Donnerstag, 31. Dezember 2009

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Fütterung der Lamas

Als ich heute morgen geweckt wurde, konnte ich aus dem Fenster den Schneefall von letzter Nacht erkennen. Beim Füttern dann kam mir in der einen Weide Baila und Dakota entgegen - beide mit 2 cm Schnee auf dem Rücken. Baila hat ja schon immer lieber draußen als im Stall geschlafen - und dies bringt sie offensichtlich jetzt auch ihrem Sohn bei. Ares sah auch naß aus und es gab einen lamagroßen trockenen Fleck auf dem Fußweg - also nehme ich mal an, daß er es war. Er hatte sich so platziert, daß er die Sichtstrecke zur Mutterherde und seine eigenen Frauen gleichzeitig überwachen kann. Bonnie war trocken - sie schien sich irgendwo untergestellt zu haben.
Kälte macht den Lamas weniger aus als Hitze. Als ich in den USA gewohnt habe, haben die meisten Lamas dort trotz -20 °C außerhalb des Stalles geschlafen - sie standen erst auf als man zum Füttern kam - vorher hat man nur Schneehaufen entdecken können. Das war eigentlich recht witzig: ich kam, sah nur eine weiße Fläche vor mir und rief die Lamas. So die Aufmerksamkeit auf mich gelenkt, bewegten sich auf einmal einige Anhäufungen, Hälse streckten sich und wurden zu schneebedeckten Lamas. Es sah großartig aus! :-D

Beim Füttern wiederholte sich das nun alltägliche Schauspiel: Indira wartete am Toreingang auf mich und nahm (richtig) an, daß ich sie draußen frei herumlaufen lassen würde. Also kam erst ihre pflichtgemäße Begrüßung mit einem Lamaküßchen und dem geduldeten Steicheln. Dabei schielte ihr Auge aber an mir vorbei und sie lief dann zielstrebig in Richtung Hengst und stellte sie sich glucksend vor dem von dieser Schönheit hingerissenen Ares hin und flirtete aufs Heftigste. Der arme Kerl haßt den trennenden Zaun bestimmt aufs Tiefste. Ich füllte inzwischen in aller Ruhe sämtliche Heuraufen auf und trieb sie danach wieder zurück. Die Mutterherde gebärdete sich, als ob sie tagelang kein Futter bekommen hätte. Jeder Lamahalter wird das kennen: sobald man etwas zu Fressen bringt, werden einen die Lamas augenblicklich als willkommenes Objekt einschätzen, laufen einem zutraulich 100 m hinterher und warten sehnsüchtig auf die Rückkehr, wenn man die Weide mal kurz verlassen hat. Und stehen natürlich "meckernd" am Zaun, weil man ja doch nicht so schnell ist, wie die Tiere das gern hätten. Und wenn man mal durch die Herde durch zum Stall will, stehen alle im Weg und gehen nur sehr ungern zur Seite. Vorsorglich wird auch aller 10 Sekunden überprüft, ob man nicht doch irgendwo einen Korb Heu versteckt hat. Hat man dann das Heu in den Stall gebracht ist man nur noch Luft für sie und kann die Rangfolge der Tiere ganz wundervoll am Freßgebaren erkennen. Und weil die rangniedrigsten einen dann immer am Ende schmachtend ansehen, erbarmt man sich und stellt heimlich und unentdeckt von den Leittieren einen weiteren Korb voller Heu um die Stallecke. Auf den stürzen sich dann die restlichen 2 oder 3 Tiere.

Ansonsten schneite es den gesamten Tag hindurch. Wir haben beschlossen (weil die beheizbare Tränke noch nicht da ist) aus OSB-(Holz)platten, Styropor und Stroh eine bessere Isolation für die Tränke zu bauen.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Spaziergang mit Ares und seinem Sohn Dakota

