Mittwoch, 22. Dezember 2010

Wintersonnenwende

Jul / Wintersonnenwende / Weihnachten

(2010: 22.12., 00:38 Uhr in Dtl.)

Es ist der Beginn der kalten Jahreszeit. Die Wintersonnenwende kennzeichnet den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Von nun an werden die Tage wieder länger. Gefeiert wird die wiederkehrende Sonne und die Rückkehr von Licht und Wärme. Dieses Fest hat neben Ostern (Ostara) im christlichen Glauben mit die größte Bedeutung erlangt, nicht zuletzt aufgrund der ähnlichen Wiedergeburtsbedeutungen (siehe nächster Absatz) zwischen keltischem und germanischem Glauben und der verlegten Geburt des angeblichen christlichen Messias (Jesus Christus).
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als ein
er der "Niedrigen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganismus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Die meisten religiösen Feiertage in dieser Zeit sind irgendwie mit dem Wechsel der Länge von Tag und Nacht verbunden. Angesichts der Bedeutung von Jul als Erneuerungsfest und der Tatsache, daß es die längste Nacht des Jahres ist, wird in den meisten Religionen ein Opfer dargebracht. In vielen Kulturen auf der Welt ranken sich die gefeierten Themen an diesem Tag um Wiedergeburt.

Einbindung und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben

So wie viele heidnische Feste umgewandelt und der neuen Religion angepaßt wurden, ist auch dieses Fest im Mittelalter mit einem neuen Namen und neuen Traditionen ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich keltischen Europa voranzutreiben. Aufgrund der ansässigen "heidnischen" Traditionen und Überlieferungen (das Neujahrskind wird geboren) war es sehr einfach, die Feiern der Geburt von Jesus im Sommer auf dieses Datum zu verlegen, um so die Akzeptanz der neuen Religion zu erhöhen. -> siehe auch im nächsten Absatz unter Ursprung die Missionierung von Bonifacius und erstes Weihnachtsfest 336 u.Z.
Im Christentum nennt man Jul nun "Weihnachten". Es gibt jedoch immer noch genügend europäische Tradtionen, Völker und Sprachen - v.a. in Skandinavien -, die das Weihnachten tatsächlich noch offiziell als das "Jul"-Fest bezeichnen. Bei einigen wird es jedoch nicht am 21.12., sondern am 25.12. gefeiert. Im Gegenzug zu beispielsweise Mabon (Michaelsmesse) lehnen kirchliche Gruppen und auch viele Individuen die Festlichkeiten nicht ab, obwohl der Ursprung der Feier im "Heidentum" bekannt ist. Die Anpassung des Geburtsdatums von Jesus Christus scheint eine völlig legitime Begründung dafür zu sein. Von vielen wird der Ursprung der Verbindung zu heidnischen Wintertraditionen jedoch ignoriert oder verleumdet.
Heiligabend am 24.12. hat seinen Ursprung in der Tatsache, daß wie bei den Juden auch bei den Kelten der Tag nicht mit Sonnenaufgang (oder Mitternacht) beginnt, sondern bei Sonnenuntergang des Vortages. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht beginnt auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit.

