Daher wurden im Zuge der Christianisierung Mitteleuropas alte "heidnische" Bräuche übernommen und mit christlichen Inhalten besetzt. Bei diesem Fest speziell hat die katholische Kirche versucht, die heidnischen Bräuche abzuschaffen. Gerade bei diesem Fest ist es jedoch kaum gelungen. Die Toten werden noch immer mit heidnischen Bräuchen geehrt. Im Christentum nennt man Samhain und All Hallows Eve nun "Allerheiligen". Der Abend vor Allerheiligen wird im Englischen als All hallows eve bezeichnet, das sich später zu Halloween entwickelte.

"... Viele Menschen regen sich auf, weil "Samhain" auf dem Weg über die britischen Inseln und Amerika nun als "Halloween" in seine alte Heimat zurückkehrt. Hier wird Traditionspflege unehrlich, denn Halloween ist älter und auch europäischer als jeglicher christliche Brauch! ..." [www.brosig.at/Traditionen.htm, 25.10.2005]

Andere Namen

Allerheiligen, All Hallow's Eve, All Saint's Eve, Totesfest, Festival der Toten, Nacht der Vorfahren, Hallowmas, Samana, Samhuinn, Samonios

Ursprung

Das Fest wurde früher in der Nacht des 11. Neumondes eines Jahres gefeiert, ist inzwischen aber auf das heutige Datum festgelegt worden. Der Name Samhain leitet sich vermutlich vom keltischen Ausdruck "sam-fuin" oder "samhraidhreadh" ("Sommers Ende") ab. Laut McBain's Etymological Dictionary of the Gaelic Language bedeutet "samhuinn" (so die schottisch-gaelische Schreibweise) "Hallow-tide" (holiday), gemeint ist das schon erwähnte "summer's end". Das Fest war früher keine ausgelassene Feier, denn mit November begann das landwirtschaftlich nicht nutzbare Halbjahr. Der Kürbis als robustes Gemüse stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Speiseplan.
Man glaubt, in dieser Nacht seien sich die vier Welten besonders nahe und könnten leicht erreicht werden (auch an Beltane). Die Grenzen zwischen den Welten der Lebenden und Toten sind hauchdünn. Dadurch ist der Aberglaube im Volk vor den Geistern der Toten gewachsen. Es heißt, sie können nun die Barriere überwinden und zu den Lebenden kommen. Um sich zu verstecken und sich unkenntlich zu machen, verkleiden sich die Menschen nun mit Masken und Kostümen, damit sie von den Toten nicht wiedererkannt werden. Wenn man sich jedoch mit seinen verstorbenen Verwandten treffen möchte, sollte man ebenfalls bedenken, daß dies ein guter Zeitpunkt ist, die Geister willkommen zu heißen und sie einzuladen, mit ihren Verwandten zu feiern. Um ihnen den Weg zu leiten, stellte man Lichter in den Fenstern auf, welche heute zu leuchtenden Kürbisfratzen mutiert sind. Die Toten werden dadurch zusätzlich "besänftigt", indem man sie speist. (Der Totenkult in Südamerika ist ein besonderes Überbleibsel dieser Tradition). Am ersten November versammeln sich die Gläubige
n auf den Friedhöfen und halten am Grabe ihrer Familienmitglieder ein großes Essen ab. Ich hatte so etwas mal in meiner Zeit in Ecuador miterlebt. Ein Familientreffen auf dem Friedhof, bei dem es auch recht fröhlich zugehen kann. Dies ist keine Zeit der Angst (wie es jetzt in US-Amerika gefeiert wird), sondern eine Zeit, tiefer zu verstehen, daß Leben und Tod Teile eines Ganzen sind.
Ursprung von Halloween in Nordamerika: In Irland gab es aufgrund der schweren Verluste bei der Kartoffelernte in der Zeit von 1845 bis 1847 eine große Hungersnot. Für das ohnehin nicht wirtschaftlich reiche Land, war nun die Lage nahezu aussichtslos. So wanderten alleine in den Jahren 1841-1850 über 1.500.000 Menschen aus Irland, aber auch Schottland und England nach Amerika aus. Um 1870 begann dann von dort aus der Siegeszug des Halloween. Die irischen Einwanderer hatten ihre keltischen Traditionen stets mit denen des Christentums zu vereinen gewusst, so dass sie bis heute erhalten geblieben sind. Natürlich betonte man in der damaligen viktorianischen Zeit mehr die Gesellschaftsspiele als den Kontakt zu den Toten! Um das Jahr 1910 jedoch sollte sich das ändern. Damals entdeckte die amerikanische Wirtschaft die Möglichkeiten hinter diesem Fest und begann es als eine Art Fasching für die Kleinen regelrecht auszuschlachten. Vorbei waren damit die höflichen, viktorianischen Gesellschaftsspiele der Erwachsenen. Mit dem ab Anfang des 21. Jahrhunderts vermehrt aufkeimendem Heidentum in Europa und den USA verstärkte sich jedoch bald schon das Interesse an den wahren Ursprüngen dieses Festes: Halloween wurde als Samhain wiederbelebt. [http://weltbaum.tarot-info.de/article35.html]