Heute waren wir etwas fauler als die letzten Tage, da wir beide doch nicht so viel geschlafen hatten wie eigentlich gehofft: haben daher nur 210 kg Heu per Schubkarre von A nach B befördert, den Innenhof gereinigt (noch mehr Schubkarrenarbeit) und sind dann als Belohnung für uns selbst mit Ares und Dakota zum Krummensee gelaufen und über einen Teil des Hofjagdweges wieder zurück. Dakota war heute das 2. Mal am Halfter und hat sich ganz fabelhaft aufgeführt. Lief auch ganz brav nach ca. 10 Minuten allein mit, vorher haben die Autos ihn erschreckt und er wollte (verständlicherweise) auch nicht von Mami weg. Die Straße ängstigt ihn immer noch ein wenig, aber die Ruhe und Gelassenheit, mit der Ares neugierig durch die Gegend lief, färbte letztlich auch auf seinen Sohn ab. Leider konnten wir keinen Packsattel auf Ares setzen, da er überall mit Kletten "besudelt" ist. Ich wollte sie nicht noch tiefer in die Wolle drücken und besonders bequem wäre es für das Lama auch nicht. Ich glaube nicht, daß wir sie so einfach wieder herausbekommen - es muß wohl eine Schere her. Das ist wirklich schade, mir gefällt er so schön kuschlig, wie er gerade ist. Er wurde letztes Jahr geschoren und da er mittelbewollt ist, ist die braune Pracht schön nachgewachsen. Er scheint seine Scheu vor Menschen auch wieder abgelegt zu haben und begrüßte die Leute links und rechts neugierig. Auch Hunde scheint er sehr locker zu nehmen. Ein tolles Lama! Wir haben ihm eine blaue Führleine verpaßt. Ich glaube, die werde ich ihm auch lassen.Und noch einige Notizen:
  • Wir haben unterwegs einen einjährigen Schwan gesehen, der einen kaputten Fuß hat. Aber es kümmert sich bereits jemand um ihn.
  • Die ganze Tour heute wurde mit Trackverfolgung von meinem GPS gespeichert. Habe auf der topografischen Karte von Deutschland einige nicht eingetragene Waldwege entdeckt.
  • Die Tränke heute morgen hatte eine 5 cm dicke Eisschicht, aber alles funktionierte noch normal, als ich sie herausnahm. Bin gespannt, wie es morgen aussieht.
  • Leider kam der Bauer mit dem Heu auch heute nicht und konnte telefonisch nicht erreicht werden - bin etwas verärgert, da er Heu für dieses Wochenende fest zugesagt hatte. Werde die Woche über versuchen, ihn zu erreichen.
  • Ares schlief draußen vor der Gartentür, wo er sich zwecks Stutenbeobachtung niedergelassen hatte. Aber er war trotzdem ruhig und unsere Tür-Bastelarbeit von gestern hatte standgehalten.
  • Bonnie sprang aus dem Stand heute ohne jegliche Anstrengung (oder besonderen Grund) über einen 1,40m hohen Zaun. Es sah sehr elegant aus - mein Mann zog die Augen hoch. Und ich wünschte, ich hätte den Zaun um die 4 ha auf 1,80 gezogen und nicht nur auf 1,60m hoch.
  • Beim morgendlichen Füttern nahm ich Indira mit in den Garten (sie lief frei neben mir her), wo sie sich dann stolz ein paar Meter vor Ares postierte und glucksend mit ihm flirtete. Der arme Kerl - er hatte nicht die geringste Chance und schaute mich frustriert an, während die junge Lamastute ihm schöne Augen machte. Sorry, Indira, aber Du bist noch zu jung und Ares ist auch nicht für Dich vorgesehen ......

Samstag, 26. Dezember 2009

Lamas ausgebrochen und temporär verschwunden

Jemand sagte mir mal, daß ein Leben auf dem Bauernhof ruhig und erholsam sei. Bis jetzt kann ich dem eher weniger zustimmen.
Unser Tag begann heute schon sehr zeitig: um 4 Uhr früh. Leider aber nicht aus freien Stücken: die Polizei klingelte nämlich bei uns und erzählte uns, daß auf der Straße Lamas gesichtet seien und unsere Tür offensteht. Das Herz rutschte mir in die Kniekehlen und ich zog mich in Windeseile an.
Tatsächlich: der starke Wind letzte Nacht hat unsere Hoftür aufgerissen. Und da ein Teil der Tiere im Hof frei herumlief, sind sie dann auch fröhlich auf Nachtwanderung gegangen. Wir telefonierten noch ein paar Mal mit der Polizei hin und her. Ein Glück, daß ich kürzlich eine schriftliche Meldung bei der örtlichen Polizei hinterlassen hatte: bei freilaufenden Lamas in der Umgebung bitte zuerst bei mir anrufen. Da ich telefonisch nicht erreichbar war - das Telefon lag zum Aufladen unten in der Bibliothek, kamen sie vorbei. Diese Vorsicht hat sich heute mehr als gut bewiesen. 2 Autofahrer hatten sich gemeldet: die Lamas seien am Ortsausgang von Schenkendorf in Richtung Königs Wusterhausen auf der Straße gesichtet worden.
Wir liefen hin und her, fuhren rufend die Straße hoch und 'runter, schwenkten Heu und zu guter Letzt halfterten wir Indira und Cassandra (es waren die ersten beiden noch relativ hellen Tiere, die wir erwischten) und gingen unter den Straßenlaternen mit ihnen fast bis nach KW. (Hiermit entschuldige ich mich bei den Nachbarn, falls sie mein frühmorgendliches Rufen nach den Tieren gehört haben.) Und wir fanden: NICHTS! (Lamaaugen reflektieren übrigens so gut wir gar nicht ....) Mitten in der windheulenden Dunkelheit 2 schwarze und 2 braune Lamas zu finden, ist auch eher zweifelhaft. Und bei dem Rest der Herde hinten waren sie auch nicht. Und so brachen wir schweren Herzens ab.
An Schlaf war natürlich nicht mehr zu denken. Wir ließen die Hofeinfahrt offen, hellbeleuchtet und mit einem Korb voller duftendem Heu als Lockmittel stehen. Und siehe da, um 8 Uhr, als ich gerade wieder losgehen wollte, sah ich von einem inneren Instinkt aus getrieben aus dem Fenster und 4 Lamas tummelten sich auf der Straße vor unserem Hof, beäugten die Bushaltestelle und wußten anscheinend nicht so genau, wo sie hin sollten. Also schnappte ich mir den Korb und lief hinaus. Anscheindend hatten sie aber schon gefrühstückt, denn sie sausten fröhlich und mit Schalk in den Augen wieder die Straße hinab, bogen dann aber, wie ich gehofft hatte, hinter dem Friedhof links auf das Feld ab. Wir trieben sie noch ein wenig in die Richtung und sie da: dort entdeckten sie dann den Rest der Herde. Das Einfangen war nun ein Kinderspiel. Wir machten einfach die Tür hinter ihnen zu (die vorher hinten offenstand). Und dann trieben wir sie wieder in den Hof zurück.
Der Rest der Herde war auch so aufgeregt, daß sie den Rest des temporären Weidezauns umrannten und hinaus wollten. Wir konnten dies gerade noch so verhindern und stellten erst nachdem wir den Zaun notdürftig wiederhergestellt hatten fest, daß Cecilia draußen auf dem Feld herumwanderte. Mit ihrer Farbe sah sie ein wenig wie ein überdimensioniertes Reh aus. Die Mutterherde war entsprechend aufgebracht: das Leittier spazierte draußen umher. Und nun zeigte unsere gestrige Arbeit Früchte: hätten wir den Wildschutzzaun nicht schon aufgehängt und das Holztor errichtet, wäre die komplette Herde ohne jegliche Schwierigkeiten ausgebrochen und wir hätten Stunden mit dem Einfangen verbringen dürfen. Vielleicht auch noch Hilfe holen müssen. Aber so konnten wir die Standfestigkeit des Zaunes erfolgreich testen. Cecilia spielte noch ein paar Mal mit uns "Fangen" und mein Kommentar letztlich war: sie wird sich nicht von der Herde entfernen - soll sie sich doch einmal auch draußen die Füße vertreten. Mein Mann schien nicht dieser Meinung zu sein und daher unternahm ich noch einen halbherzigen letzten Versuch. Mit einem Korb voller Heu vor der Tür, dem Treiben der Herde innerhalb des Zaunes in eine bestimmte Richtung und meinem Weg-abschneiden zur Straße wurde mein Plan erfolgreich von ihr auch in meinem Sinne quittiert: indem sie in den Garten lief. Ich trieb sie in eine leere Pferdebox und band ihr notdürftig einen Strick von einem Heuquader um den Hals, den sie anstandslos als Halfterersatz akzeptierte. Und damit ging es dann zurück zu ihrer Herde. Obwohl sie doch ein wenig enttäuscht und gleichzeitig aufgebracht über das Ende ihrer gerade erlangten Freiheit war. Zumindest schien es mir so.
Und der dunkle Teil? Sie waren immer noch im oberen Teil des Gartens und extrem aufgeregt. Ich sperrte sie auf den Innenhof, bis wir eine Lösung gefunden hatten. Nun waren sie natürlich extrem unglücklich: da waren noch eine Menge anderer Lamas und sie durften nicht zu ihnen! Sie hummten und legten die Ohren an. Ares versuchte mehrfach, die Stalltür einzurennen. Mehr als 200 kg konnte sie gerade noch so aushalten - wir hatten eine stabile Europalette davorgestellt.
Bei einer Tasse Kaffee wurde dann der Tagesplan neu entworfen und der Rest des Stunden bis zur Dunkelheit verging damit, den oberen Garten für die Lamas herzurichten: alles Spitze auf dem Boden zu entfernen, die giftige Hecke unserer Nachbarn (Eibe) und den Miniteich bei uns abzusperren und die Mitteltür im Garten gegen Ares' anstehende Durchbrechungsversuche abzusichern. Nachdem dies erledigt war, ließen wir Ares, Baila, Bonnie und Dakota in den oberen Teil des Gartens. Wir befestigten inzwischen den Rest des Zaunes und bauten bis hoch an die unteren Pferdeställe. Jetzt ist dort auch eine provisorische Tür.
Zwischenzeitlich sprang Bino (ein weißer, 2jähriger Wallach) über den Zaun (das sind 1,60m) und forderte Ares heraus. Nachdem das auch irgendwie überstanden war, schien der Hengst ruhiger zu werden. Die letzten Tagesstunden trampelte er nicht mehr unruhig vor der Gartentür herum und wollte sie durchbrechen, sondern graste. Unsere lebendigen Rasenmäher .... es sieht hinten schon viel besser aus. :-)
Wir sicherten alle Türen und vergewisserten uns am Abend noch einmal, ob alles ruhig war. Es schien so. Der Himmel ist wolkenfrei, der zunehmende Mond leuchtet hell und man kann viele Sterne sehen. Es ist warm und sowohl Eis als auch Schnee sind weggetaut. Achja: unsere Tränken funktionieren wieder, ich habe heute eine Schraube gelöst, den letzten Eisrest herausgekratzt und das Ventil mit heißem Wasser übergossen bis sich alles löste. Es ist relativ warm draußen im Vergleich zu den letzten Tagen: 2°C. Hoffen wir auf eine längere und ruhigere Nacht heute ............