Ursprung

Zunächst galt der 6. Januar, Epiphanias, als der Weihnachtstermin. Auch hat man in den Anfängen des Christentums verschiedene andere Tage wie den 20. April, den 20. Mai oder den 18. November als den Tag der Geburt des Herrn gefeiert. In Anlehnung an die Feier des spätrömischen Sol Invictus bzw. Mithras am 25. Dezember hat die Kirche (zunächst in Rom) eine Ersetzung des römischen Sonnengottes durch Christus als dem "Licht der Welt" vollzogen. Die erste Kalendernotiz, die die Geburt Jesu auf den 25. Dezember festlegt, findet sich beim Kopisten Furius Dionysius Filocalus aus dem Jahre 354 u.Z. Demnach hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 u.Z. in Rom gefeiert. Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht. Mit einer Weihnachtspredigt des Johannes Chrysostomos am 25. Dezember 386 u.Z. beginnt dann die schriftliche Überlieferung des Datums als christliches Weihnachtsfest. Die etwas obskure offizielle Begründung für das Datum war, dass die Empfängnis exakt am Jahresanfang stattgefunden haben soll, damals also am 25. März. Addiert man 9 Monate, ergibt sich der 25. Dezember. Die Festlegung auf den Heiligabend geschah erst, seit unter Bonifatius das heidnische Germanien missioniert wurde. Weil der 24. Dezember der erste Tag ist, der wieder länger wird, feierten die Germanen das Fest der Sonnenwende (Solstitium). Bonifatius wollte diesen Umstand nutzen und genau an diesem Termin die Geburt Jesu feiern.
Diejenigen orthodoxen Kirchen (hauptsächlich in Osteuropa und Sibirien), die liturgisch am julianischen Kalender festhalten (Altkalendarier), feiern Weihnachten derzeit an unserem 7. Januar (dem 25. Dezember des julianischen Kalenders) und Epiphanias an unserem 19. Januar (dem julianischen 6. Januar). Die armenisch-orthodoxe Kirche feiert Epiphanias am 18. Januar. Die übrigen orthodoxen Kirchen, die Neukalendarier, die sich liturgisch am gregorianischen bzw. weltlichen Kalender orientieren, feiern Weihnachten auch an unserem 25. Dezember.
Nichtchristen und das Weihnachtsfest: Die weihnachtlichen Bräuche werden auch von Angehörigen nichtchristlicher Religionen oder Atheisten begangen und sind auch in weitgehend unkirchlichen Regionen und Ländern Europas und darüber hinaus verbreitet. Weihnachten wird also oft primär als Folklore (und kommerziellen Feiertag) und nicht mehr als christliches Fest gefeiert.

Traditionen:

Andere Namen Winterbeginn, Sonnenrückkehr, Fionn's Tag, Winterritus, Alban Arthuan
Farben grün, weiß, gold, silber
Götter neugeborene Götter, dreifache Göttinen, jungfräuliche Göttinen, Lucinda, Freia, Attis, Dionysus, Woden, Kris Kringle (paganistischer Yule-Gott)
Incense Lorbeeren, Zeder, Tanne, Rosmarin
Steine Cat's Eye
Speisen gebratener Truthahn, Nüsse, Obstkuchen, Eierpunsch (Eggnog), Glühwein, Caraway Rolls
Blumen/Kräuter Arborvitae, Esche, Maronen, Lorbeeren, Distel, Zeder, Kamille, Immergrün, Weihrauch, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Moos, Eiche, Tanne, Rosemarin, Salbei
Symbole Immergrüner Kranz , Julklotz (Holzklotz), Stechpalme, Spinnräder
Keywords Zeit der Göttin der Kalten Dunkelheit und der Geburt des heiligen Kindes, der Wiedergeborene Sonnengott, Zeit von Wiedergeburt und Das Drehen der Erdzeiten

Weihnachtsmann und Geschenke:

Inzwischen dürfte allgemein bekannt sein, daß die rote Farbe des heutigen Weihnachtsmannes in westlichen Kulturen einem spektakulären Werbefeldzug von Coca-Cola in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zu verdanken ist. Ursprünglich war die Mantelfarbe blau oder weiß (am Anfang zeigten auch die Coca-Cola-Werbungen einen blaugekleideten alten Mann). In Rußland beispielsweise hat "Väterchen Frost" (Djed Moros) immer noch seine Originalfarben.

