Lamas und Alpakas sind recht reinliche Tiere - sie gehen alle auf ein Klo. Je nach Größe der Weide auch vielleicht auf zwei oder drei. Aber sie verstreuen ihre Darmprodukte nicht einfach wahllos auf der Weide. Dabei habe ich feststellen müssen, daß Alpakas die Sache etwas lockerer nehmen. Bei Lamas habe ich immer leicht wandernde schöne Pyramidenhäufchen gehabt. Vor allem bei den männlichen Tieren. Stuten sind etwas großzügiger beim Zielen.
Dann holte ich mir meine ersten männlichen Alpakas. Und war verblüfft: anstatt sich schön über den Platz zu stellen wie die Lamas auch, schnupperten sie an den Haufen, stellten sich einen halben Meter daneben und entspannten sich dort. Das vergrößerte natürlich den Radius der Stelle, die täglich zusammengekehrt werden mußte. Inzwischen habe ich von anderen Lamabesitzern, die auch erst später Alpakas hielten, Ähnliches erfahren. ....
Und heute habe ich Lama Mauritus mal wieder dabei beobachtet, wie er sein Geschäft verrichtet. Auch er benimmt sich diesbezüglich nämlich alpakahaft - ich frage mich, ob er glaubt, sich so "schlecht" benehmen zu dürfen, weil er auch viel stärker bewollt ist als meine anderen Lamas? Bedeuten mehr Fasern auch einen größeren Mangel an Zielgenauigkeit??? Wir werden es wohl nie wissen. Aber nachdem ich einen Haufen heute auf der Weide schön zusammengekehrt und abgefahren hatte, stellte sich der kleine Weiße nicht etwa auf die Mitte des Platzes - nein, er schnüffelte und beäugte mich und nahm dann zwei Meter neben mir am Rande des Kotplatzes Stellung ein (der noch nicht zusammengekehrte Teil war weiter von mir entfernt, wohlgemerkt - er hätte dort mehr Privatsphäre gehabt). Ich stütze mich auf die Schaufel und versuchte ihm mit ruhigem Ton sein Fehlverhalten zu erklären. Er sah mich an, verrichtete sein Geschäft und zog dann hocherhobenen Hauptes ein wenig weiter. *seufz* Natürlich war ihm mein Vortrag egal ..... Ich nahm den Rechen wieder zur Hand.
Inzwischen frißt Mauritius aus dem Leckerli-Eimer. Ich habe Corwin und ihn heute im Paddock (ca. 50qm groß) eingesperrt und Vertrauensübungen ohne Halfter gemacht. Mit dem Fazit, daß er mich furchtbar beleidigt und mit zurückgelegten Ohren am Ende anschaute, als ich den Leckerli-Eimer (das sind Kamelidenmineralfutter-Pellets) schloß und wegstellte. Sein Blick zwischen Eimer und mir sprach Bände .... Ich lachte, ignorierte sein stummes Betteln und ließ die Tiere alle wieder in den Unterstand hinein, wo ich Wasser und Heu aufgefüllt hatte.
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