Donnerstag, 29. Juli 2010

Verschiedenes

Ich hatte etwas wenig Zeit in der letzten Woche. So viele Termine, Wanderungen, etc. Und dann auch noch Familienbesuch. Aber danke der Nachfragen: alles ist in Ordnung, allen geht es gut und die Lamas sind munter und fressen die Wiese ab. Die 10-15°C Abkühlung, die mir meine Schwieger-Verwandten aus Schottland mitgebrachten, haben nicht nur sie, sondern auch wir mit größter Freude begrüßt. Wanderungen sind bei diesen Temperaturen viel angenehmer.
Sisal geht es auch wieder gut - es schien tatsächlich nur die Hitze gewesen zu sein.
Alle Fohlen rennen munter umher - heute um die Kurven in fast horizontaler Lage. Als ob sie für Motorradrennen üben wollten ..... Schnell waren sie auf jeden Fall.
Habe einen Teil des elektrischen Zaunes heute mit einem anderen Draht versehen. Leitet viel besser. Jetzt hoffe ich, daß auch wirklich alle Lamas innerhalb bleiben ...... Indira geht nämlich gern spazieren. Artemis hat vorhin einen Schlag abbekommen, als sie an dem Draht knabbern wollte. Sie hat uns sehr indigniert und beleidigt angeschaut.

Weil mich einige humpeln gesehen haben: nein, keines meiner Tiere ist mir auf den Fuß getreten oder hat mich verletzt. Mir ist einfach ein Teil unseres neuen Bettes beim Zusammensetzen auf den Zeh gefallen, der nun in allen Farben schillert und schmerzt. Aber die Wanderungen finden trotzdem statt - in Sandalen kann man hier in Brandenburg ganz gut laufen.

Und einen Gruß an meine Bergsteigerfreunde, die mir eine sms von unserem "Hausberg" in den Dolomiten geschickt haben: "Nächstes Jahr kann ich hoffentlich wieder mitkommen". Ein wenig Sehnsucht nach Gletschern habe ich durchaus hin und wieder ........

Mittwoch, 21. Juli 2010

Fohlen hat Sonnenstich???

Die letzten Tage habe ich ein wenig Sorge um ein Fohlen gehabt - um meinen Erstgeborenen dieses Jahr. Sisal Zadik hat sich ständig hingelegt. Zumindest, wenn ich das im Vergleich zu seinem normalen Verhalten beurteile. Als ich ihn aufgescheucht habe, um ihn mit dem Rest der Herde zu treiben, drehte ich nur den Rücken um und schon saß er wieder. Als ich ihn wieder hochhatte, damit er dem Rest der Herde folgte, beschwerte er sich leise fiepend. Während ich gestern abend die Tiere auf auffälliges Verhalten beobachtete, konnte ich mich sogar so dicht an ihn heranpirschen, daß meine ausgestreckte Hand seine Füße hätten anfassen können. Ich habe mich aber zurückgehalten. Auch auf der Weide lag er 150 m entfernt von der Mutter im Unterstand, wo sie ihn nicht sehen konnte. Aber es waren noch ein paar weitere erwachsene Stuten da .... Im Unterstand ist es wirklich kühler als unter den Bäumen. Auch sein Spieltrieb mit den anderen Fohlen hatte nachgelassen. Wirkte auf mich daher etwas lethargisch.
Einmal habe ich Anzeichen von Hitzestreß gesehen und ihn abduschen wollen. Hat ihm nicht sehr gefallen und er ist davongelaufen. Er ist natürlich jetzt unter Beobachtung. Ich hoffe, es ist wirklich nur die Wärme - es scheint ihm heute ein wenig besser zu gehen. Er ist für ein Fohlen recht bewollt im Vergleich zu meinen anderen Tieren. Vielleicht liegt es daran. Sein Vater ist ein kleiner bewollter Hengst, sein Großvater hat auch ziemlich viel Wolle. Sisal wird - alles im Vergleich zu meinen anderen Tieren - klein und bewollt werden. Man kann auch bereits recht gut sehen, daß sein Gesicht viel kürzer ist als das seiner Spielkameraden. Aber er ist ein süßes Kerlchen. Kommt ab und zu heran, um zu schnuppern. Einen Meter vor den Menschen erschreckt er sich dann über seinen eigenen Mut und springt seitwärts wieder davon.
Aber hier zeigt sich wieder, wie überlebensnotwendig ein kühler schattiger Unterstand für Lamas und Alpakas ist. Ohne einen solchen klappen sie aufgrund der Hitze zusammen.
Ich hoffe wirklich, daß es nur daran liegt. Werde versuchen, ihn für den "Pool" (aka Planschbecken) zu interessieren. Da ich ihn noch nicht anfasse und er natürlich noch nicht am Halfter läuft, wird dies sicher eine kleine Herausforderung werden.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Heu