p.s. Die Katzen scheinen die Scheu vor den Lamas zu verlieren und beobachten sie interessiert vom Hof aus.
p.p.s. Wir sind gestern mit Dakota und Baila ein Stückchen spazierengegangen. Der Kleine macht sich schon ganz gut, ich werde ihn mal mit Ares mitnehmen.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Wie setzt man eine Mütze auf ein Lama?

Habe noch eine Weihnachtsmütze bei uns gefunden und beschlossen, sie einem Lama aufzusetzen und ein paar Fotos zu schießen. Nun ist dies aber alles andere als einfach. Und damit meine ich nicht das Aufsetzen an sich - das ist kinderleicht. Nur wie? Hier habe ich als Mensch mich dusslig angestellt. Die sonst so wunderschönen Lamaohren sind im Weg. Ein paar Varianten habe ich aber festgehalten - bei der einen hatte ich kurzerhand die Ohren mit in die Mütze gepackt. Es gibt sicherlich bessere Varianten - mir schwebt da etwas mit Gummi vor ..... Ich glaube, das Beste wird sein, die Mütze zwischen beiden Ohren nach hinten zu ziehen.
Aber zur Belustigung einige Bildchen meiner Versuche, die hoffentlich in den nächsten Jahren bessere Ergebnisse bringen: Indira als diesjähriges Weihnachtslama. Und in diesem Sinne: allen Lesern ein
Frohes Fest und beschauliche Feiertage.


Samstag, 19. Dezember 2009

Fotos



Die Lamas haben die Tannen des Nachbarn als willkommenen Leckerbissen und Bereicherung ihres Speisezettels entdeckt. Die Äste, die in ihre Weide hineinragen, werden wohl daran glauben müssen. Das andere Foto zeigt Ares, wie er in das Fenster der Bibliothek sieht. Jetzt ist die Frage: beäugt er kritisch unseren Büchergeschmack oder wird seine eigene Reflexion leicht zurückgeworfen und er glaubt, noch ein Lama zu sehen? Aber mich hat er durchaus entdeckt und sich wohl gefragt, was ich da so treibe ........
Abgesehen davon ist es hier immer noch klirrend kalt - wir haben -11 °C gemessen und dann habe ich später nicht mehr auf das Thermometer gesehen. Es wurde aber kälter. Mußte dreimal Wasser für die Tiere schleppen.

