Sonntag, 16. Juni 2013

Brückenüberquerung

Ein schönes Naturschutzgebiet: das Sutschketal
Eigentlich soll man ja keine schlechten Fotos von seinen Tieren veröffentlichen. Aber ich mache eine Ausnahme nach der Aktion letzten Samstag, die nicht ganz so planmäßig verlief, wie eigentlich gedacht.
Knüppeldamm von der Ostseite aus gesehen
Am südlichen Ende des Krummen Sees ist der Knüppeldamm - eine Brücke, die ein wenig Feinfühligkeit von Mensch und Tier verlangt, aber bisher eigentlich wenig Probleme für meine erfahrenen Tiere lieferte.
Diese einfache Überquerung gestaltete sich letzten Samstag - sagen wir mal - interessant und weitaus abenteuerlicher als von mir erwartet oder angenommen. Das Wasser war etwas höher als sonst, aber das ist ja nicht wirklich ein Grund hineinzuspringen.
Die erfahrenen Tiere liefen alle darüber und als Mauritius losging, sah ich gar nicht hin und schaute schon auf das nächste Tier. Auf einmal hörte ich ein Platschen - und dann befand sich das Lama auf einmal neben der Brücke im Morast - und zwar etwa in der Mitte der Überquerung. Ich war total überrascht und auch etwas geschockt. So wie das Lama auch. Verblüfft machte er ein paar Sprünge, schaffte es aber nicht mehr hoch. Und dann fingen die nächsten Tiere an zu bocken. Das ist dann allerdings völlig normal. 
Etwa nach einem Drittel - rückwärts sehend - die Tiere meistern dies normalerweise mit Bravour
Bino, der Chef der Jungs und reich an Erfahrungsschatz beim Trekking mit mir, durfte dann mehrfach die Brücke hin- und herlaufen und als "Motivationslama" einigen überhelfen. Mauritius schafften wir wieder zurück ans westliche Ufer (er machte ein paar Sprünge im Wasser) und kam dann als halb grauschwarzes, triefendes und etwas übelriechendes Lama am Ufer wieder an. Mein schönes strahlend weißes, stark bewolltes Parade-Tier sah eher kläglich schmutzig aus! Aber das war nicht das Problem: wir mußten ihn trotzdem auf die andere Seite bringen. Mit gutem Zureden, am Anfang ein wenig Motivation und viel Vertrauen in mich und Bino lief er dann brav auf die andere Seite.
In diese Richtung geht es - das ist der "Weg"
Probleme machte dann auch Apollo, der jüngste unserer Truppe. Er wollte partout nicht auf der Brücke bleiben - Schieben half natürlich auch nicht. Und so gab ich letztlich auf und schaffte ihn im Wasser ans andere Ufer. Ich selbst lief über die Brücke, während er im Morast in Sprüngen neben mir die Stellung hielt. Kurz zuvor wurde ich gefragt, ob Lamas schwimmen können - ja, können sie und Apollo hat das kurzzeitig vorgeführt. Ich hatte ziemliche Bedenken, weil man den Grund weder sah noch erahnen konnte. Aber wir kamen gut auf der anderen Seite an und bei der Ankunft auf dem Rastplatz kurz darauf hatten sich die Tiere schon entspannt. Was für ein Übergang! Und die beiden Tiere sahen - nunja - nicht mehr ganz so schön aus wie am Anfang der Tour ......
Deprimierend ist, daß für die beiden der Schurtermin für Sonntag vormittag bzw. Montag nachmittag angesetzt war - und die beiden Vliese erstmal ruiniert sind. Ich hoffe, daß ich nach dem Scheren den Dreck mit mehreren Wäschen herausbekomme - mit Bürsten wird da wohl erstmal nicht viel. Mal sehen, ob ich die Stellen, die nicht mitgeschoren werden, mit einem Haarshampoo bearbeiten kann - was für eine Sauerei! Aber den Tieren geht es gut - ich habe sie mehrfach kontrolliert - sie haben keine äußerlichen Verletzungen - das zumindest ist die Hauptsache und eine große Erleichterung.
Hiermit möchte ich noch ein Lob an die Teilnehmer der Exklusivwanderung aussprechen: sie sind ruhig geblieben, nicht in Panik verfallen und haben es eher mit Humor genommen. Vielen Dank und weiter so!
Gerade aus dem Morast heraus
"Ich gehe lieber im Morast baden, als daß ich die Brücke überquere." Die hellgrünen Punkte sind übrigens Entengrütze und ein paar Wasserpflanzen hingen auch im Vlies.
Schlammverschmiert und verschmutzt macht Mauritius trotzdem noch eine gute Figur - hier etwa 1 Stunde nach dem Vorfall auf dem Weg nach Hause. Der Dreck ist in der Sonne schon ein wenig getrocknet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen