Dienstag, 30. Juni 2015

Langes Warten

Lange habe ich gewartet - auf genau dieses Fohlen ....
Laut Rechnung und der Tragezeit der vergangenen Jahre war Cecilia fällig. Am Sonntag vormittag sah sie aus, als ob es wirklich bald kommen würde. Ich hatte fast erwartet, am Abend nach der Wanderung ein neues Fohlen zu sehen. Aber dem war nicht so. Und auch am Montag half mein mehrfaches Erscheinen auf der Weide natürlich nicht. Es ist, als ob man einen Topf am Kochen hindert, indem man ihn intensiv anstarrt - es dauert länger.
Auf dem folgenden Foto sieht man Cecilia, wenn sie kurz vor der Entbindung steht: das Euter ist geschwollen, die Vulva hinten länger gezogen und geschwollen, an der Seite gibt es eine dickere Ader, die man bei Classic-Lamas oder frisch geschorenen Tieren gut erkennen kann, die Tiere sondern sich mehr ab, sind zickiger, ...... 
schon geschwollen
Hier konnte man schon deutlich die Schnauze des Fohlens sehen, wie es sich dem Ausgang entgegenpreßte. Es lag also richtig! :) Das ist 2 Tage vor der Geburt.

Und natürlich habe ich die Geburt verpaßt, da ich heute nach Berlin fahren mußte. War ja auch klar .... Aber das Fohlen war am frühen Abend, als ich die Herde kontrollierte, putzmunter, trank schon fleißig und lief durch die Gegend. Eine kräftiges kleines Lamababy, hat recht dichte Fasern.
Und das Beste? Es ist eine Stute! Ich habe dies so sehr gehofft - weil es nämlich das allerletzte Fohlen von Cecilia sein wird. Die 18jährige Stute geht danach bei mir in Rente. Und ich hatte mir sehr gewünscht, daß sie ihr letztes Fohlen behalten kann. Nach dem Absetzen kann sie mit ihrer Tochter zusammenbleiben. Sie hat mir nämlich ansonsten fast nur männliche Tiere geboren - schöne Tiere, die aber nicht in der Stutenherde und mit ihr mitlaufen konnten. Und so hat meine Leitstute ihre Erbin hinterlassen und kann mit ihr für den Rest ihrer Tage zusammenbleiben. Ich freue mich so - nicht nur auf die Stute, sondern vor allem für Cecilia. 
Die Kleine ist gepunktet - das ist zwar keine übermäßig große Überraschung, aber eigentlich hatte ich doch ein rotes Fohlen erwartet - so wie Iñaci auch, der vom gleichen Hengst stammt. Ich hoffe, die kleine Inara Zadik wird auch so ein schönes, korrektes und großes Classic-Lama wie ihr Vollbruder werden.
In diesem Sinne: Willkommen in der Welt - wir haben lange auf Dich gewartet, Kleines!
Im Licht der untergehenden Sonne ....
Im letzten Licht der Sonne, einige Stunden alt

Samstag, 27. Juni 2015

Cajamarca de Oro

Mitte Juni war ich ein Wochenende unterwegs und holte eine österreichische Stute aus dem Süden ab. Die Stute ist die Enkelin von meinem Inti und eine Großnichte von meiner Cecilia. Ich wollte die genetische Kombination in weiblicher Form bei mir in der Herde behalten und habe mir daher diese Stute "zurückgeholt". Ein sehr nettes Lama - sie muß noch ihren Platz in der Herde finden, da sie daheim sehr dominant war, aber hier meine älteren Stuten ranghöher sind. Aber sie setzt sich schon durch. Ich hoffe, sie findet bald richtig gute Freundinnen.


