Sonntag, 31. Oktober 2010

All Hallows Eve

Halloween und Samhain

Neujahrsbeginn
Totenfest / Allerheiligen

Abend des 31.Oktober und 1.November

Es ist genau Herbstmitte.
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als einer der "Hohen Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganis
mus als Kreis und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der Welt als Beginn und einem Ende (Christentum: Apokalypse und Jüngstes Gericht) in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern. Halloween hat seinen Namen von der alten keltischen Bezeichnung "All Hallows Eve". So wie im Jüdischen beginnt der Tag bei den Kelten nicht mit dem Sonnenaufgang (oder Mitternacht), sondern bei Sonnenuntergang des Vortages. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht, beginnt auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit. Hauptsächlich hängt dies auch mit der landwirtschaftlichen Nutzzeit zusammen: die Landwirtschaft war vorbei, also das Jahr ebenfalls - ein neues Jahr begann. Dieses Fest kennzeichnet den Neujahrsbeginn der Kelten.

Einbindung und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben

So wie z.B. das heidnische Fest zur Wintersonnenwende ("Jul") zum christlichen Weihnachten "umfunktioniert" wurde, ist dieses Fest im Mittelalter (von Papst Gregor III. im 9. Jh.) mit einem neuen Namen und neuen Traditionen ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals immer noch hauptsächlich keltischen Europa voranzutreiben. Daher wurden im Zuge der Christianisierung Mitteleuropas alte "heidnische" Bräuche übernommen und mit christlichen Inhalten besetzt. Bei diesem Fest speziell hat die katholische Kirche versucht, die heidnischen Bräuche abzuschaffen. Gerade bei diesem Fest ist es jedoch kaum gelungen. Die Toten werden noch immer mit heidnischen Bräuchen geehrt. Im Christentum nennt man Samhain und All Hallows Eve nun "Allerheiligen". Der Abend vor Allerheiligen wird im Englischen als All hallows eve bezeichnet, das sich später zu Halloween entwickelte.

"... Viele Menschen regen sich auf, weil "Samhain" auf dem Weg über die britischen Inseln und Amerika nun als "Halloween" in seine alte Heimat zurückkehrt. Hier wird Traditionspflege unehrlich, denn Halloween ist älter und auch europäischer als jeglicher christliche Brauch! ..." [www.brosig.at/Traditionen.htm, 25.10.2005]

Andere Namen

Allerheiligen, All Hallow's Eve, All Saint's Eve, Totesfest, Festival der Toten, Nacht der Vorfahren, Hallowmas, Samana, Samhuinn, Samonios

Ursprung

Das Fest wurde früher in der Nacht des 11. Neumondes eines Jahres gefeiert, ist inzwischen aber auf das heutige Datum festgelegt worden. Der Name Samhain leitet sich vermutlich vom keltischen Ausdruck "sam-fuin" oder "samhraidhreadh" ("Sommers Ende") ab. Laut McBain's Etymological Dictionary of the Gaelic Language bedeutet "samhuinn" (so die schottisch-gaelische Schreibweise) "Hallow-tide" (holiday), gemeint ist das schon erwähnte "summer's end". Das Fest war früher keine ausgelassene Feier, denn mit November begann das landwirtschaftlich nicht nutzbare Halbjahr. Der Kürbis als robustes Gemüse stand zu diesem Zeitpunkt auf dem Speiseplan.
Man glaubt, in dieser Nacht seien sich die vier Welten besonders nahe und könnten leicht erreicht werden (auch an Beltane). Die Grenzen zwischen den Welten der Lebenden und Toten sind hauchdünn. Dadurch ist der Aberglaube im Volk vor den Geistern der Toten gewachsen. Es heißt, sie können nun die Barriere überwinden und zu den Lebenden kommen. Um sich zu verstecken und sich unkenntlich zu machen, verkleiden sich die Menschen nun mit Masken und Kostümen, damit sie von den Toten nicht wiedererkannt werden. Wenn man sich jedoch mit seinen verstorbenen Verwandten treffen möchte, sollte man ebenfalls bedenken, daß dies ein guter Zeitpunkt ist, die Geister willkommen zu heißen und sie einzuladen, mit ihren Verwandten zu feiern. Um ihnen den Weg zu leiten, stellte man Lichter in den Fenstern auf, welche heute zu leuchtenden Kürbisfratzen mutiert sind. Die Toten werden dadurch zusätzlich "besänftigt", indem man sie speist. (Der Totenkult in Südamerika ist ein besonderes Überbleibsel dieser Tradition). Am ersten November versammeln sich die Gläubige
n auf den Friedhöfen und halten am Grabe ihrer Familienmitglieder ein großes Essen ab. Ich hatte so etwas mal in meiner Zeit in Ecuador miterlebt. Ein Familientreffen auf dem Friedhof, bei dem es auch recht fröhlich zugehen kann. Dies ist keine Zeit der Angst (wie es jetzt in US-Amerika gefeiert wird), sondern eine Zeit, tiefer zu verstehen, daß Leben und Tod Teile eines Ganzen sind.
Ursprung von Halloween in Nordamerika: In Irland gab es aufgrund der schweren Verluste bei der Kartoffelernte in der Zeit von 1845 bis 1847 eine große Hungersnot. Für das ohnehin nicht wirtschaftlich reiche Land, war nun die Lage nahezu aussichtslos. So wanderten alleine in den Jahren 1841-1850 über 1.500.000 Menschen aus Irland, aber auch Schottland und England nach Amerika aus. Um 1870 begann dann von dort aus der Siegeszug des Halloween. Die irischen Einwanderer hatten ihre keltischen Traditionen stets mit denen des Christentums zu vereinen gewusst, so dass sie bis heute erhalten geblieben sind. Natürlich betonte man in der damaligen viktorianischen Zeit mehr die Gesellschaftsspiele als den Kontakt zu den Toten! Um das Jahr 1910 jedoch sollte sich das ändern. Damals entdeckte die amerikanische Wirtschaft die Möglichkeiten hinter diesem Fest und begann es als eine Art Fasching für die Kleinen regelrecht auszuschlachten. Vorbei waren damit die höflichen, viktorianischen Gesellschaftsspiele der Erwachsenen. Mit dem ab Anfang des 21. Jahrhunderts vermehrt aufkeimendem Heidentum in Europa und den USA verstärkte sich jedoch bald schon das Interesse an den wahren Ursprüngen dieses Festes: Halloween wurde als Samhain wiederbelebt. [http://weltbaum.tarot-info.de/article35.html]

