Prosit Neujahr allen!
Irgendwie kann ich nicht schlafen und nutze daher die Gelegenheit, ein paar Fotos hochzuladen und über verschiedene Neujahrstraditionen nachzudenken.Als ich vorhin die Treppe in unserem Haus nach unten ging, stach mir wieder der Kilt meines Mannes ins Auge. Wie Leser meines Blogs wissen, habe ich letzten September (hier der Link) meinen schottischen Verlobten geheiratet. Und als kleine - nicht lamarelevante Notiz - habe ich die Feststellung gemacht, daß viele Schotten zu Neujahr ihren Kilt tragen. Der 1. Januar wird auch wesentlich mehr gefeiert als Weihnachten. Da ich in den letzten Jahren zu dieser Zeit in Glasgow weilte, konnte ich das gut beobachten. Ich nehme an, daß der Grund u.a. die letzten 400 Jahre und John Knox sind. 1583 wurde Weihnachten nämlich auf presbyterianische Art in Schottland verboten und nur der Gang in die Kirche galt als akzeptabel.
"Fast 400 Jahre lag ein presbyterianischer Bann über bunten Girlanden, Truthähnen und Plum Pudding, ihres Zeichens verräterische Indizien „papistischer Exzesse“. Notorische Gesetzesbrecher, die sich trotzdem ein deftiges Stew kochten und die Seele an „Lebenswasser“ (Whisky) wärmten, gar tanzten, drohte für drei Wochen der Büßerstuhl in der Kirche. Auch als in England längst die puritanische Ära überwunden war und Königin Victorias (1837-1901) Liebe zu Weihnachten einen freien Tag brachte, hielt Schottland am Anti-Weihnachtsgesetz der Reformation fest. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten sich zaghaft englische Einflüsse: Strümpfe durften am Kamin zur sparsamen Füllung aufgehängt werden. Weihnachtslieder erklangen in Wohnstuben. Erst 1958 wurde in Schottland der 25. Dezember zum nationalen Feiertag erklärt, übrigens auf Anregung eines Edinburgher Pfarrers. Freilich ließen auch in Schottland Gesetze Lücken." [Quelle]
Die Lücken bestanden in dem gefeierten Neujahrsübergang. Hogmanay ist Sylvester.
Eine Tradition, die sich bis jetzt gehalten hat, ist "First Footing": der erste Mensch, der einen nach Mitternacht besucht, muß entweder Whisky, Shortbread oder ein Stück Kohle mitbringen. Das steht für Trank, Speise und Wärme. Fast immer bestehen daher die Mitbringsel in Shortbread oder einer Flasche Whisky. Hier noch ein paar weitere Infos. Die Feuer (Kaminfeuer) sollten die ganze Nacht über brennen. Und wer den Normalschotten im Alltagskilt sehen möchte, sollte sich am 1. Januar in Schottland aufhalten. Dann ziehen (nicht alle, aber relativ) viele Männer zu Pulli und dicker Jacke ihre Röcke an und besuchen so ihre Eltern und Familien für das traditionelle Neujahrsessen.
Und auch mein Mann packte gestern früh trotz Neuschnees den Kilt aus.
Die Lamas haben die Sylvesterfeuerwerke gut überstanden und sind ruhig und gelassen.
Eine kleine Wanderung mit Gästen stand heute auch an.
Und zu unserer privaten kleinen Neujahrswanderung zu zweit haben wir zu Trainingszwecken Baldur und Dakota mitgenommen. Über Baldur hatte ich ja schon früher hier und hier berichtet. Seine Kastrationsnarbe ist fabelhaft verheilt und er schaute gestern beim Wandern neugierig in die Gegend. Leider konnte auch die gelbe Decke unter dem Packsattel nicht darüber hinwegtäuschen, wieviel Stroh in seiner Wolle hängt. Ich habe einen halbherzigen Bürstversuch abgebrochen. Er hat sich anscheinend in der frischen Stroheinstreu im Unterstand gewälzt und sieht jetzt selbst wie ein wandelnder Strohballen aus.
"Fast 400 Jahre lag ein presbyterianischer Bann über bunten Girlanden, Truthähnen und Plum Pudding, ihres Zeichens verräterische Indizien „papistischer Exzesse“. Notorische Gesetzesbrecher, die sich trotzdem ein deftiges Stew kochten und die Seele an „Lebenswasser“ (Whisky) wärmten, gar tanzten, drohte für drei Wochen der Büßerstuhl in der Kirche. Auch als in England längst die puritanische Ära überwunden war und Königin Victorias (1837-1901) Liebe zu Weihnachten einen freien Tag brachte, hielt Schottland am Anti-Weihnachtsgesetz der Reformation fest. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zeigten sich zaghaft englische Einflüsse: Strümpfe durften am Kamin zur sparsamen Füllung aufgehängt werden. Weihnachtslieder erklangen in Wohnstuben. Erst 1958 wurde in Schottland der 25. Dezember zum nationalen Feiertag erklärt, übrigens auf Anregung eines Edinburgher Pfarrers. Freilich ließen auch in Schottland Gesetze Lücken." [Quelle]
Die Lücken bestanden in dem gefeierten Neujahrsübergang. Hogmanay ist Sylvester.
Eine Tradition, die sich bis jetzt gehalten hat, ist "First Footing": der erste Mensch, der einen nach Mitternacht besucht, muß entweder Whisky, Shortbread oder ein Stück Kohle mitbringen. Das steht für Trank, Speise und Wärme. Fast immer bestehen daher die Mitbringsel in Shortbread oder einer Flasche Whisky. Hier noch ein paar weitere Infos. Die Feuer (Kaminfeuer) sollten die ganze Nacht über brennen. Und wer den Normalschotten im Alltagskilt sehen möchte, sollte sich am 1. Januar in Schottland aufhalten. Dann ziehen (nicht alle, aber relativ) viele Männer zu Pulli und dicker Jacke ihre Röcke an und besuchen so ihre Eltern und Familien für das traditionelle Neujahrsessen.
Und auch mein Mann packte gestern früh trotz Neuschnees den Kilt aus.
Die Lamas haben die Sylvesterfeuerwerke gut überstanden und sind ruhig und gelassen.
Eine kleine Wanderung mit Gästen stand heute auch an.
Und zu unserer privaten kleinen Neujahrswanderung zu zweit haben wir zu Trainingszwecken Baldur und Dakota mitgenommen. Über Baldur hatte ich ja schon früher hier und hier berichtet. Seine Kastrationsnarbe ist fabelhaft verheilt und er schaute gestern beim Wandern neugierig in die Gegend. Leider konnte auch die gelbe Decke unter dem Packsattel nicht darüber hinwegtäuschen, wieviel Stroh in seiner Wolle hängt. Ich habe einen halbherzigen Bürstversuch abgebrochen. Er hat sich anscheinend in der frischen Stroheinstreu im Unterstand gewälzt und sieht jetzt selbst wie ein wandelnder Strohballen aus.
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