Ein relativ langes Übersee-Gespräch mit anschließender weiterer Kommunikation mit noch anderen Leuten in Nordamerika strapazierte meine Telefonrechnung in der Rubrik Auslandsgebühren in den letzten Wochen. Aber es war sehr interessant. Abgesehen davon, mich mit alten Bekannten zu unterhalten, habe ich auch viele Neuigkeiten erfahren. Und der Austausch in Bezug Zuchterfahrung ist doch immer wieder lehrreich für beide.
Wohin geht der Trend gerade? In Deutschland leider aktuell zu kleinen wolligen Lamas. So, wie in den USA vor 20 Jahren. Eine abschätzige Bemerkung, die aber nicht von mir, sondern von einem Bekannten aus Süddeutschland stammt, bezeichnet solche Tiere als "Hinterhoflamas". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber da ist wirklich etwas dran. Zurück zum Telefonat: mir wurde tatsächlich von einem bekannten Lamaexperten aus den Rockies (Rocky Mountains) mitgeteilt: "Ihr seid - vom Trend her gesehen - in Deutschland da, wo wir vor 20 Jahren waren." Hmpf - nicht sehr schmeichelhaft, aber bedauerlicherweise vollkommen wahr. Desweiteren wurde mir beschieden, daß man sich jetzt wieder auf den eigentlichen Nutzen der Tiere besinnt. Während der Stern der sogenannten Woolies in Nordamerika im Sinken begriffen ist (die genaue Übersetzung ist "rasender Absturz"), zahlt man für ausgebildete Packtiere - meist reine, mittelgroße bis große Classics - wieder mehr. Sie werden derzeitig immer teurer. Es zählen wieder Charakter, Körperbau, Training, Ausbildung und Arbeitswillen. Schönheitsideale wie Bananenohren oder Farbe sind zwar nett, aber rangieren ganz unten auf der Prioritätenliste. Classics werden unter anderem bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer Vliesstruktur (double coat mit längeren Grannenhaaren und feinerer Unterwolle) witterungsfester sind und Regen, etc. unterwegs besser aushalten und überstehen. Sie sind einfacher zu halten und zu versorgen. Das Vlies kann unterwegs leichter gereinigt werden und sollte man doch mal einen Flußarm schwimmend überqueren müssen, trocknen sie schneller.
Ich habe daraufhin zur Überprüfung mal ein wenig gegoogelt und mehrere Anzeigen in diesem Stil gefunden: "WANTED: Classic packer stud, any age. Will trade male or female." [Quelle, 01/2011] -> Suche: Classic Packlama, männlich. Tausche gegen männlich oder weiblich." Leichtbewollte Packlamas rangieren also inzwischen auf gleicher ökonomischer Höhe wie weibliche Lamas. Teilweise sogar höher ....
Heißt das, ich muß mit meinen Tieren 20 Jahre warten, bis man ihren wahren Nutzwert erkennt? Oder besinnt sich der europäische Markt eher? Bleibt abzuwarten. Aber Tatsache ist: ein gut ausgebildetes, gesundes, robustes Lama mit Arbeitswillen und nettem Charakter ist meiner Ansicht nach jederzeit einem hübsch anzusehendem, aber faulem oder unkonditioniertem Wollknäul vorzuziehen (d.h. jetzt aber nicht, daß stark bewollte Lamas von Natur aus faul oder unkonditioniert sind!). Vor allem angesichts der Tatsache, daß leichtbewollte Lamas viel feineres und dichteres Untervlies als stark bewollte Lamas haben. Man hat bei den stark bewollten Tieren in Bezug auf Vlies/Wolle fast immer Qualität gegen Quantität eingetauscht. Außerdem: warum stark bewollte Lamas, wenn es doch Alpakas gibt???
Zusätzlich wurde ich zum Packfestival im September eingeladen. Aus privaten Gründen wird eine Teilnahme schwierig, aber versuchen werde ich es. Die Organisatoren werden die Veranstaltung danach einer entsprechenden Organisation (wahrscheinlich PLTA) übergeben und hoffen, daß dies jährlich wiederholt wird. Auf diesem 1. Festival treffen sich die ganzen bekannten Größen und Experten auf dem Gebiet: Hackbarth, Redwood, Anderson, ...... werden da sein. Es wird Kurse für Show-Richter geben, da die meisten - genau wie bei uns - keine oder wenig Erfahrung im Trekking mit Lamas haben. Sie werden dort lernen, worauf es bei der praktischen Verwendung der Tiere wirklich ankommt und was zählt, damit bei den Shows auch ein Bezug zu praktischer Relevanz möglich sein wird. Es wird Packkurse geben, Vorträge, Vorführungen, etc. Die alten Hasen wollen ihr Wissen weitergeben ....... Wer weiß, vielleicht fahre ich ja doch kurzfristig. Es wäre nett, ein paar alte Bekannte nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten wiederzusehen. Ich hatte damals wirklich viel von ihnen gelernt.
