Montag, 10. Mai 2010

Schöllkraut abzugeben


Wir haben ein paar Stunden unserer Zeit genutzt, um Schöllkraut aus unserem Garten und Hof zu entfernen. Hiermit geben wir kostenlos (gegen Selbstabholung) frisches - und in einigen Tagen getrocknetes - Schöllkraut ab. Sowohl sauberes Blattwerk, als auch ganzes Wurzelwerk und intakte Pflanzen. Handverlesen, sauber und garantiert ohne chemische Zusatzstoffe. Gefühlvoll wurden die einzelnen Pflänzchen aus der Erde gezogen, wo sie ohne jegliche Störung bis jetzt wild wachsen durften. Wir haben fast 2 Schubkarren voll davon. Also los, wer zuerst kommt, usw. ......

Schöllkraut (Chelidonium majus)

Beschreibung: sehr prägnant ist der gelbe (bzw. gelb-orange) Saft, der beim Abbrechen auftritt. Die Blüten sind gelb mit 4 diagonal stehenden Blütenblättern. Verwandter des Schlafmohns. Wird als starke Heilpflanze (für Menschen) genommen. Gehört zur Familie der Mohngewächse. Der Saft der jungen Pflanzen ist gelblich bei Abbruch und wird stärker orange, je älter und größer die Pflanzen sind. Zumindest unsere Ladung.

Vorkommen: sehr oft an Mauerwänden und Wegesrändern. Es wird oft einfach für Unkraut gehalten und ignoriert.

Inhaltsstoffe: mehrere Isoquinolin-Alkaloide (Berberin und Coptisin vor allem in den überirdischen Teilen), Chelidonin, Chelidoxanthin, Berberin, Chelerythrin und Sanguinarin vor allem in der Wurzel, Glaucin, Glaukopikrin, Protopin (Fumarin), Spartein, Chelidonsäure, Chelidoninsäure, Glauciumsäure, Flavonoide, Phenolsäuren, Bitterstoffe, ätherisches Öl

Heilpflanze: antibakteriell, krampflösend, beruhigend, fungizid, hautreizend, schweisstreibend, schmerzstillend, zellwachstumshemmend, Leber, Galle, Milzerkrankungen, Rheuma, Gicht, Magenschmerzen, Verstopfung, Allergien, Nesselsuch, Arteriosklerose, Ödeme, Augenentzündungen, Asthma, Krampfhusten, Menstruationsregelnd, Neuralgien, Akne, Flechten, Grind, Geschwüre, Ekzeme, Krätze, Schuppenflechte, Hühneraugen, Schwielen, Warzen [direkt übernommen aus dieser Quelle]

Warum wir das Kraut herausgerissen haben? Für Lamas und Alpakas ist das Kraut giftig. Daher wollen wir das Zeug loswerden. Glücklicherweise fressen es die Tiere nicht und lassen es stehen. Der bittere Saft hält sie davon ab.

Giftigkeit: stark giftig (bereits kleine Mengen führen zu Vergiftungen); wegen des unangenehmen, bitteren Geschmacks sind jedoch Vergiftungungen bei Neuweltkameliden selten. Im getrockneten Zustand sind sie nicht mehr giftig.

Quellen: http://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0019_tox.htm
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/schoellk.htm

Die antibakterielle Wirkung des Saftes der frischen Pflanzen kann ich bestätigen: meine frischen Kratzer von den Dornensträuchern kamen (unfreiwillig) mit dem gelben Saft der Pflanzen in Berührung. Es brannte höllisch, ist aber tatsächlich desinfiziert und fast schon wieder verheilt.

p.s. Wir übernehmen nur Gewähr für die richtige Zuordnung und die Reinheit der Pflanzen, aber keinerlei Gewähr oder Haftung dafür, was Sie damit anstellen!

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