Dienstag, 5. Januar 2010

Heulieferung

Die letzten Tage waren angefüllt. Wir haben 4.2 Tonnen Heu geliefert bekommen. Das dürfte jetzt bis ca. Mai reichen. Und da der Traktor nicht durch unsere enge Toreinfahrt kam, haben wir uns ein kleineres Gerät ausleihen müssen und ich bin damit hin- und hergefahren. "Leben auf dem Bauernhof" - früher haben die meisten kleinen Jungs immer davon geträumt, mal Traktor fahren zu können. Zumindest die in der Stadt. Ich selbst hatte eigentlich nicht wirklich Amibitionen dazu - es kam mir einfach nicht in den Sinn - aber dies läßt sich bei den Mengen Heu nicht vermeiden. Ist auch viel einfacher, als ich es mir so gedacht hatte. Mir schwebte da ein älterer DDR-Traktor mit vielen Hebeln vor. Ich bekam stattdessen eine einfach zu bedienende Maschine mit Joystick .....
Es ist eine gewisse Befriedigung dabei, wenn man mehr als 200 bzw. 400 kg mit einem Mal durch die Gegend fahren kann. Wir sind auch heilfroh, daß weniger als 2 km von uns ein ganzer Fuhrpark mit Mietmaschinen steht: Bagger, Gabelstapler, Radlager, ...... fast alles, was das Herz begehrt, wenn man Baumaschinen haben will. Sie sind auch sehr nett dort - kann ich nur weiterempfehlen. MVS Zeppelin nennen sie sich - eine der vielen Stationen.
Und so tuckerte ich für den Hin- und Rückweg 2 km auf der Landstraße herum - mit einer Geschwindigkeit von weniger als 20 km/h. Ein mutiger Radfahrer überholte mich. Mutig nicht deshalb, weil er an mir vorbeifuhr, sondern weil er bei dem Schnee und der Glätte auf der Straße fährt. Aber so hatte ich auch mal Zeit, mir die Gegend in Ruhe und mit Muße anzusehen. Die Gesichter der Leute, die mich sahen, waren ein wenig amüsiert und als ich kurz anhielt, machten ein paar Leute Bemerkungen über die "Niedlichkeit" des kleinen Gerätes und mein dazu passendes weibliches Geschlecht. Ich lachte nur ....

Und dann fuhr ich die Heuballen durch die Gegend: über eine Weide, einen Feldweg, ein Stückchen Straße und dann unseren Hof bis in die Scheune. Und dort stapeln sie sich jetzt meterhoch. Um an die oberen zu kommen, werde ich erstmal hochklettern müssen. Die Tiere haben die Umschichterei mit Gelassenheit genommen. Sie waren nur nicht glücklich, provisorisch aus ihrem angestammten Platz vertrieben zu werden. Sie fanden ihr Zwischenlager zwar gut genug, um körbeweise Heu zu vertilgen, aber nicht gemütlich genug, um sich zu erleichtern. Und das einige Stunden lang. Sehr saubere Tiere! Sie gehen auch normalerweise nicht auf Wegen oder im Hänger "auf Toilette". Dafür stürzten sie sich regelrecht auf ihren Kotplatz, als sie wieder zurückdurften. Jetzt sehen sich einem Berg von Heu gegenüber .... Ich glaube, sie wissen gar nicht, wo sie mit dem Fressen anfangen sollen. Aber ich werde das in den nächsten Tagen noch absperren, damit ich wieder mehr Kontrolle über die verfütterte Menge bekomme.
Und wir haben angefangen, andere Heuraufen aus Holzbrettern zu bauen. Ich habe mir eine Konstruktion überlegt, die allen Tieren gleichzeitig die Futteraufnahme ermöglicht - unabhängig von Rang und Herdenstellung.

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