Mittwoch, 24. Juni 2015

Rezept für Holunderblütensirup

Letztes Jahr hatte ich mehrere Liter Holunderblütensirup und HUGO-Sirup fabriziert. Einige wenige Flaschen verschenkte ich, die anderen nutzte ich selbst für verschiedenste Zwecke: Eiskrem (sehr lecker mit Vanille), Cappucchino, Getränke, Kuchen, Eierkuchen, ..... Der Geschmack läßt sich einfach nur mit "blumig" beschreiben. Sehr lecker.
Vor knapp zwei Wochen hatte ich dieses Jahr meinen Sirup-Tag. Und da ich nach dem Rezept gefragt wurde - das ist kein großes Geheimnis. Ich habe hauptsächlich die bei uns im Garten und nahe bzw. auf der Lamaweide wachsenden Blütendolden verwendet. Ich bin kein großer Fan der Beeren und habe daher nicht wirklich Bedarf dafür. Aber eine Freundin von mir wollte die Beeren haben und so ließ ich einige schöne Dolden für sie stehen.
Ich persönlich verwende einen 3 Liter großen Keramik-Rumtopf und ein 2 Liter großes, fest verschließbares Glas dafür. Das Rezept habe ich jetzt auf eine kleinere Menge ausgelegt - bitte entsprechend der eigenen Gefäße anpassen.
  • 25-30 Blütendolden. Aufpassen, daß sie schön blühen, noch nicht verwelkt sind und möglichst keine Knospen haben
  • 1 Liter Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 2-3 Limetten (Zitronen gehen auch)
  • eine Handvoll Minze
Die Anzahl der Blütendolden ist eine reine Schätzung. Ich packe immer soviel hinein, wie hineinpaßt. Die Dolden packe ich umgestülpt für ca. 15-20 Minuten nebeneinander auf ein Tuch, damit Tiere noch wegkrabbeln können.
Das Wasser habe ich abgekocht und in dem heißen Wasser den Zucker aufgelöst. Aufgepaßt: das Zuckerwasser hat dann ein Volumen von ca. 1,7 Liter. 
Die Limetten/Zitronen werden in dünne Scheiben geschnitten.
Die Minze (ich habe Pfefferminze benutzt), vorsichtig gewaschen und dann mit der hohlen Hand einmal darauf"geklatscht". So entfaltet sich das Minzaroma besser.
Jetzt wird geschichtet:
Erst eine ca. 5-10 cm hohe Schicht der Blütendolden (bitte nochmals auf Tiere kontrollieren und Verunreinigungen oder verblüte Stände abzupfen), dann eine Schicht Minze und Limetten, dann weiter mit den Blüten.
Für die oberste Schicht einige Limetten aufheben, damit diese die Blüten unter das Wasser drücken. Dann vorsichtig das Zuckerwasser aufgießen. Deckel drauf und warten. Nach 24 Stunden kontrollieren und notfalls alles wieder unter Wasser drücken. 
Nach 48 Stunden, spätestens nach 2,5-3 Tagen alles absieben und erhitzen bis zum Siedepunkt oder kurz aufkochen. Dann noch heiß in entsprechende Flaschen füllen und vakuumdicht verschließen (Korken, etc.) 
Beim Anbrechen bitte beachten: im Kühlschrank lagern. Zumindest habe ich meine angebrochenen Flaschen dort. Nächste Woche stelle ich noch einige Gläser Holunderblütengelee her und dann sind wir wieder für ein Jahr versorgt.
Holunderblüten als Haarschmuck ...

Montag, 22. Juni 2015

Endlich Regen

Bin mir nicht sicher, ob Petrus sich von unserer Androhung eines paganistischen Regentanzes hat beeinflussen lassen, aber: VIELEN DANK für den heißersehnten Regen. Ich hoffe, das erquickende Naß hält noch etwas an, damit sich die Wiesen von der Dürre erholen können.
www.country-online.de/garten-natur/pflanzen-tiere/artikel/14-fakten-ueber-regen

Sonntag, 21. Juni 2015

Sommerausgabe der LAMAS

Die Sommerausgabe der LAMAS war gestern bei mir im Briefkasten.

Aus dem Inhalt der Sommerausgabe 2015
      • Tradition und Innovation: 22. Jahreshauptversammlung des NWK-Vereines 
      • LARA-Informationstag
      • Lama- und Alpakazucht seit 20 Jahren in der Schweiz
      • Lamas und Alpakas auf der agra 2015
      • Alltagspraxis: Wertvolle Kameliden-Nuggets
      • Naturseifen selbst herstellen mit Lama- und Alpakafaser
      • Abenteuerliche Tage auf der Schwäbischen Alb
      • Rechtliche Grundlagen zur Haltung von Neuweltkameliden,
        Teil 2: Bestandsregister und Meldepflicht
      • Termine und Anzeigen
Als Info zu der Zeitschrift für neue Blogleser: Sie ist die einzige deutschsprachige Fachzeitschrift, die sich mit Lamas und Alpakas beschäftigt (einige Inhalte der beiden Alpakazeitschriften können aber zugegebenermaßen auch auf Lamas angewandt werden). Die LAMAS ist offiziell die Vereinszeitschrift des Neuweltkamelidenvereins (1. dt. Neuweltkamelidenverein), wird aber auch von vielen anderen im deutschsprachigen Raum (also auch Österreich und Schweiz) seit 1993 gelesen. Die Zeitschrift wird weltweit versandt.

Samstag, 20. Juni 2015

Mutterliebe

Hier läßt sich wenig sagen: Mutterliebe zwischen der vierjährigen Lamastute und ihrem ersten Fohlen.

Freitag, 19. Juni 2015

Buntes neues Fohlen

Sahara Zadik mit ihrem ersten Fohlen, hier ca. 2 Stunden alt
Gestern habe ich die Stute noch geschoren und war der Ansicht, dass das Fohlen in den nächsten Tagen kommt (deswegen hatte ich sie geschoren - sie litt letzte Woche unter der Hitze - eigentlich war sie dieses Jahr gar nicht geplant gewesen). Heute vormittag besah ich mir die Stute und war der Ansicht, dass sie in den Vorwehen ist. Und dann war ich auf einer Lamawanderung und habe natürlich promt die Ankunft des Fohlens um geschätzte 30-40 Minuten verpaßt. Schade. Die Nachgeburt kam später dann auch und Sahara Zadik, die Mutter, deponierte diese fein säuberlich direkt auf den Kothaufen. Sehr ordentlich.
Ich stellte sicher, dass das Fohlen trank, belohnte die vorbildliche Mutter mit einigen Leckerlis und sperrte die (zweijährigen!) Stuten weg, die sich auch an dem Euter gütlich machen wollten. Sie kommen morgen oder übermorgen wieder zurück.
Für die vierjährige Sahara ist es das 1. Fohlen, sie ist eine Inti-Tochter. Das kleine Hengstlein hat eine wunderschöne Färbung: rot, graubraun, mittelbraun und weiß. Bezaubernd. Und er ist auch schon ganz fit. Am frühen Abend, nur 3 Stunden nach der Geburt, rannte er der Mutter fleißig hinterher. Hier ein paar Bilder.


Mittwoch, 17. Juni 2015

eine e-mail

Kürzlich habe ich einer guten Freundin (Tierärztin) geholfen, für ihre Ziege einen Elektrozaun zu ziehen. Sie hat das noch nie gemacht und wußte nicht so genau, wie es geht. Also half ich ihr. Nachdem wir fertig waren und den Stecker in die Steckdose packten, hatten wir leider keine wirkliche Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Meine Freundin weigerte sich strikt, den Zaun anzufassen und ich hatte zu dem Zeitpunkt dann ein kleines Baby im Tragetuch vor mir sitzen - ging also auch nicht. Wir vereinbarten, dass sie am nächsten Tag bei mir vorbeikommt und sich den Spannungsmesser und einen Amboßhammer von mir holt. Den Hammer brauchten wir noch, um den Erdungsstab weiter einzuschlagen. 
Stattdessen bekam ich folgende (hier gekürzte) email, die mich auflachen ließ. Mit ihrem Einverständnis darf ich sie auf dem Blog hier teilen und hoffe, dass sie bei einigen Leuten auch ein Schmunzeln hervorruft. Bevor mir hier wegen meines Amüsements Tierquälerei oder Schadenfreude vorgeworfen wird: allen geht es bestens und das hat natürlich keinen ernsthaft verletzt.
Hermine ist die Ziege und Frahm ist der Boxerhund meiner Freundin. Zusätzlich wird noch eine ihrer Katzen erwähnt.

