Freitag, 1. Januar 2016

Neujahrsschreiben

Ich wünsche ein wunderschönes und erfolgreiches Neues Jahr. Auf dass Eure eigenen Wünsche in Erfüllung gehen mögen und dieses Jahr Euch glückliche Momente bringt.
Happy New Year 2016

Letzte Nacht habe ich die meisten Feuerwerke wie immer von der Lamaweide aus bewundert. Bin allerdings der Ansicht, dass sich die Rezession zeigt: in den letzten Jahren ist die Quantität der Sylvesterraketen deutlich zurückgegangen. Aber dafür waren dieses Jahr ein paar schöne Sachen dabei. Ich hatte meine älteste Tochter aufgeweckt (sie ist 4) und sie mitgeschleppt. Sie war ganz aufgeregt und freute sich über jede schöne Rakete. Und weil ich sowieso schon auf der Weide war, bekam ein Fohlen auch gleich noch seine Milchflasche. Damit stellte ich sicher, dass ich ein klein wenig später am Morgen auf die Weide gehen konnte.

Auch wie jedes Jahr war es natürlich dann tagsüber komplett vernebelt. Dieses Mal durch die Witterung und den natürlichen Nebeln von den Wasserwegen sogar soweit, dass ich nicht einmal die Grenzen der Weide sehen konnte, als ich im Unterstand ausmistete und Heu, Wasser und Mineralfutter wechselte und auffüllte. Es war, als ob es nur die Lamas und mich allein geben würde - wir waren komplett abgeschottet. 
Naja, nicht ganz. Das Mobiltelefon klingelte und kurz danach kam spontan eine gute Freundin vorbei. Ich beendete die Arbeit und wir setzen uns auf einen Heuballen, unterhielten uns, aßen Schokolade und ließen die Beine baumeln. Es war sehr entspannend. Die Themen waren recht intellektuell und die gute Gesellschaft und das Mümmeln der Lamas sorgten für eine einzigartige Atmosphäre. Nach einer Stunde wurde uns jedoch wirklich kalt - es war eine klamme Kälte, die heimtückisch in die Sachen kriecht. Ich hatte nur Arbeitskleidung an, die nicht für lange Pausen geeignet war. Und auch meine Freundin war mit dem Fahrrad hergekommen. 
Es war interessant, die Tiere zu beobachten. Manu und Sultan stritten sich und ich hatte Muße, Enya länger zu beobachten. Die 1.5 Jahre alte Stute fängt langsam an, sich durchzusetzen und sich ihren Rang in der Herde zu erobern. Sie hatte ihren Freßplatz heute erfolgreich gegen ranghöhere Tiere verteidigt (hauptsächlich, indem sie sich weigerte aufzustehen).
Später am Abend in der Dunkelheit hatte die Sichtweite bis auf ca. 5 m abgenommen. Selbst mit meiner Stirnlampe konnte ich nicht weiter sehen. Das Tropfen der Kondensation von den Bäumen, der Nebel und das zeitweilige Rascheln verursachten außerhalb der Weide eine schaurig-fantastische surreal-schöne Atmosphäre. Ich gebe zu, dass ich mich beeilte, wieder ins Warme zu kommen.
Das Jahr hat wirklich schön begonnen. Ich hoffe, es geht auch so weiter.
Kappelberg bei Fellbach von Reiner Ugele

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