Festlichkeiten in verschiedenen Kulturen

Es gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden sollen. Im Internet lassen sich jdeoch jede Menge zusätzlicher Informationen finden.

praktizierender Paganismus: sämtliche zugehörigen Wicca-Rituale je nach eigenem Verständnis, Ansicht, Anschauung oder Coven; eine der besten Zeiten im Jahr für Orakel (Tarot, usw.) allgemein
Nordamerika (USA, Canada): Halloween wird mit ausgelassenen Verkleidungsfeiern begangen. Die Kinder gehen kostümiert von Haus zu Haus und erbetteln Süßigkeiten - ähnlich wie beim deutschen Fasching. In Amerika kennt man Fasching jedoch wie in unseren Breitengraden nicht. Die Feierlichkeiten zu Halloween (gruselige Atmosphäre, Betteln, usw.) stammen fast alle aus dem nordamerikanischen Raum. (Die fernöstliche Wirtschaft, Hauptlieferant von Massenware - und auch jeder Menge Kitsch - für den US-amerikanischen Markt, hat für eine wahre Flut an Material für die Halloween-Partys gesorgt und damit sogar Weihnachten übertroffen.)
im fast gesamten süd- und mittelamerikanischem Raum: u.a. Speisung der Toten: die Süßigkeiten in Form von z.B. Schädeln sind weltweit schon sehr bekannt

Symbole

Farben orange, schwarz
Götter Sterbende Götter, Götter des Alters, Opfergötter, Todesgötter, Götter anderer Welten, Hekate, Morrigan, Osiris, Cernunnos
Incense Apfel, Minze, Muskat, Salbei
Steine Schwarze, Onyx, Obsidian, schwarze Steine: Jet
Speisen Apfel, Kürbiskuchen, Haselnüsse, Kuchen für die Toten, Mais, Preiselbeerküchlein, Kuchen, Ale, Apfelwein (Cider/Cidre), Kräutertees
Blumen/Kräuter Ahorn, Apfel,Arborvitae, Ginster , Mais, Tollkirsche, Erdrauch , Farne, Flachs, Hazelnuss, Heidekraut, Mandrake, Eiche, Patchouli, Kürbis, Salbei, Stroh, Rüben, Wermut
Symbole Kessel, Jack-o-Lantern, Masken, Signalfeuer, Reisigbesen, Schwarze Katzen
engl. Keywords Time of the Thin Veil, Communion with the Dead, The Ruling Time of the Crone Aspect, of the Goddess, First Celebration of Winter, Celtic New Year, Time for Both Beginnings and Endings

H A P P Y H A L L O W E E N

Sonntag, 24. Oktober 2010

Geschwindigkeit von Lamas

Da ich bei den heutigen Wanderungen mehrfach gefragt wurde, wie schnell Lamas rennen können: bis zu 45 km/h. Ja, sie sind fix - und vor allem haben sie eine sehr schnelle Startgeschwindigkeit ...... Dafür laufen sie aber bei Wanderungen umso gemütlicher und passen sich auch wundervoll dem Tempo des Lamaführers an.

Freitag, 22. Oktober 2010

Lächelnde Momente

Als ich heute ausmistete, beschlossen die Alpakas, in der Nähe meine Tätigkeit zu überwachen. Bis dann Domino voller Übermut anfing, wie ein kleines Fohlen die Weide auf- und abzurennen, bzw. zu hüpfen. Das Hüpfen ist eine Art Springen ähnlich der von Antilopen: alle vier Beine stoßen sich gleichzeitig ab. Oft abends von den Fohlen spielend angezettelt, zeugt es von Wohlbefinden und Zufriedenheit mit der Situation der Tiere. Sultan und Dakota im Schlepptau des weißen Alpakas bewegte sich eine Wolke verschiedener Farben wellenartig über die Wiese. Ein schöner Anblick, der ein Lächeln auf mein Gesicht brachte und mich einige Momente in meiner Tätigkeit pausieren ließ.