Freitag, 18. Dezember 2009

Notfall und schwarze Schatten vor dem Fenster

Eigentlich wollte ich Ares, Bonnie, Baila und Dakota erst im Januar holen, weil ich nicht 2 sich bekriegende Hengste zusammen auf dem Hof haben wollte. Heute hatte ich jedoch - mitten in der Arbeit am Zaun um 16 Uhr - einen Anruf bekommen. Eine halbe Stunde später war ich auf dem Weg zu Ares. 5 Stunden später war ich wieder daheim. Davon haben wir ca. 1,5-2 Stunden damit verbracht, den Hänger eines Freundes bei klirrender Kälte von -11 °C zu enteisen. Mir sind mehrfach alles fast abgefroren und ich hatte beim Halftern der Lamas kein Gefühl mehr in den Händen. In der Eile hatte ich mich natürlich nicht entsprechend angezogen.
Jetzt haben wir 4 dunkle Lamaschatten in unserem Hof, weil wir sie von dem Rest der Herde vorläufig trennen müssen. Sie laufen im Innenhof und in der Scheune umher, sehen neugierig in unsere Küche und in die Bibliothek hinein und beschnüffeln alles interessiert. Übergroße Wachhunde - die Haustür brauchen wir auf jeden Fall nicht zuzuschließen. Und während ich das hier so schreibe, sieht ein bewollter schwarzer Lamakopf um die Ecke des Fensters ........
Dakota hatte heute ganz kurz für ca. 10 Minuten das 1. Mal das Halfter aufgesetzt bekommen - anders ging es nicht. Aber er war mäßig ruhig und ist brav hinter seiner Mutter über die Landstraße gelaufen. Bonnie und Ares habe ich sogar beim Einladen durch die kleine halbhohe Tür an der Vorderseite des Hängers durchgeschleust. Gar kein Problem - obwohl ich es bei ihrer Größe wie ein kleines Kletterkunststück aussah. Abgesehen vom Baby sind alle ganz brav ohne zu Murren oder auch nur ein Anzeichen von Sträuben eingestiegen. Ging ganz leicht. Dakota ist uns jedoch mehrfach ausgebüchst. Der Trick, seine Mutter wieder hinauszuführen und dann mit ihm hintenan wieder hineinzumarschieren hat letztlich funktioniert. Ares mußte ich sogar gar nicht anhalftern. Als die beiden erwachsenen Stuten im Hänger waren, ging er ganz von selbst hinein und ich mußte nur versuchen, ihm über den Rücken eines anderen Lamas hinweg das Halfter aufzusetzen.
Jetzt ist mein Mann noch weg, um den Hänger zurückzubringen und im Ofen erwärmt sich gerade ein Knoblauchbaguette und macht uns damit völlig unsozial dem abendlichen Berliner Leben gegenüber. Wie ganz anders sind doch Freitagabende in der Stadt - meine Freunde sind sicherlich gerade in Clubs gegangen .............

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Es schneit schöne dicke Flocken

Die letzten beiden Tage war ich unterwegs in Sachsen. Hatte auf dem Rückweg einen Hängerschaden. Zum einen ist das Radlager am rechten Hinterrad (es ist ein 2Achser) defekt und zum anderen steckt die Bremse steckte. Und das, obwohl ich die Handbremse wegen der Kälte über Nacht nicht angezogen hatte. Es ist ein Verschleißschaden. Um doch noch nach Berlin zu kommen, ist kurzerhand das Rad von der Bremse genommen wurden. Mußte sehr, sehr vorsichtig fahren. Es ging aber ziemlich gut.
Nachdem Baldur kastriert wurde (um die Hoden haben sich die Hühner gestritten), ging es einen Tag später mit ihm und Cecilia, der Herdenchefin, nach Schenkendorf. Die beiden Tiere waren auf dem Rückweg ruhig und mampften friedlich sitzend das Heu vor sich hin. Beide sind jetzt in der Herde und Cecilia ist Indira gegenüber friedlich eingestellt - genau, wie ich es erhofft hatte. Als die beiden sich das 1. Mal vor 2 Wochen sahen, hat die Großmutter ihre Enkelin vehement bespuckt und aus der Herde verdrängt. Jetzt ist aber Frieden in die Stutenherde eingekehrt. Ich versuche, demnächst eine webcam zu installieren, da ich die Herden- und Weidenaufteilung ändern werde. Die Stuten bleiben über Winter in der Gartenweide und ich baue dort eine beheizbare Tränke an. Ares kommt dafür hinter und Inti bleibt vorn im Garten und kann dort spazierengehen. Allerdings ist Ares in der letzten Zeit häufiger ausgebrochen. Wenn er hierherkommt, hoffe ich, daß er den Zaun akzeptiert, sonst habe ich ein Problem.
Und mit Freude habe ich festgestellt, daß die Lamas den Misthaufen, den ich angelegt habe, als 2. Kotplatz benutzen. Da brauche ich dann nur alles fix zusammenzukehren und fertig bin ich. Sehr praktisch und arbeitsminimierend!
Jetzt schneit es hier fleißig in Brandenburg. Flocken, die auch tatsächlich auf dem gefrierenden Boden liegenbleiben. Es sieht wirklich schön aus. Zwei Zentimeter sind es bestimmt schon. Der Hund scheint sich auch zu freuen - er spielt im Schnee.