Rußland: Väterchen Frost ("Djed Moroz" mit blauem oder weißem Mantel) mit Szeschka (Snegurotschka - "Schneeflocke") in einer geschenkbeladenen Troika (Pferdeschlitten, Dreiergespann) am 31.12., bei orthodoxen Familien kommen die Geschenke erst am 6.1.
Deutschland: der Weihnachtsmann (roter, nur vereinzelt blauer Mantel) am Nachmittag bzw. Abend, 24.12. (Heiligabend)
Großbritannien, USA: Father Christmas (Weihnachtsvater, roter Mantel) kommt in der Nacht vom 24. zum 25.12. durch den Kamin und hinterläßt Geschenke in aufgehängten Socken; Hier wird die deutsche Abstammung der britischen Königin deutlich: sie öffnet ihre Geschenke nämlich am Heiligabend und nicht wie "ihr" Volk am darauffolgenden Morgen.
Spanien, Mexiko: Nikolaus am 6.12.
Schweden: Der Julbock (Thors Ziegenbock) war Gabenbringer in der Vergangenheit. Heute beschert Jultompte die schwedischen Kinder..
Island: Gledilig Jol: Im 17. Jahrhundert sorgte (die Hexe) Gryla, ihr Mann Leppaludi und deren 13 Söhne (Kobolde) für Angst und Schrecken. Sie verschleppten unartige Kinder in die Berge. Mit den Jahren wurde diese Familie erzogen. Heute macht sich der erste "Jólasweinar" dreizehn Tage vor Weihnachten auf, um die isländischen Kindern zu beschenken. Der zweite Sohn schließt sich 12 Tage vor dem Fest an - der dritte 11 Tage usw. Wenn die Kobolde ihre Pflicht erfüllt haben, sorgt Gryla für die Rückkehr ihrer Kinder..
Norwegen Julenissen wirkt optisch als lustige Gestalt. Er ist eine Mischung aus den norwegischen Nissen (Gnom) und dem türkischen St. Nikolaus. Etwas spöttisch könnte man ihn als "Zwergbischof" bezeichnen.
Niederlande: Sint Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Sinterklaas reitet auf seinem Schimmel von Dach zu Dach und wirft Naschereien und kleine Gaben durch die Kamine. Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen für das Pferd bedanken sich die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas.
Frankreich: Père Noël in Frankreich wird von Père Fouttard begleitet und füllt in der Nacht zum 25. Dezember die blankgeputzten Schuhe der Kinder. Im Elsaß wird St. Nikolaus von Hans Trapp begleitet.

Festlichkeiten in verschiedenen Kulturen:

Es gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden sollen. Im Internet lassen sich jedoch jede Menge zusätzlicher Informationen finden.

Finnland: Im angeblichen Wohnsitz des Weihnachtsmannes feiern über 95% der Finnen den Heiligabend in der Sauna.
Rußland: In Ländern mit orthodoxem Glauben, gilt noch der julianische Kalender. Der 25. Dezember bedeutet für strenggläubige Menschen das Ende der Fastenzeit. Es ist ein normaler Arbeitstag. Der 31. Dezember ist der wichtigste Festtag. Bunte Lichterketten erhellen die Straßen. Auf großen Plätzen werden die Tannenbäume geschmückt. Wenn sich der Feierabend nähert, beginnt man im Kollegenkreis mit kleinen Betriebsfeiern. Im Anschluß fährt man nach Hause oder zu seiner Datscha (russ. Holzhaus). Hartgesottene feiern im Freien. Hier schmücken sie den Christbaum, genießen die Natur und zelten im Schnee.
Väterchen Frost bringt den Kindern die Geschenke. Er wird von einem Mädchen (der Schneeflocke) und in einigen Gegenden auch von einem Jungen (Neujahr) begleitet. Wie in Deutschland, verdienen sich die Kinder durch Gedichte, Geschichten und Lieder die Gaben.
Im Winter freut man sich auf die phantasievollen Märchen aus alter Zeit. Bis 1990 wurde zum Frühstück im DDR-Fernsehen zwischen Weihnachten und Neujahr jeden Tag ein anderes Schneemärchen ausgestrahlt. Auf Videokassette oder DVD kann man sich jetzt die russischen Filme vom Väterchen Frost oder der schönen Warwara kaufen. Die tägliche Märchenstunde im Fernsehen fiel der Wende zum Opfer. Mit Märchen aus aller Welt jetzt alle Bundesbürger zu erfreuen, wäre die sinnvollere Umkehr gewesen. Der aufgehende Morgenstern am 7. Januar läutet das eigentliche Weihnachtsfest ein. Diesen Feiertag gestaltet man besinnlich im Kreise der Familie. Vier Tage später, am 11. Januar beginnt das Neue Jahr. Als Filmtitel würde man hier "Neujahr II" sagen. Mit diesem Tag endet die russische Weihnachtszeit und die Tannenbäume erhalten ihr natürliches grünes Kleid zurück..