Festlichkeiten in verschiedenen Kulturen

Es gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden sollen. Im Internet lassen sich jdeoch jede Menge zusätzlicher Informationen finden.

praktizierender Paganismus: sämtliche zugehörigen Wicca-Rituale je nach eigenem Verständnis, Ansicht, Anschauung oder Coven; eine der besten Zeiten im Jahr für Orakel (Tarot, usw.) allgemein
Nordamerika (USA, Canada): Halloween wird mit ausgelassenen Verkleidungsfeiern begangen. Die Kinder gehen kostümiert von Haus zu Haus und erbetteln Süßigkeiten - ähnlich wie beim deutschen Fasching. In Amerika kennt man Fasching jedoch wie in unseren Breitengraden nicht. Die Feierlichkeiten zu Halloween (gruselige Atmosphäre, Betteln, usw.) stammen fast alle aus dem nordamerikanischen Raum. (Die fernöstliche Wirtschaft, Hauptlieferant von Massenware - und auch jeder Menge Kitsch - für den US-amerikanischen Markt, hat für eine wahre Flut an Material für die Halloween-Partys gesorgt und damit sogar Weihnachten übertroffen.)
im fast gesamten süd- und mittelamerikanischem Raum: u.a. Speisung der Toten: die Süßigkeiten in Form von z.B. Schädeln sind weltweit schon sehr bekannt

Symbole

Farben orange, schwarz
Götter Sterbende Götter, Götter des Alters, Opfergötter, Todesgötter, Götter anderer Welten, Hekate, Morrigan, Osiris, Cernunnos
Incense Apfel, Minze, Muskat, Salbei
Steine Schwarze, Onyx, Obsidian, schwarze Steine: Jet
Speisen Apfel, Kürbiskuchen, Haselnüsse, Kuchen für die Toten, Mais, Preiselbeerküchlein, Kuchen, Ale, Apfelwein (Cider/Cidre), Kräutertees
Blumen/Kräuter Ahorn, Apfel,Arborvitae, Ginster , Mais, Tollkirsche, Erdrauch , Farne, Flachs, Hazelnuss, Heidekraut, Mandrake, Eiche, Patchouli, Kürbis, Salbei, Stroh, Rüben, Wermut
Symbole Kessel, Jack-o-Lantern, Masken, Signalfeuer, Reisigbesen, Schwarze Katzen
engl. Keywords Time of the Thin Veil, Communion with the Dead, The Ruling Time of the Crone Aspect, of the Goddess, First Celebration of Winter, Celtic New Year, Time for Both Beginnings and Endings

H A P P Y H A L L O W E E N

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