Montag, 12. August 2013

Vliesaufbewahrung

Ich wurde kürzlich mal wieder gefragt, wie ich die geschorenen Vliese bis zum Zeitpunkt der Verarbeitung aufbewahre. Es gibt verschiedene Varianten und jeder hat mit der Zeit seine Lieblingsmethode entwickelt. Natürlich ist es am allerbesten, die Vliese sofort nach der Schur zu verarbeiten: sortieren, säubern, vorbeiten für den angedachten Zweck: Filzen, Kardieren, Wegschicken in eine Wollmühle. Problem dabei: so gut wie keiner, den ich kenne und der mehr als 20 Tiere hat, schafft dies auch sofort. Oft vergehen Wochen oder sogar Monate. Und manchmal hebt man auch das eine oder andere Vlies für Spinner und Filzer auf, die erst im Herbst ihre Vorräte für den Winter aufstocken möchten.
Normalerweise packe ich die gerade fertig geschorenen Vlies immer in Tüten und werfe diese auf einen großen Haufen oder in große Kisten. Allerdings ist dies extrem platzeinnehmend und kürzlich hatte ich angefangen, das Lager um- und aufzuräumen. Also nach der längerfristigen platzsparenden Methode gegriffen, die als zusätzlichen Bonus auch die Fasern vor Parasitenbefall (Motten) sicher schützt. Habe ich zwar nicht im Lager, aber sicher ist sicher.
Dafür werden bei mir alle Vliese einzeln mit einem beschrifteten Zettel in große Wäschenetze gepackt und diese dann in große Vakuumbeutel gestopft. In 70x100 cm passen etwa 5-7 Vliese. Diese kann man ruhig quetschen, bevor man dann mit dem Staubsauger die Luft herauszieht. Es ist erstaunlich, wie schmal die Beutel dann werden und wieviel Platz man auf einmal hat. Ein etwa fraugroßer Haufen findet auf einmal in 6 dünnen Beuteln Platz - die aber natürlich immer noch das gleiche Gewicht haben. Und nun kann man diese schön übereinander in einem Regal stapeln und hat auf einemal jede Menge Platz.
Ich persönlich verbrauche pro Tier 2 Wäschebeutel: einen für die 1. und einen für die 2. Qualität. Falls ich irgendwo noch 3. Qualität habe, kommt das dann alles recht unsortiert in einen Sack.
Falls jemand Angst hat, daß die Vliese verfilzen: nein, passiert nicht. Aber man sollte ihnen ruhig dann mind. einen halben oder ganzen Tag nach dem Öffnen geben, damit sie wieder fluffig werden und sich voll entfalten können. Aufschütteln ist dann auch nicht schlecht.
Vielleicht noch ein Hinweis. Die Vakuumbeutel sind zwar durchsichtig, aber es ist trotzdem sinnvoll, sie zu beschriften und irgendwo auf einem wiederfindbaren Zettel zu notieren, welches Vlies in welchem Beutel steckt. Ich habe meist die besten Qualitäten zusammen, damit ich dann dort zuerst anfangen kann zu sortieren (z.B. Rohfaserverkauf, Filzfaser, Kardieren, Handspinnen, Wollmühle, ....).
Und woher man die Vakuumbeutel und Wäschenetze in den größeren Mengen günstig bezieht? ebay läßt grüßen ... Ich empfehle, mind. 3 oder 5 kg Wäschenetze zu nehmen und dann mind. 60x80 cm bzw. größer als Vakuumbeutel. Es gibt Verkäufer, die das sehr günstig anbieten: 3 Wäschenetze für 2 € ..........

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