Eigentlich wollte ich ja die Zeit nutzen, um dringend ein paar Papiersachen zu erledigen. Aber dann stand - komplett unangemeldet und überraschend - der Herr von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft zur turnusmäßigen Kontrolle vor mir. Er war in der Nähe und wollte vorbeischauen. Wir hätten zwar einen Termin vereinbaren können, aber ich habe ihn gleich noch mit zwischengeschoben - dann habe ich es hinter mir. Der nette Herr führte ein Gespräch mit mir, gab mir ein paar Infobroschüren zusätzlich, schaute sich das Gelände an und stellte mir dann ein Protokoll aus:
"Ihr Unternehmen wurde am 04.09.2013 durch unsere Aufsichtsperson xyz überprüft.
Es wurden keine Mängel festgestellt."
So etwas freut mich natürlich ... bis zum nächsten Mal.
Interessant fand ich einen Zusatzteil unseres Gespräches, wo ich selbst nachgefragt habe: Mutterkuhhaltung. Nein, wir wollen keine Kühe hier haben - das war reines Interesse meinerseits, weil wir auf den Lamastand bzw. Kälberpflegestand beim Thema Sicherheit gekommen waren ....
Unter Mutterkuhhaltung versteht man die Haltung mit den "glücklichen Kühen". Die Kühe sind das ganze Jahr über draußen, ziehen ihre Kälber groß, haben einen wesentlich geringeren Parasitendruck, geringere Kälbersterblichkeit, etc. Was allerdings Außenstehende nicht verstehen: sie sind das ganze Jahr über draußen - das schließt den Winter ein! Wenn den Tieren regelmäßig trockenes Stroh gestreut wird, dann haben sie damit auch keine Probleme. Die Probleme hat der Tierhalter, der ständig von "wohlmeinenden" Leuten wegen angeblicher Tierquälerei angezeigt wird. Dabei geht es diesen Kühen wesentlich besser und nur weil sie draußen stehen, heißt es noch lange nicht, daß der Viehhalter sich nicht um sie kümmert und sich um sie sorgt. Aber ein Problem dieser Haltung ist die Verwilderung der Tiere: sie sind territorial und wenn sich dann fremde Leute auf die Weide begeben, werden sie angegriffen. Das passiert unter anderem auch schon dem Tierbesitzer beim Heugeben. Das hat nichts damit zu tun, daß er sich nicht um die Tiere kümmert, sondern daß ihnen der ständige Bezug zum Menschen abgeht, den sie bei Stallhaltung haben. Aber sie haben auf jeden Fall bei dieser Haltung ein schöneres Leben.
Und jetzt warte ich darauf, daß meine Schwiegereltern auftauchen (sie sind aus Schottland), gebe ihnen dann ihre Enkelin und werde mich weiter um die Tiere kümmern. Außerdem steht der Bau eines Schrankes heute auf dem Plan, wo ich die ganzen Sachen ordentlich hineinsortieren werde: Putzzeug, Verbandskasten für Menschen, Verbandskasten für Lamas, Sachen für den E-Zaun, Werkzeuge für Zaunreparatur, Stifte, Urkunden, Mineralfutter, ... - was gerade so herumliegt.
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