Zwischen zwei Terminen lief ich auf die Lamaweide und kam gerade noch rechtzeitig, um das frischgeborene Fohlen bei seinem ersten wackligen Trinkversuch zu beobachten. Emily sah mich gelassen an: "Ist etwas? Was guckst Du denn so?" Sie stellte sich mütterlich, sehr ruhig und geduldig hin, schob ihr Bein ein wenig nach hinten, damit ihr kleiner Sohn auch wirklich das Gratisbuffett fand und ließ ihr Fohlen danach von den anderen beschnuppern. Ich gab ihr ob ihrer Mühe ein paar Leckerli und hetzte zum nächsten Termin. Wieder zurück entsorgte ich noch die Nachgeburt, packte der Mutter eine extra Portion Heu auf die andere Weide, die sie dankbar entgegennahm. Beiden geht es gut und ich muß jetzt nur noch einen passenden Namen für den Kleinen finden. Er sieht witzig aus, schön zweifarbig, hat ein ziemlich kurzes Gesicht im Vergleich zu meinen anderen Tieren und auch nicht unbedingt wenig Wolle. Letzteres überrascht mich ein wenig. Der Vater, Eddi, ist ein weißer mittel-bewollter Hengst, aber Emily hat eher etwas Guanako bei sich in der Linie. Normalerweise sind solche Tiere eher leicht bewollt, haben sehr feine Wolle, sind extrem robust und sowohl gesundheitlich problemlos als auch sehr willige Trekkingtiere, wenn man sie entsprechend trainiert hat.
Der Kleine ist jedenfalls süß und wir hoffen, daß es nicht ganz so kalt wird. Die Mutter hat sich genau den ersten Sonnentag nach vielen Regentagen ausgesucht. Braves Mädchen! Jetzt fehlt nur noch Pacari für dieses Jahr. Auch bei ihr ist der Vater ihres Ungeborenen derselbe Eddi.
Auf den Fotos: rechts weniger als eine Stunde alt, links: ca. 6 Stunden alt.
Auf den Fotos: rechts weniger als eine Stunde alt, links: ca. 6 Stunden alt.
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