Weil in einem Forum vor einer Weile diskutiert wurde und ich inzwischen 6 Anrufe diesbezüglich bekommen habe: Heu für Neuweltkameliden sollte 3 Monate nach dem Pressen trocken ruhen, bevor es verfüttert wird. Dann kann man ganz sicher davon ausgehen, daß sämtliche physikalischen Veränderungen und (bio)chemischen Prozesse abgeklungen sind. Dies gilt für gepreßtes Heu - wenn Ihr das Gras einfach abmäht und lose mit Luftzufuhr liegenlasst (natürlich zwischendurch wenden) und es dann verfüttert, ist es einfach nur getrocknetes Gras -wie es jetzt ja oft auf den Weiden zumindest in Brandenburg zu finden ist - braucht man nicht einmal mähen. Das ist ein Unterschied zum gepreßten Heu.

Wasserschlauch

Wie ich schon vermutete, blieb der Regen natürlich aus. ...
Inzwischen haben einige der Tiere die Vorteile der Abkühlung durch einen Wasserschlauch erkannt und kommen vorsichtig an, wenn ich den Schlauch in die Hand nehme.
Domino, das weiße Alpaka, geht zuerst vorsichtig mit dem Kopf darunter - wahrscheinlich, um die Temperatur zu fühlen. Danach läuft er vollens unter die Brause und dreht sich mehrfach um sich selbst, um auch wirklich überall Wasser abzubekommen. Wenn ich den Schlauch dann Richtung Sultan richte, geht Domino hinterher und findet es gar nicht gut, wenn sein Halbbruder ihm den Weg versperrt. Sultan ist zwar vorsichtiger mit dem kühlen Naß, aber auch er scheint es sichtlich zu genießen. Und nach dem Abduschen verlangen sie, in die andere Weide gelassen zu werden. Inzwischen nehme ich schon gar kein Halfter mehr, um die beiden durch die Stutenherde zu führen. Ein Strick wird ihnen einfach um den Hals gelegt und sie laufen brav hinter mir her.

Bino, mein weißer Lamawallach (ein Classic mit dichtem Vlies) ist ein wenig wasserscheuer und macht lustige Kapriolen, wenn ich den Schlauch in seine Richtung halte. Es sieht schon fast wie eine Tanzchoreografie aus. Er mag es an den Vorderfüßen und am Kopf - und dort nur wie jemand, der lediglich seine Haare benetzen möchte. Baila folgt gnadenlos dem Wasserstrahl und läßt sich einregnen. Sie streckt ihren Kopf dem Wasser entgegen und findet die Beregnung desselben von hinten am besten. Bonnie hat es ihr gestern nachgemacht. Mein mittel bewollter Baldur ist jedoch sehr suspekt, was Wasser angeht. Er hüpft lieber davon und sieht sich das Spektakel von weitem an. Auch die anderen Lamas trauen dem Ganzen noch nicht so richtig.

Zum Thema Wasserverschwendung: hitzegestreßte Lamas oder ein paar Liter Wasser? Selbst als Umweltingenieur sind meine Prioritäten hier eindeutig: Nutzen vor Kosten, um es mal aus umweltökonomischer Sicht zu betrachten. Ich werde also auch weiterhin meine Lamas für einige Minuten täglich beduschen. Andere sprengen dafür ihren Rasen stundenlang. Ich finde meine Nutzung derzeitig ein wenig wichtiger.

Montag, 12. Juli 2010

Hyperventilierende Katzen

Also, wenn sogar Katzen schon von der Hitze hyperventilieren ..... Heute kam unser weiblicher Jäger mit einer Feldmaus zurück und gab sie ihren Welpen. Dann brach sie quasi zusammen und lag auf dem kalten Fliesenboden, hechelte furchtbar mit offenem Mund und sah total fertig aus. Trinken wollte sie nicht und ein kalter Lappen schien ihr auch nicht zu gefallen. Habe sie aber dann doch noch heruntergekühlt bekommen ...... Die kalten Fliesen haben sicher sehr geholfen.
Wie ich mich (danach) im Internet informiert habe, geben Katzen die meiste Wärme über Schanz, Beine, Füße und Gesicht ab. Das mit dem Hecheln ist nicht so selten - was mich beruhigte.