Montag, 14. Dezember 2009

Schippen

Und damit man zur Abwechslung sieht, daß Lamahaltung nicht nur freudiges Entzücken ist, sondern auch durchaus Arbeit macht (schön oder weniger schön - je nach Auffassung und Wetter): heute war mal wieder Ausmisten dran. Der Boden ist schön angefroren, da geht das Lamakotschippen viel einfacher. Und so landeten Schubkarren voller Verdauungsprodukte von Lamawunschziel A auf Menschenwunschziel B 120 m weiter hinten.

Das letzte Wochenende hat einen kurzen Besuch beim Rangsdorfer Weihnachtsmarkt mit sich gebracht. Micha, ein Schnitzer, der Weihnachtsmänner aus Birken herstellt, hat auch fabelhaften Glühwein. Wie mir glaubhaft von Einheimischen mitgeteilt wurde, ist dieser wohl auch der Beste auf dem Markt. Ich glaube ihnen, da ich den Wein jedenfalls nur empfehlen kann (vor allem mit Amaretto) - und seine Weihnachtsmänner auch. Ein kleineres Exemplar schmückt jetzt unser Fensterbrett und schmunzelt bei uns in den Raum hinein. Ansonsten hat der Markt sehr viel einheimische Produkte und Kunsthandwerksstände, sogar die Straußenfarm (Jambo) war da. Das Straußensteak schmeckt immer noch genauso gut wie im Sommer, als wir dort einen Besuch abstatteten. Und ich habe jemanden getroffen, der Pilze anbaut. Ein anderer Stand hatte genähte Kaninchenfelle, über einem Feuer prasselte Kesselgulasch und Eintopf, es gab Mini-Donuts und eine Imkerei stellte ihre Produkte aus - u.a. auch sehr guten Honigwein. Alles in allem ein vergnüglicher Abend.

Sonntag, 13. Dezember 2009

2. Lamatransport im Dezember

600 km mit Pferdehänger auf der Autobahn und 2 Audiobücher später konnte ich am Freitag in der Dunkelheit 19 Uhr 3 weitere Lamas auf die Weide in Schenkendorf stellen: Billi, Cassandra und Artemis gesellten sich zu den bereits vorhandenen Tieren. Ein großes Hallo mit erstem schwungvollen Ausmessen des neuen Raumes. Die Herde rannte vor und zurück. Ich bin froh, daß sie eine relativ weite Auslaufstrecke auch auf der Gartenweide haben.
Gestern früh waren sie alle friedlich zusammen auf der nebligen Fläche und ich mußte beim Füttern erst einmal die Tränke enteisen. Ich werde die beheizbare Tränke anbauen müssen. Aber ein Eimer half erst einmal über den Zeitraum hinweg.
Und dann fing es tatsächlich an zu schneien - in Brandenburg! Ich war gerade unterwegs, um einen neuen Vorschlaghammer zu besorgen und konnte mir ein beglückendes Grinsen im Auto nicht verkneifen. Leider hielt das Schneeglück von oben nur etwa eine halbe Stunde lang an. Aber ich habe es geschafft, ein Beweisfoto aufzunehmen. :-) Vielleicht schneit es nochmals. Letztes Jahr in Berlin konnte man sogar in einem Park Ski fahren.
Und dann haben wir eine kleine Runde mit Indira und Mara gedreht. Eine kleine Runde deswegen, weil es schon spät am Nachmittag war und auch ein recht ungemütlicher Schneeregen einsetzte. Mara bekam den Packsattel aufgeschnallt. Die grüne Fliesdecke steht ihr. Mal sehen, ob ich ein farblich passendes Halfter bekomme.
Und heute früh war auch eine dünne Schneeschicht auf dem Boden. Es scheint tatsächlich Winter zu werden. Laut Wetterbericht sollen nächste Woche bis -10°C werden - wir werden sehen.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Pilze


