"o.B." - so lauteten heute alle Kürzel, die die rechten Seite der Durchschrift des Kontrollberichtes zierten. Heute war nämlich die amtliche Futtermittelüberwachung da - vom Amt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft. Eigentlich hatte ich diese schon Anfang des Jahres erwartet, aber offensichtlich lag ich falsch - sie waren genau vor 3 Jahren hier - auch im November. Warum ich Februar in meinem Kopf hatte, weiß ich nicht.
Er hatte sich gestern überraschend angekündigt. Da ich den ganzen Tag beschäftigt war und abends noch nach Potsdam mußte, hatte ich auch keine Gelegenheit, irgendetwas vorzubereiten. Hätte auch nicht gewußt was. Zum Glück hatte ich den Ordner mit den ganzen Belegen schon vor Monaten sortiert. Nur das Ausdrucken der Schlagkartei wurde ein wenig kompliziert, da just am Sonntag der Toner des Druckers das Zeitliche segnete. Aber man weiß sich ja zu helfen: ein wenig geschüttelt und getrickst und überredend auf den Drucker eingeredet - und siehe da: eine Seite ging gerade noch ......
Der nette Herr besah sich heute unter eiskaltem, aber stahlend schönen Sonnenhimmel meine Unterlagen und meine Futtermittellagerstätten. Ebenso die Heuraufen, die Wassertröge, etc. Ich hatte nur mit der Einsicht in die Ordner gerechnet, aber der Abstecher zu den Tieren war auch in Ordnung. Ich habe ja nichts zu verbergen.
Es wurden kontrolliert:
1. Betriebsprüfung: Inaugenscheinnahme Tiere und Weide und Kontrolle der Futtermittellagerstätten und Fütterungseinrichtungen (ich werde nach VO (EG) 183/2005 bewertet und kontrolliert)
2. Buchprüfung der Betriebsunterlagen: Weidepläne und Futterbelege
Und es gab noch mehrere Seiten Fragen mit ankreuzbaren Antworten. Auch da war alles in Ordnung.
Dann gab mir der nette Herr noch ein schickes, ausführliches Formblatt der Schlagkartei, welches ich in den letzten Jahren ein wenig ignoriert hatte, weil ich keine Lust hatte, das 19x auszufüllen. Vielleicht kann ich es ja irgendwie vereinfachen.
Dann kam noch der Hinweis auf eine wünschenswerte Eigenanalyse des Wassers. Ja, das wollte ich sowieso durchführen - kann ich sogar selbst, da ich mehrere Semester lang im mikrobiologischen Labor der Uni und auch in verschiedenen Wasseranalytiklabors in meinem Institut gearbeitet habe.
Nachdem alles in Ordnung ist - und wenn ich nicht anfange, tierische Futtermittel selbst zu produzieren (nein, habe ich nicht vor), werde ich ihn erst in einigen Jahren wieder auf dem Hof begrüßen dürfen.
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