Zwei Stunden später hat die Katze nach einem Schläfchen und einer Schüssel Wasser einen Star im Maul mitgebracht - armes Vögelchen! Und dann noch 2 Feldmäuse. Ich glaube, das ist ihr Zeichen, daß die Kleinen aufhören sollen zu trinken.

Konnte heute aufgrund der starken Trockenheit in den letzten Tagen und der dadurch hohen Feinstaubbelastung in der Luft (vor allem Richtung Berlin und Schönefeld) einen großartigen riesigen orange-rot glühenden Feuerball untergehen sehen. Erinnerte mich an vergangene Reisen in Äquatornähe. Ich hoffe, noch mehr Leute hatten Muse, dies zu beobachten und sich daran zu erfreuen.

Hoffnungsschimmer am Horizont

Als ich heute meine mails überprüft habe, entdeckte ich den abgebildeten Wetterbericht auf meiner Startseite. Regen! Zumindest angekündigt .... Ich hoffe, diese Wettervorhersage von heute früh 8:30 Uhr entpuppt sich nicht wieder als enttäuschende Hoffnung. Und ja, es sind tatsächlich jetzt schon 29°C, dabei hat der Tag noch gar nicht richtig angefangen. Wir brauchen hier für die Grünwiesen dringend Wasser - der Brandenburger Sandboden eignet sich als Wasserspeicher nicht wirklich.

Katzen: seit gestern mittag vermißten wir Twinkle-Toe - das kleine weibliche Kätzchen. Kurz vor Mitternacht gingen wir noch rufend hinten auf der Gartenweide umher. Wir hörten einige Gärten weiter einen Hund jaulen und ich nahm mir vor, den Nachbarn heute Bescheid zu geben. Vielleicht jaulte der Hund wegen der Katze? War sehr besorgt - die arme Kleine hat sicher Hunger. Als ich heute früh die Weidepfähle umsteckte, um den Lamas neues Grünfutter zugänglich zu machen, erzählte ich einer Nachbarin von unserem vermißten Baby. Eine Stunde später bekam ich einen Anruf von ihr - ein kleines getigertes Kätzchen lief in Richtung einer anderen Nachbarin. Zum Glück war diese da, als ich Minuten später bei ihr klingelte. Es dauerte ein wenig, bis ich das kläglich maunzende Bündel davon überzeugt hatte, zu mir zu kommen. Aber dann saß sie ganz ruhig auf meinem Arm und lies sich nach Hause bis vor den Freßnapf tragen .... Ein Stein kullerte mir vom Herzen, als ich die vier Kleinen und die Mutter wieder vereint sah. Die Mutter hatte nämlich auch schon nach ihr gesucht ......

Ares und die Wärme: Wir haben die Scheune für die Ares-Herde geöffnet, weil es dort kühler ist. Mein Hengst weigerte sich heute früh in der Scheune aufzustehen. Er sah mich vorwurfsvoll an und letztlich mußte ich vorsichtig über seinen geschorenen Rücken hinwegsteigen, weil er mir den Weg versperrte. Eine halbe Stunde später wurde ihm mein kontinuierliches "Wegbenutzen über seinen Rücken" zuviel und er suchte sich einen anderen Platz.

Sonntag, 11. Juli 2010

38°C mittags

Es waren um 10 Uhr vormittag bereits 35°C. So macht es doch keinen Spaß. ......
Lamas sind hitzeanfällig - die Wärme setzt ihnen viel mehr zu als Kälte. Um die Tiere zu schonen und ihnen keinen zusätzlichen Streß aufzubürden, finden Wanderungen derzeitig nur zeitig früh oder abends bei dieser Wärme statt. Und auch nur in Richtung See, wo die Möglichkeit besteht, daß sich die Tiere abkühlen können. Ich hoffe, Sie verstehen dies. Vielen Dank und wir entschuldigen uns für Terminverschiebungen.

Freitag, 9. Juli 2010

Waldbrandstufe erhöht

Wir sind jetzt auf Waldbrandstufe IV = höchste Waldbrandgefahr.