Von einer Birke sind ein paar Stumpen übrig und ich werde Pilzanbau ausprobieren. Obwohl Eiche wesentlich besser für Shii-take ist, werde ich damit anfangen. Es ist ein guter Anfängerpilz und die Jahreszeit ist für andere Pilze ein wenig ungeeignet. Das Buch von Jolanda Englbrecht "Pilzanbau im Haus und Garten" ist wirklich großartig: sehr informativ, anschaulich und einfach beschrieben. Wurde mir auch wärmstens von Frau Krämer empfohlen. Sie verkauft u.a. die Impfdübel und hat sehr gute Anleitungen auf ihrer Seite.

Eigentlich wollte ich heute einen kleinen Unterstand aus einem der Schuppen machen, die unsere Nebengelasse bilden. Ich könnte dort temporär einen Hengst weg von der Mutterherde plazieren, bis der Unterstand auf der 4ha-Weide fertig ist. Aber gerade, als ich hinausgehen wollte, fing der Regen an. Kalte, ungemütliche, große Tropfen, die wirklich durchnässen. Ich habe mir den Bau genau angesehen und bin dann wieder ins Haus. Die kurze Zeit reichte aus, um meine Jacke komplett einzuweichen. Sie hängt jetzt zum Trocknen im Flur und ich sitze arbeitend und schreibend am Rechner.
Den Katzen gefällt der Regen auch nicht. Sie sind panisch wieder ins Haus gerannt, nachdem ich sie in den Schuppen getragen habe. Konnte gar nicht so schnell hinterher und die Tür aufreißen. Achja, wir haben uns für einen Namen entschieden - zumindest für die männliche Katze: Heedless Scater. Das Erstere wird beim Rufen weggelassen und alles schottisch ausgesprochen. Warum dieser Name ..... tja, lange Geschichte - vielleicht ein anderes Mal.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Alarmrufe und Unterstandsorganisation

Als ich heute vorübergehend eine Gewebeplane an einer Seite des Unterstandes aufgespannt habe, hörte ich den Alarmruf von Bino. Und die nächsten 15 Minuten immer wieder. Ich selbst konnte nichts entdecken, aber er rannte aufgeregt hin und her. Pferde? Ein Wildschwein? Hund? Ein Reh? Bevor die Lamas kamen, rannte ständig ein Reh über die Weide. Ich hatte es mal über den Zaun springen sehen und mir wurde mitgeteilt, daß es sogar in unserem Innenhof umherlief. Ich sah heute nichts und arbeitete daher ruhig weiter. Bino schien sich später etwas beruhigt zu haben und kam sogar heran, um mich - aus sicherer Entfernung natürlich - genau zu beäugen und zu beschnüffeln. Er fragte sich wohl, was ich da so mache (zu dem Zeitpunkt schaufelte ich Lamadung auf die Schubkarre).

Die Gewebeplane bedeckt jetzt eine Seite des Unterstandes und bildet damit auch zum Osten hin Wind- und Wetterschutz. Obwohl es eigentlich nicht wirklich nötig war, da es dort beständig trockenblieb, wie ich in den letzten Regentagen erfreut festgestellt habe. Aber ich will sichergehen, da ich dort auch Heu lagern möchte. Es handelt sich um etwa 12 Quadratmeter. Die Lamas haben immer noch etwa 25 qm Platz unter den restlichen zwei Dritteln. Wobei ich eigentlich noch eine Abteilung abspannen möchte. Die Gewebeplanen bilden eine temporäre Maßnahme, bevor wir es zeitlich schaffen, dort eine Holzwand hochzuziehen.

Und wie ich schon sagte, erst heute zeigte sich die Sonne und ein strahlend blauer Himmel. Ich war die letzte Zeit nicht wandern, weil das Wetter einfach nur ungemütlich war und die Lamas auch naß. Außerdem wollte ich ihnen noch mehr Eingewöhnungszeit gönnen.