Hallo Anita,

heute morgen war S. zum Frühstücken bei mir, und wir haben mit unserem Frühstückstisch Hermine im Garten Gesellschaft geleistet. Dabei kam er zu sehenswerten und folgenschweren Ereignissen:

1. Frahm geriet mit der Nase an den untersten Zaundraht (wir hatten ihn gewarnt!). Sein Schrei war unterirdisch. S. lacht noch immer über das Geräusch... Seitdem ist er trotz offener Balkontür nicht mal mehr in die Nähe des Gartens gegangen!

2. Meine Nachbarin K. von schräg gegenüber (die mit den vielen Katzen) hat über den Zaun mit Hermine geschmust. Dabei berührte ihr Busen den Zaun und es gab einen Doppelschlag, dessen "Zing" wir noch in 7 Metern Entfernung hören konnten. Hermine zeigte K. von da an nur noch ihren Hintern und hatte kein Interesse an weiteren Streicheleinheiten von K. Diese wiederum war einige Zeit damit beschäftigt, wieder gerade aus ihrer Wäsche zu gucken.

3. Indy Katze ist "double-grilled", gestern zum ersten Mal, heute - an anderer Stelle - zum zweiten Mal.

Es war spannender als Fernsehen und wir brauchen kein Messegerät mehr, um die Funktionsfähigkeit des Zaunes zu testen. Einen Hammer benötige ich auch nicht mehr, mein Mieter R. hatte ein schweres Eisenteil und hat damit den Pfahl mit Erfolg (siehe oben) in den Boden gerammt. Jetzt brauche ich nur noch das Halfter... :-)

Liebe Grüße und noch einmal ganz, ganz herzlichen Dank,
S.

Montag, 8. Juni 2015

Lamastand

Gestern abend nach der Wanderung war noch so schönes Wetter und ich tatsächlich noch so fit, dass ich promt beschloß, abends halb acht noch zwei Lamas zu scheren. Also die beiden eingefangen und los ging es.
Bei Felipe mußte ich auf einen Schemel steigen, weil ich so schlecht hochkam. Felipe ist ca 1.25 m hoch am Widerrist. Schön finde ich es, dass er inzwischen auf Kommando in meinem ca. 50 qm großen "Catchpen" einfach so mittendrin stehenbleibt und ich ihn problemlos halftern kann. Früher mußte ich ihm ständig hinterherrennen.
Die dicke Hera hat mir dann meinen Metallstand zerlegt. War extrem sauer. Sie ist eine sehr nette Stute - mit dem äußerst unschönen Charakterzug, daß sie alle meine Tore, Zäune o. ä. demoliert, wenn sie nicht dort bleiben möchte, wo ich sie gern hätte. Sie stemmt sich einfach mit ihrem beträchtlichen Gewicht dagegen. Nur Elektrozaun hält sie zurück. Üblicherweise schere ich sie angebunden im Catchpen, aber sie war so nervös wegen ihrer Tochter, daß ich sie in den Stand stellte. Diesen haßt sie ... ich weiß auch nicht warum. Leider fällt mir das immer erst ein, nachdem sie versucht, ihn von innen heraus umzukippen. Und so kam es dann auch - sie stemmte sie derart dagegen, daß die Schweißnähte endgültig rissen und das Stützgestell vorn abging. Den Stand hielt ich jedoch fest und er blieb stehen. Ich schor sie in aller Ruhe fertig und besah mir das Malheur danach. Sie war mir übrigens heute recht dankbar - sie leidet unter der Wärme nämlich enorm trotz ihrer kurzen (aber dichten) Faser.
Hier ein ganz herzliches Dankeschön an Klaus P.! Er hat mir heute sehr kurzfristig meinen Stand wieder zusammengeschweißt und auch vorn die Stütze verstärkt. Ich hoffe, das hält jetzt wieder einige Jahre. Zugegebenermaßen habe ich den Stand erst seit ca. 4 Jahren, aber finde ihn sehr bequem und praktisch. Möchte ihn inzwischen nicht mehr missen.