Weidezaun

Achtung, eine Notiz für meine Nachbarn:
Auf Wunsch von Frau T. (und mit Erlaubnis von Herrn K.) wurde die mobile Zaunführung über das Wochenende (bis Sonntag abend) geändert. Frau T. möchte gern das Gras hinten am Weiher von den Tieren abweiden lassen. Daher ist der Durchgang zu den Häusern von hinten über das Grundstück von Frau T. vorübergehend nicht möglich. Sollten dringende Angelegenheiten eine Durchfahrt unvermeidlich machen, bitte ich um Benachrichtigung. Machen Sie bitte auf keinen Fall selbst die Litzen ab und schließen Sie bitte auf jeden Fall die Eisentür weiter vorn, wie Sie das mit dankbarer Anerkennung meinerseits in den letzten Tagen bereits machten. Die Lamas können sich zwischen den Weiden innerhalb der Drahtführung frei bewegen und haben eine Affinität für offene Türen. Der Waldweg zu den Gärten ist selbstverständlich auch weiterhin für Autos frei und von dort aus können die Häuser auch fußläufig von hinten erreicht werden (also einmal um den Weiher herum).
Ich danke Ihnen für die ordentliche Schließung des Tores in den letzten Tagen und hoffe, Sie haben nicht zu viele Unbequemlichkeiten.
Mit nachbarschaftlichen Grüßen und ein schönes Wochenende,
Ihre Anita.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Waldbrandstufe 3

Das heiße Wetter und der mangelnde Regen fordern ihren Tribut auch im Freizeitbereich: im Bereich Schenkendorf und Umgebung (Gebiet Dahme-Seen) gilt derzeitig die Waldbrandstufe III. Das bedeutet hohe Waldbrandgefahr.
Es darf daher auf Wanderungen nicht geraucht werden und Grillen unterwegs fällt derzeitig auch aus. Natürlich gilt letzteres nicht für die Lamaweide.
"Die Waldbesucher sind aufgefordert, durch ihr Verhalten im Wald Waldbrände zu verhindern.
Es gilt, das generelle Rauchverbot im Wald ebenso zu beachten, wie das Verbot offener Feuer im Wald und in einem Abstand von mindestens 50 Metern vom Wald. Das Grillen an Seeufern in Waldnähe ist damit auch verboten. Wald-Zufahrten müssen für Feuerwehr und Rettungskräfte freigehalten werden; das Parken ist nur auf dafür ausgewiesenen Flächen gestattet." [Quelle]
Im Internet kann man sich über die aktuellen Waldbrandwarnstufen informieren unter: http://www.luis.brandenburg.de

Hinweise: Auszüge aus dem Waldgesetz des Landes Brandenburg [Quelle]
§ 23 Umgang mit Feuer
Im Wald oder in einem Abstand von weniger als 50 Meter vom Waldrand ist das Anzünden oder Unterhalten eines Feuers oder der Umgang mit brennenden oder glimmenden Gegenständen sowie das Rauchen verboten.
§ 37 Ordnungswidrigkeiten
Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig den Vorschriften des 23 zuwiderhandelt. Diese Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße bis 20.000 Euro geahndet werden.

Mittwoch, 7. Juli 2010

5tes Fohlen da

Heute um 13:45 Uhr hat sich endlich Cassandra dazu herabgelassen, ihr Fohlen das Licht der Welt erblicken zu lassen. Meine Vermutung war schwarz-weiß. Und genau das kam auch: ein zweifarbiges Hengstchen: weißer Kopf, Hals und Schultern und schwarzer Rücken und Hinterteil. Sieht schick aus und hat auch die schöne Kopfform, die ich von meinen Fohlen von Inti de Oro kenne. Er erinnert mich ein wenig an seinen Onkel Cusco Zadik, der seine Tage als Trekkinglama im Erzgebirge verbringt. Ich hoffe, der Kleine wird ein wunderschöner Hengst werden.
Und da ich darum gebeten wurde, stelle ich auch mal ein paar Bilder von der Geburt hier ein. Im 1. Bild sieht man schon die Vorderfüße und die Nase. Der Kleine atmet übrigens da schon! Im 2. Bild ist er schon fast draußen - wenige Sekunden später plumpste er auf den Boden. Cassandra beschnuppert ihn im 3. Foto und ermuntert ihn zum Aufstehen. Das letzte Foto zeigt ihn nach seinem 1. Aufstehversuch, als er noch nicht stabil genug auf seinen staksigen Beinchen stand und sich erst einmal wieder hinsetzte. Die Zeit zwischen dem 1. und dem 3. Bild betrug weniger als 15 Minuten und der Kleine trank seine erste Milch 27 Minuten, nachdem er den Bauch der Mutter verlassen hatte.

Sonntag, 4. Juli 2010

Tochter von Bonnie

Das Fohlen von Bonnie Zadik ist heute endlich um 19 Uhr geboren. Unsere Nachbarn haben es schön beobachten können.
Der Vater ist Ares. Die dunkelbraune (eine Art schwarz-grau-braun) Stute ist von uns noch nicht getauft worden. Wir überlegen noch, welcher Name am besten zu ihr paßt. Fotos werden auch noch folgen - in einem anderen Blogeintrag.