Niederlande: Sint Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Mit dem Schiff fährt Sinterklaas, begleitet von seinen Helfern, den Zwarten Pieten (Schwarze Peter), von Spanien zur holländischen Küste. Das Schiff ist beladen mit vielen Geschenken für die lieben niederländischen Kinder. Auch für die Mädchen und Jungen, denen Achtung vor den Mitmenschen fehlte, haben die Zwarten Pieten etwas dabei: "De Roe" (die Rute) fühlt sich wohl in jedem Land gleich an; zum Glück wird dieses edle Gehölz sehr selten überreicht. Tausende stehen diese Woche am Pier und begrüßen Sinterklaas, der auf seinem Schimmel holländischen Boden betritt. Dieses gesellschaftliche Ereignis wird live vom niederländischen Fernsehen übertragen. Überall finden Umzüge und Feierlichkeiten zu Ehren von Sinterklaas statt. Stimmungsvolle Lieder untermalen die Festlichkeit (besonders wenn die Zwarte Pieten Band aufspielt). Die Fröhlichkeit der Niederländer wird die gesamte Weihnachtszeit prägen. Harte Arbeit erwartet Sinterklaas und seine Helfer in den nächsten Wochen. Sinterklaas reitet auf seinem Schimmel von Dach zu Dach und wirft Naschereien und kleine Gaben durch die Kamine. Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen für das Pferd bedanken sich die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas. Am Abend des 5. Dezember (Pakjesavond) folgt die "Stunde der Wahrheit". Banket - Letters (Buchstaben aus Marzipan) weisen jedem seinen Platz an der Festtafel zu. Die eigentlichen Geschenke wechseln in dieser Nacht ihre Besitzer. Jede Zuwendung ist mit einem sehr persönlichen Gedicht verbunden. Über die spöttischen Verse darf man sich selbstverständlich nicht ärgern; man hat sich zu bedanken. Gelegentlich werden die Gaben, die mit Liebe und Humor verpackt werden, auch in der Wohnung versteckt. Bischofswein (Glühwein) verstärkt den ausgelassen Sinterklaas - Abend..
Dänemark: Tanz um den Weihnachtsbaum: Zum Lillejulaften (kleiner Weihnachtsabend) trifft man sich am Nachmittag des 23. Dezember mit Familie und Freunden. Bei einer gemütlichen Tasse Tee werden die Braunen Kuchen und die Äpfelküchlein probiert. Tanz um den WeihnachtsbaumBesonderes Glück im kommenden Jahr (und ein Extrageschenk) ist demjenigen beschieden, der am Heiligen Abend in seinem Reisbrei (Ris a la mande) die versteckte Mandel findet. Gegessen wird der Brei in speziellen Tellern und mit Silberlöffeln. Der erste Weihnachtslöffel wurde 1898 zum 80. Geburtstag von König Christian IX. hergestellt. Aus diesem wunderbaren Weihnachtsgeschenk entwickelte sich der Brauch, jedes Jahr einen Löffel zu verschenken. Nachdem man sich mit Speis und Trank gelabt hat, werden Weihnachtslieder gesungen. Man wünscht sich "Glädelig Jul" und tanzt um den Weihnachtsbaum bevor die Geheimnisse der Weihnachtspäckchen gelüftet werden. Am ersten und zweiten Feiertag besucht man Freunde und Verwandte, um beim Mittag- oder Abendessen die weihnachtliche Stimmung zu genießen.
Griechenland: In Griechenland ist Epiphania (der 6. Januar) der eigentliche Höhepunkt der Weihnachtszeit. Bis zu diesem Tag prägen die griechischen Kinder die Weihnachtsstimmung. Kinder singenAm Morgen des 24. Dezember hört man in den Straßen die Klänge von Triangeln, Glocken und Trommeln. Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen die Kalanda. Diese Lobgesänge, gelten als Segen für das Haus. Deshalb werden die Kinder, die das Glück überbringen, auch belohnt. Wer als erster das Haus betritt verläßt es mit den meisten Gaben. Durch die griechischen Schornsteine steigt der Duft des Christopsomo (Weihnachtsbrot). Das Brot wird mit einem "A" (steht für den Pflug) und einem "B" (steht für das Joch der Ochsen, die den Pflug ziehen) verziert. Diese Symbole begegnen uns auch bei anderen Gebäcksorten. Von den Christokouloura, die in Form des Pfluges oder des Jochs gebacken werden, wird mindestens ein Stück vor die Ikonen des Hauses gelegt. KoboldeIn den kommenden zwölf Nächten treiben die Kalikanzari (Kobolde) ihr Unwesen. Als Schutz vor diesen lästigen Dämonen, werden Weihnachtsfeuer entfacht. Die Feuer haben noch eine weitere Bedeutung. Das beste und größte Holzscheit, das man während des Jahres findet, wird als Christoxylo (Weihnachtsscheit) aufbewahrt. Es wird in der Heiligen Nacht eingesetzt, um das Christuskind zu wärmen. Meist darf ein Glückskind (ein Kind dessen Eltern noch leben) das Scheit in das Feuer werfen. Der Wunsch, den dieses Kind hierbei ausspricht, soll in Erfüllung gehen. Silvester Die Kalanda ertönen erneut am Tag des Heiligen Bassilios (1. Januar). Mit einer Rute ausgestattet tippen die Kinder dem Hausherren und seiner Frau auf den Rücken. Auch diesmal werden die Glücksbringer mit Kuchen, Nüssen oder Geldstücken belohnt. Eine bedeutende Tradition ist die Wahl der Person, die im neuen Jahr als erste das Haus betritt. In manchen Gegenden Griechenlands glaubt man, der Hausherr, sein ältester Sohn oder ein "glückliches Kind" (ein Kind dessen Eltern noch leben) sollten als erste das Haus betreten. Im orthodoxen Kirchenjahr wird der 6. Januar, der Tag an dem Jesus von Johannes dem Täufer getauft worden sein soll, besonders gewürdigt. Wasser wird gesegnet, damit die bösen Geister die Erde verlassen. Und das tun die Kalikanzari auch. Nach dem Gottesdienst segnet der Priester jedes Haus des Ortes und besprengt alle Räume mit einem in Weihwasser getauchten Basilikumzweig.
Norwegen:

