Donnerstag, 28. Juni 2012

Insektenschutz Bayofly

Ja, ich arbeite an der entsprechenden Seite auf meiner Homepage. Dort gibt es dann einen Überblick über Möglichkeiten zum Schutz vor Insektenplagen für Lamas und Alpakas.
Heute nur ganz kurz, was ein Tierarzt einem meiner Tiere verabreicht hat:
Bayofly® Pour-On von der Firma Bayer.
Das Zeug ist etwas zäh und gelartig und hält viel besser auf der Haut als Butox. Wird auch auf dem Rücken verteilt. Lt. Hersteller zeichnet sich das Mittel durch eine hervorragende Wirksamkeit gegen alle wirtschaftliche bedeutsamen Weidefliegen und Bremsen aus. Man kann es sofort und ohne Wartezeit (für Milch und eßbares Gewebe) auch bei laktierenden Kühen einsetzen. Auch mehrfach pro Weidesaison. Nur bei Kälbern wird gewarnt - sie sollen ein Mindestgewicht von 100 kg erreichen.

Chemischer Name: Cyano(4-fluoro-3-phenoxyphenyl)methyl 3-(2,2-dichloroethenyl)-2,2-dimethyl- cyclopropanecarboxylate
Dosis: 10ml auf 100kg Körpergewicht.

Hier eine Zusammenfassung der Wirkung des Mittels auf Gnitzen

Derzeitig habe ich noch nichts Negatives gefunden, was die Anwendung des Mittels behindern könnte. Über Informationen diesbezüglich wäre ich dankbar, falls jemand etwas weiß.
Das Mittel wird nicht resorbiert, sondern verteilt sich durch einen "Dachschindeleffekt". Ich weiß nicht, ob das bei Lamas und Alpakas auch funktioniert, aber die eine Erfahrung bei mir hat gezeigt: ich habe auf dem vorher geplagten Tier kein Insekt mehr gesehen. Lt. Tierarzt ist Bayofly wirksamer als Butox. Beim Durchlesen des Wirkungsmechanismus stelle ich fest, daß eigentlich dadurch die Anzahl der Insektenplagen dezimiert wird.
Hier ein sehr guter Link, der viele Fragen zum Mittel beantwortet und die Informationen schön übersichtlich darstellt.

Dienstag, 26. Juni 2012

Abendfüllend

Seit Wochen verbringe ich meine Abende mit Papierkram, der so im Laufe des Arbeitstages anfällt. Unglaublich immer noch, wieviel Formulare Landwirte und Gewerbetreibende so ausfüllen müssen. Und dazu noch Buchhaltung, etc.
Auch privat war es letztens es ähnlich. 16 Seiten Formular, dazu 35 Seiten Erläuterung, wie man das Formular ausfüllt. Worum es diesmal ging? Um eine Ausweisbeantragung für unsere Tochter, zur Abwechslung mal nicht für die deutschen Behörden, sondern die britischen ..... Hier gebe ich ehrlich zu, daß der Kinderausweis in Deutschland wesentlich einfacher ist.

Offenlegung der Agrarsubventionen

Den Artikel hatte ich mir letztes Jahr mal auf die Merkliste gesetzt. Das Thema kommt immer wieder hoch:
http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/67503.html
So ganz richtig ist das mit dem Besitz der Gebiete nicht - sie müssen nachweislich bewirtschaftet werden, um bestimmte Subventionen zu erhalten.
Noch ein Kommentar zu Brachflächen: Lt. nationalem dt. Gesetz müssen Grünflächen (auch Brachflächen) mindestens einmal im Jahr abgemäht werden. Sonst droht dem Besitzer eine Strafe (Ordnungswidrigkeit).

Samstag, 23. Juni 2012

Bussardküken

Ganz hinten auf der Weide habe ich ein Tier gesucht (und gefunden). Als ich mich umdrehte, entdeckte ich in nur 5 Metern Entfernung auf einem Pfosten ein Greifvogeljunges. Meiner Ansicht nach ein junger Bussard - wir haben hier ein Pärchen. Für Falken war der Vogel zu groß. Er saß da und starrte mich an, flog auch nicht weg. Leider ist das Foto, das ich gemacht haben, nur unscharf geworden.
Aber schön war er.

