Freitag, 22. Juli 2011

Heiterkeit nach dem Regen

Die ganze Nacht und den ganzen Tag hat es geregnet. Dem Graswachstum ist das nur zuträglich, aber der Stimmung der Tiere eher nicht. Gegen drei lies es aber nach und als ich zur "Jungsweide" ging (nur männliche Tiere) kam ich gerade rechtzeitig, um das spielerische Gerangel unter den Tieren mitzuerleben. Lamas und Alpakas rannten und hüpften die Weide hoch und 'runter. Sie fingen mit dem Hüpfen an und beschleunigten in einen fixen Sprint mitten auf der Strecke. Mit ein paar Sprüngen kurz vor mir kamen sie dann wieder in eine langsamere Gangart. Dann rauften sie miteinander. Das Alpaka Sultan zeigte dabei rechten Enthusiasmus (der einzige Hengst im Gehege außer den einjährigen Lamafohlen). Ihm hing allerdings schon die Zunge heraus - nicht wegen Spucken, sondern weil er wohl doch nicht so fit ist, wie er selbst glaubte. Baldur hatte ein wenig weiße Wolle im Maul, die eindeutig von seinem älteren Bruder Bino stammte. Und Bino führte die Hüpferei an, bevor er sich umdrehte und den Chef markierte.
Als ich dann ein weiteres Weidenstück für die Beweidung öffnete, rannten zwar alle hinüber, aber die drei Alpakas waren mit dem Spielen offensichtlich noch nicht fertig. Die erwachsenen Lamawallache fingen an zu grasen, wurden allerdings von dem grauen Alpaka gestört, der sich waghalsig auf die doppelt so großen Tiere stürzte. Die hatten offensichtlich keine Lust mehr und nahmen ihn auch nicht für voll. Er blieb kurz irritiert stehen und rannte dann zu den anderen Alpakas, wo er sich mutig zwischen die beiden raufenden Halbbrüder stürzte und Sultan dann hinter sich herzog. Ich hatte das Gefühl, als mache es ihm Spaß, den Hengst außer Atem zu bringen. Er sah auf jeden Fall sehr zufrieden und aufmüpfig aus, während Sultan hinter ihm rannte. Und anscheinend findet er den dunklen Baldur ganz toll, weil er immer wieder versuchte, das Lama zum Spielen aufzufordern.
Stand im T-Shirt trotz der Kälte auf der Weide und habe ob der Kapriolen der kleinen Kamele herzlich gelacht.

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