Wohin geht der Trend gerade? In Deutschland leider aktuell zu kleinen wolligen Lamas. So, wie in den USA vor 20 Jahren. Eine abschätzige Bemerkung, die aber nicht von mir, sondern von einem Bekannten aus Süddeutschland stammt, bezeichnet solche Tiere als "Hinterhoflamas". Ganz so weit würde ich zwar nicht gehen, aber da ist wirklich etwas dran. Zurück zum Telefonat: mir wurde tatsächlich von einem bekannten Lamaexperten aus den Rockies (Rocky Mountains) mitgeteilt: "Ihr seid - vom Trend her gesehen - in Deutschland da, wo wir vor 20 Jahren waren." Hmpf - nicht sehr schmeichelhaft, aber bedauerlicherweise vollkommen wahr. Desweiteren wurde mir beschieden, daß man sich jetzt wieder auf den eigentlichen Nutzen der Tiere besinnt. Während der Stern der sogenannten Woolies in Nordamerika im Sinken begriffen ist (die genaue Übersetzung ist "rasender Absturz"), zahlt man für ausgebildete Packtiere - meist reine, mittelgroße bis große Classics - wieder mehr. Sie werden derzeitig immer teurer. Es zählen wieder Charakter, Körperbau, Training, Ausbildung und Arbeitswillen. Schönheitsideale wie Bananenohren oder Farbe sind zwar nett, aber rangieren ganz unten auf der Prioritätenliste. Classics werden unter anderem bevorzugt, weil sie aufgrund ihrer Vliesstruktur (double coat mit längeren Grannenhaaren und feinerer Unterwolle) witterungsfester sind und Regen, etc. unterwegs besser aushalten und überstehen. Sie sind einfacher zu halten und zu versorgen. Das Vlies kann unterwegs leichter gereinigt werden und sollte man doch mal einen Flußarm schwimmend überqueren müssen, trocknen sie schneller.
Ich habe daraufhin zur Überprüfung mal ein wenig gegoogelt und mehrere Anzeigen in diesem Stil gefunden: "WANTED: Classic packer stud, any age. Will trade male or female." [Quelle, 01/2011] -> Suche: Classic Packlama, männlich. Tausche gegen männlich oder weiblich." Leichtbewollte Packlamas rangieren also inzwischen auf gleicher ökonomischer Höhe wie weibliche Lamas. Teilweise sogar höher ....
Heißt das, ich muß mit meinen Tieren 20 Jahre warten, bis man ihren wahren Nutzwert erkennt? Oder besinnt sich der europäische Markt eher? Bleibt abzuwarten. Aber Tatsache ist: ein gut ausgebildetes, gesundes, robustes Lama mit Arbeitswillen und nettem Charakter ist meiner Ansicht nach jederzeit einem hübsch anzusehendem, aber faulem oder unkonditioniertem Wollknäul vorzuziehen (d.h. jetzt aber nicht, daß stark bewollte Lamas von Natur aus faul oder unkonditioniert sind!). Vor allem angesichts der Tatsache, daß leichtbewollte Lamas viel feineres und dichteres Untervlies als stark bewollte Lamas haben. Man hat bei den stark bewollten Tieren in Bezug auf Vlies/Wolle fast immer Qualität gegen Quantität eingetauscht. Außerdem: warum stark bewollte Lamas, wenn es doch Alpakas gibt???
Zusätzlich wurde ich zum Packfestival im September eingeladen. Aus privaten Gründen wird eine Teilnahme schwierig, aber versuchen werde ich es. Die Organisatoren werden die Veranstaltung danach einer entsprechenden Organisation (wahrscheinlich PLTA) übergeben und hoffen, daß dies jährlich wiederholt wird. Auf diesem 1. Festival treffen sich die ganzen bekannten Größen und Experten auf dem Gebiet: Hackbarth, Redwood, Anderson, ...... werden da sein. Es wird Kurse für Show-Richter geben, da die meisten - genau wie bei uns - keine oder wenig Erfahrung im Trekking mit Lamas haben. Sie werden dort lernen, worauf es bei der praktischen Verwendung der Tiere wirklich ankommt und was zählt, damit bei den Shows auch ein Bezug zu praktischer Relevanz möglich sein wird. Es wird Packkurse geben, Vorträge, Vorführungen, etc. Die alten Hasen wollen ihr Wissen weitergeben ....... Wer weiß, vielleicht fahre ich ja doch kurzfristig. Es wäre nett, ein paar alte Bekannte nach mehr als eineinhalb Jahrzehnten wiederzusehen. Ich hatte damals wirklich viel von ihnen gelernt.
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