Dienstag, 19. Juni 2012

Training: Füße heben

Und hier ein weiteres Kapitel in meiner kleinen Reihe Lamatraining (sie gilt natürlich auch für Alpakas).
4. Füße auf Kommando anheben
Dies gehört zum Grundtraining eines Lama oder Alpakas und sollte von jedem Tier unabhängig von seiner eingesetzen Verwendung freiwillig erbracht werden. Es gehört zum Herdmanagement und zur allgemeinen tiermedizinischen Versorgung. Es ist auch eines der Trainingslektionen, die Vertrauen zum Menschen vorraussetzt.
Die Tiere sind Fluchttiere. Das bedeutet, daß ihr Instinkt zuallererst die Flucht bedeutet und erst danach den Kampf (bei Raubtieren ist es umgekehrt). Indem sie uns ihre Füße geben, berauben sie sich selbst der Wegrenn-Möglichkeit und begeben sich damit komplett in unsere Hand. Es ist durchaus möglich, ein Tier dazu zu zwingen (bei einem Alpaka aufgrund der Größe sicherlich bedeutend einfacher als bei einem Lama). Aber die Verletzungsgefahr sowohl für Mensch als auch für das Tier sind hoch und die Beziehung zwischen beiden wird nicht unbedingt verbessert. Es ist also durchaus nicht nur notwendig, sondern auch nützlich, den Tieren das Heben der Füße auf Kommando beizubringen.
Wann wird es benötigt? Beim Nagelkürzen hauptsächlich. Beim Trekking ist es für die Kontrolle der Füße extrem wichtig und auch notwendig: bei der abendlichen Kontrolle, ob sich kleine Steinchen zwischen Nagel und Sohle eingeklemmt haben oder sich irgendetwas Spitzes in die Ledersohle bohrt. Ein lahmes Lama hat fast immer nur irgendeine Kleinigkeit, die durch die regelmäßige Kontrolle der Sohlen vermieden oder behoben werden kann. Da man unterwegs weder die Zeit noch die Möglichkeit hat, sich mit einem sträubenden oder losreisenden Lama auseinanderzusetzen, sollte diese Lektion ausführlich vorher antrainiert werden und auch sitzen.
Bei einer Show ist das Vorführen dieser Trainingslektion meiner Erinnerung nach derzeitig nicht notwendig. Sollte das Tier jedoch die Therapiebegleitprüfung ablegen sollen, wird dort das freiwillige Füße-Heben kontrolliert.
Noch ein kleiner Hinweis, da ich dies sehr häufig sehe: Lamas und Alpakas sind keine Pferde! Bitte ziehen Sie die Hinterbeine der Tiere nicht nach hinten oder zur Seite weg, wenn Sie die Nägel beschneiden wollen. Den Tieren schmerzt dies nicht nur, sondern sie verlieren dadurch auch ihr Gleichgewicht und kämpfen natürlich für die Rückgabe ihres Beines.
Wie oft? Wenn es notwendig ist! Eine Daumenregel: je mehr Fasern ein Tier hat, desto schneller wachsen auch die Nägel und je weicher der Untergrund, desto weniger nutzt sich der Nagel ab.

Montag, 11. Juni 2012

Plüschalpakas neu eingetroffen

Nachdem ich jetzt eine Weile ausverkauft war, freut es mich, die Ankunft von neuen flauschigen Plüschalpakas anzukündigen. Heute vormittag kamen sie bei strahlendstem Wetter an. Einige wurden von mir gleich für eine Fotoshooting aufgestellt. Ein paar von ihnen sind bereits vorbestellt, die anderen warten auf neue Besitzer, die sich an ihnen erfreuen werden. Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns einfach oder rufen Sie uns an. Jedes Tier ist ein Unikat und sieht nicht wie das andere aus. Ich habe sogar einige gepunktete Tierchen parat.
Jedes Tier ist ca. 18 cm hoch und komplett aus Babyalpaka. Auch mit Alpakafaser ausgestopft und damit auch für Tierhaarallergiker geeignet.

Eine Einjährige inspiziert die flauschige Dekoration auf dem Tisch.

Sonntag, 10. Juni 2012

Schertag 6

Heute in der Mittagszeit wurden noch 5 Tiere geschoren: Eldor, Baldur, Sisal, Corwin und Caruso. Eigentlich fehlt nur noch Mara und dann sind für dieses Jahr alle, die geschoren werden sollten, durch.