Freitag, 2. Juli 2010

Flirrende Hitze und Lob für SC Johnson GmbH

32 °C im Schatten und es soll noch wärmer werden! Flirrende Hitze, Mücken am See und trockene Wiesen. Der Sandboden in Brandenburg ist nicht wirklich für starkes Graswachstum in diesen Zeiten bekannt.
Heute ging es bei einer Wanderung um den Krummen See. Ich hatte das 1. Mal in diesem Sommer eine kleine Flasche Autan eingepackt. Inmitten der Uferböschung des Sees wurde es mir dann zuviel: ich hatte es satt, das bevorzugte Gratis-Buffett für die Mücken zu sein. Sie stachen sogar durch das Shirt hindurch! Die kleine Sprayflasche wurde hervorgeholt und ich nebelte mich ein. Oh Wunder - von einer Sekunde zur nächsten war ich befreit! Eine wirklich großartige Wirkung, die die ganze Wanderung bis weit in den Nachmittag anhielt. Ein dankbares Lob dem Autan-Entwickler! Ich werde die Wirkung mit Avons "Skin so soft" vergleichen. Letzteres gilt als DAS "Geheimmittel" gegen midges in Schottland.
Und ich werde mir eine größere Flasche des Zeugs kaufen - die Erleichterung ist (fast) jede Chemie wert.

Den mitgenommenen Tieren war auch warm, aber sie liefen: auch das Alpaka Domino machte auf den 7 km nicht schlapp. Er trug erstmalig auf einer Tour 2 Flaschen als Gepäck - insgesamt mit Packsattel ca. 4 kg. Zumindest bis zum Rastplatz, wo sie ausgetrunken wurden. Ich habe mir sagen lassen, daß einige Alpakas bereits nach 4 oder 5 km das Weitergehen verweigern. Aber es ist auch wie bei Lamas: die Fitness zählt. Allerdings gebe ich zu, daß sowohl die Lamas als auch Domino ein wenig froher wirkten, als sie wieder daheim und sattellos waren. Das schwersten Sachen wurden von Bino geschleppt. Nach dem Toilettengang und einem Gang zur Tränke packte ich die Tiere auf die Tagesruheweide zum Fressen.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Hütelama

Definition Hütehund: "Hütehunde sind ursprünglich von Hirten zum Hüten von Nutztieren eingesetzte Hunde. Ihre Aufgabe besteht darin, die Herde zusammenzuhalten."

Ich habe ein Hütelama, welches mir netterweise hilft, beim Treiben von Weide 1 in Weide 2 die Herde zusammenzuhalten und Ausreißer wieder zurückzuholen und ihnen den Weg zu zeigen. Mein Hütelama heißt Bino Zadik und ist ein noch nicht ganz dreijähriger Wallach. Bei Wandertouren sorgt er normalerweise dafür, daß die Gruppe zusammenbleibt.
Heute abend habe ich meine Stutenherde wieder von ihrer Tagesweide zurückgeholt. Und weil ich zu faul war, alle Ausgänge zuzumachen, beschloß Artemis, eine zweijährige Jungstute, an mir vorbeizuschlüpfen und sich auch mal den Rasen des Nachbarn anzusehen. Ich zuckte mit den Schultern und trieb die anderen auf die Heimatweide. Dann stiefelte ich mit Weidezaungerät in der Hand hinter Artemis hinterher, um sie wieder hinunterzuholen. Auf einmal vernahm ich ein besorgtes und aufgereges Quietschen. Bino hatte Artemis entdeckt und rannte wieder den ganzen Weg zurück, um sie zu holen. Sie hatte sich ja offensichtlich verirrt! Er kam in vollem Galopp hinter mir her, überholte mich und "rief" Artemis. Dann stellte er sich ihr in den Weg und trieb sie in Richtung Zauntor. Als die beiden an mir vorbeiliefen - ich war inzwischen stehengeblieben und schaute mir amüsiert das Schauspiel an - ging Bino voran und zeigte Artemis den Weg. Er blieb auch öfters stehen, damit sie nicht zurückblieb. Irgendwann schien es ihm zu bunt zu werden. Mit einer lauten Aufforderung galloppierte er los und sie hinterher. Ich schlenderte unbekümmert zum Tor, wo mich Bino selbstzufrieden erwartete. "Braver Junge", lobte ich ihn und es schien, als ob er mich daraufhin mit stolzgeschwellter Brust und zufrieden mit seiner Leistung angrinste, bevor er langsam und gemächlich auch in Richtung obere Weide ging - immer mit einem Seitenblick zu mir zurück, ob ich auch mitkam. Ich schloß das Tor und spazierte lächelnd hinterher ...