Wer in der Weihnachtsnacht nicht "leer ausgehen" will, sollte es sich mit dem "Julenissen", dem norwegischen Weihnachtsmann, nicht verderben. Die Kinder stellen ihm deshalb eine Schüssel mit Grütze ans Fenster. Der Weihnachtsmann ist ein Tierfreund. In Norwegen erhalten die Hoftiere zu Weihnachten Extraportionen. Für die Vögel stellt man eine Garbe Hafer auf. Sind unsere "vierbeinigen Mitbürger" gut versorgt können die Feierlichkeiten beginnen. Minutenlang ertönen Glockenklänge über das Land. Die hellen Töne verkünden den Weihnachtsfrieden. Jeder versucht jetzt pünktlich zum gemeinsamen Festessen zu kommen.Julol Beim Julebord feiert die Familie mit einem reichhaltigen Mahl. Bis zu 60 verschiedene Speisen werden serviert. Meist versüßen sieben verschiedene Kekssorten die Tafel. Die magische Zahl "7" hängt auch hier im engen Zusammenhang mit den Nissen (Kobolde). Getrunken wird Juløl, ein dunkles Weihnachtsbier. Der Jule - Aquavit rundet den Geschmack ab. Nach Speis und Trank stellt sich die Familie im Kreis um den Weihnachtsbaum und singt Weihnachtslieder. Die Gedanken der Kinder sind bei den letzten Strophen schon unter dem Tannenbaum angekommen, wo die Geschenke von Julenissen auf ihren Empfänger warten. Bis zum 6. Januar wird das Weihnachtsfest (Jul) intensiv gefeiert. .
Indien: Etwa 7% der Bevölkerung sind christlich. Als Weihnachtsbaum dienen Mangobäume oder ähnliches. In Goa werden die Palmen zu Weihnachten und Sylvester mit Lichterketten verziert. In Südindien Öllampen ums Haus und aufs Dach - ähnlich dem hinduistischen Lichterfest Diwali. In manchen Teilen Indiens wird am Weihnachtsmorgen dem "Haushaltsoberhaupt" eine Zitrone als Symbol der "Verehrung" mit Glücks- und Erfolgswünschen überreicht. Eine Art Mitternachtsmesse, die manchmal 2 oder 3 Stunden dauert und bei der viel gesungen wird, feiert man in der Kirche.

Quellen:
www.religioustolerance.org
www.engelchen.de

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