Freitag, 8. Juni 2012

Scheren 2012 Teil 5

Schertag in der Uckermark 2012 auf dem Hof von Ursula und Bernd Funke, dem Alpakapark Funke.
Halb 6 ging es bei mir hier früh los mit Tiere einfangen, verladen und in den Norden fahren. Ich habe meine Alpakas und Mowgli, den Huarizo-Wallach mitgenommen.
Dieses Jahr kam der Scherer Adam Riley mit Bruder höchstpersönlich. 69 Tiere wurden gestern von ihrem (zu) warmen Vlies befreit. Die Klauen wurden beschnitten, Zähne kontrolliert, etc. Trotz wachsender Müdigkeit bei allen Anwesenden und fortgeschrittener Stunde gab es nicht einen Fehlschnitt, jede Bewegung saß. Die Tiere wurden im Liegen geschoren, weil dies für halb- oder untrainierte Alpakas die sicherste Methode ist, sie schnell und vor allem verletzungsfrei (für die Tiere) von ihrem wärmenden Vlies zu befreien. Bei trainierten Tieren kann man natürlich auch im Stehen scheren, aber das trifft auf die wenigsten Alpakas zu.
Die Tiere wurden von Adam Riley schnell und professionell geschoren. Jedes Vlies in jeweils 2 Qualitäten eingeteilt und verpackt. Faserproben für Labore in Umschläge gesteckt. Alles beschriftet. Und Extrawünsche bezüglich der neuen Frisur (bei meinen Alpakas) wurden auch berücksichtigt. Und netterweise haben sie mir meine eigenen Klingen für meine Schermaschine auch gleich noch mitgeschliffen. Ging extrem schnell. Drei Lamas stehen in den nächsten Tagen noch an und dann bin ich durch für 2012 - ich schere nicht alle Lamas jedes Jahr, da ich viele Ccaras dabeihabe. Für nächstes Jahr habe ich auch gleich scharfe Klingen. Schön.
Was die Verletzungen von Domino angehen, werde ich das noch in einem Extra-Eintrag kommentieren.
Zwischendurch am Nachmittag waren wir etwas abgelenkt von einer Stute, bei der es so aussah, als ob sie das Fohlen gleich gebären würde. Aber dann schien sie es wieder in sich hineinzudrücken und wir standen ohne Live-Alpakageburt da. Schade eigentlich. Hatte so schön meine Kamera dabei.

Zum Schluß gab es dann noch etwas vom Grill. Danke an den Grillmeister Heiko und an die Hausherren für die Verpflegung.
In netter Runde wurde es dann doch etwas länger als geplant. Ich habe dann um 23 Uhr den Heimweg angetreten und war ganz froh, meine Praktikantin zum Wachhalten dabeigehabt zu haben. Sie hat gut durchgehalten. Weit nach 2 Uhr waren alle Tiere verstaut, P. nach Hause gebracht und ich betrat das Haus für den wohlverdienten Schlaf - aus dem ich leider 3 Stunden später schon wieder geweckt wurde ...
Und hier ein paar kleine Impressionen:
Erst einmal muß das Gerät gründlich inspiziert werden.

Ein Küßchen in Ehren kann keiner verwehren. Fohlen kontrolliert menschliche Mami, während echte Mami gerade ihr Vlies "verliert".

Mowgli, das definitiv größte Kamelid auf dem Hof heute: der Huarizowallach, der in seinen 7 oder 8 Lebensjahren das 1. Mal geschoren wurde. Daher auch erst einmal wie ein Alpaka: eine Komplettschur. In den nächsten Jahren werden wir sehen, ob wir ihm eine Lama- oder Alpakaschur angedeihen lassen.
Klingen bzw. Schermesser schleifen.Ein entspanntes Bild nach dem Scheren. Nur das kleine Fohlen sieht sich irritiert um: alle riechen zwar noch gleich, sehen aber ganz anders aus!Ein Lob dem Grillmeister Heiko (und den Hofherren Funke für das Essen)
Links Bernd Funke, rechts Adam Riley nach dem Scheren beim Grillabend.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Schurtage Teil 4

Heute waren die Lamas wieder trocken und die Schur ging weiter.
Indira stand wie eine Eins und ich habe ihr eine Körperschur verpaßt - also den Körper ohne Hals. Wunderschöne weiche Wolle in einer sagenhaften hellrotgrauen Farbe.
Aymara und Mokka waren heute auch dran. Vor allem Aymara schien einen schlechten Tag zu haben. Sie zappelte herum und trat auch zweimal aus. War recht überrascht, weil sie sonst immer so ruhig stand. Notiz an mich selbst: am besten das nächste Mal im Lamastand.
Bisher sind alle Tiere dieses Jahr lediglich mit angebundener Leine geschoren worden.
Die beiden Fohlen Apollo und Odin haben auch gleich mal einen Ausflug in der Gegend neben ihren Müttern gemacht. Wir haben sie frei herumlaufen lassen, als wir die Tiere für die Schur ans Haus holten.
Morgen kommen die Alpakas und Mowgli dran. Bald bin ich mit allen Tieren, die dieses Jahr geschoren werden, durch.

Freitag, 1. Juni 2012

Kindertag auch auf dem Lamahof

Nachdem ich gestern Pacari für geburtsbereit erklärt habe, hat heute mittag ihr Fohlen das Licht der Welt erblickt. Ein kleiner dunkelbrauner Hengst, den ich Perun genannt habe. Perun ist der slawische Donnergott - ein passender Name, da gestern Nacht endlich der ersehnte Regen gekommen ist. Ein süßer kleiner Kerl. :) Auf dem Foto ist er gerade getrocknet, noch ein wenig wacklig und besteht hauptsächlich aus Beinen.